A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1991 (Debrecen, 1993)

Művészettörténet - Bényei Miklós: Auseinandersetzungen im Parlament über die Unterstützung der bildenden Künste im Reformzeitalter: Versuche für die Unterstützung von István Ferenczy

Miklós Bényei AUSEINANDERSETZUNGEN IM PARLAMENT ÜBER DIE UNTERSTÜTZUNG DER BILDENDEN KÜNSTE IM REFORMZEITALTER: VERSUCHE FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG VON ISTVÁN FERENCZY Der Bildhauer István Ferenczy bemühte sich um das Schaffen der nationalen Kunst. Im Jahre 1826 er­suchte er das ungarische Parlament, ihm für die Organisierung einer Bildhauerschule finanzielle Unterstüt­zung zu gewähren, sein Antrag kam aber nicht vor die Stände. Einige Jahre lang war er ein beliebter, viel beschäftigter Künstler, aber in der zweiten Hälfte der 30-er Jahre, als der Geschmack des Adels eine andere Richtung nahm, wandte man ihm den Rücken. Seine Freunde wollten ihn aber für die ungarische Bildung ret­ten und versuchten seine finanzielle Lage zu verbessern. So hat das Komitat Pest im Jahre 1840 dem Parla­ment vorgeschlagen, Ferenczy zum Leiter der Skulpturenabteilung (Abteilung f. bildende Künste) im Nationalmuseum mit angemessener, ihm gebührender Belohnung zvi ernennen. Der untere Ständetag hatte zugestimmt, aber der Hochadel hat den Vorschlag abgelehnt, da im Museum eine solche Abteilung noch nicht vorhanden war. In der Diskussion in der Deputiertentafel kam es zur Auseinandersetzung zwischen zwei li­beralen Auffassungen: Die eine besagte, Kunst sei ein freier Beruf, die Sonderunterstützung sei unbegründet. Nach der zweiten Ansicht (die vertraten die Deputierten aus dem Komitat Pest) aber hiess es, das gesells­chaftliche Interesse sei nicht ausreichend, auch die Unterstützung des Parlaments sei nötig. Man hatte auch vor, István Ferenczy mit der Anfertigung des Matthias-Corvinus-Denkmals zu beauftragen, das im Sinne des nationalen Gedankens konzipiert worden wäre. Der Plan, der in der Zwischenzeit auf eine einzige Skulptur reduziert wurde, kam 1844 vor das Parlament. Die Deputierten des Komitats Pest, von denen auch die Idee kam, wollten das Denkmal vor demauf zubauenden Pester Parlament errichten. Für die Kosten wollte man aus der Summe aufkommen, die für den Bau angeboten wurde. Die Mehrheit des unteren Ständetages hat aber den Antrag abgelehnt, weil die Anweisungen der Delegierten fehlten. Dieser Beschluss hat István Ferenczy endgültig von der künstlerischen Laufbahn gestossen. Der Gedanke an eine nationale Kultstätte lebte aber weiter. 279

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