A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1995-1996 (Debrecen, 1998)

Történelem - Surányi Béla: Die Tiefebene als Kulturlandschaft, mit besonderer Rücksicht auf das 19. und 20. Jahrhundert

Béla Surányi DIE TIEFEBENE ALS KULTURLANDSCHAFT, MIT BESONDERER RÜCKSICHT AUF DAS 19. UND 20. JAHRHUNDERT Die Tiefebene als Kulturlandschaft hat sich in Jahrhunderten entwickelt. Einst hat sie fast ein Drittel des Gebietes des historischen Ungarns eingenommen. Ihre Oberfläche, Bodenverhältnisse bieten für die Landwirtschaft gute Voraussetzungen.Von der Landnahme bis zur Zeit der Fluß­regelung waren die Tätigkeiten der hier wohnenden Menschen vor allem durch die Bewegung der Gewässer beeinflußt. Die Lage der Siedlungen hat sich auch an die von der Natur gegebenen Möglichkeiten angepasst. Die für Tierzucht, für den Pflanzenbau und für die sonstige Nutz­barmachung der Natur bestimmten Bodenflächen waren voneinander gut getrennt, und gleich­zeitig ergänzten sie sich auch. Der Prozess der Verödung hing stark mit den Veränderungen der Natur und der Bewirt­schaftung zusammen, und dementsprechend veränderte sich auch der Charakter der Region der Tiefebene. Die Flora und Fauna der Region machten allmählich Platz für die Kulturlandschaft, was vor allem das Übergewicht des Nutzbodens bedeutete. Es kam besonders bei der im 18. Jh. beginnenden und im 19. Jh. aufblühenden Flußregelung und Binnenwasserhaushaltsregulierung sowie bei der Verwendung von sonstigen kulturtechnischen Lösungen zur Geltung, wobei sich die heute so typische landwirtwschaftliche Region ausprägte, mit ihrer eigenartigen Bodennut­zung, Saatstruktur, Pflanzenkultur, d.h. landschaftsspezifischer Bebauung. Bei der Herausbildung des Charakters der Region, wirkte der häufige Besitzwechsel mit, was sich auch auf die Besitzstruktur auswirkte. Es entstanden spezifische Siedlungsformen, eine typische Form ist die Welt der Bauernhöfe. Von der Mitte des 20. Jh-s an beschleunigte sich die Intensivierung der landwirtschaftlichen Kultur. Dies bedeutete die Verletzung des ökologischen Gleichgewichts. Das Gebiet, welches außer Bewirtschaftung genommen wurde, wurde wegen der Urbanisierung und des Erscheinens von sonstigen Anlagen, immer größer. Das Flachland der Tiefebene wurde homogenisiert, was den Kontakt der humanisierten Region und der noch „unberührten" Natur gefährdete. Was die Zukunft der Tiefebene betrifft, muß man die Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie suchen, auch wenn es sehr schwer ist. 258

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