A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1989-1990 (Debrecen, 1992)
Történelem - Módy György: A debreceni és a tokaji uradalom (Régiókutatási kísérlet)
György Módy Die Domänen von Debrecen und Tokaj (Versuch zu einer Regionsforschung) In der Entwicklung von Debrecen kam der Tatsache eine Rolle zu, dass hier vom 11. Jahrhundert an unterschiedliche Wegstrecken aufeinandertrafen. Und nach 1280 wurde Debrecen von den Gutsbesitzern auch bewusst gefördert. Zu jener Zeit lebten hier auch Leibeigene, die über wertvolle Waren verfügten und sich mit Handel beschäftigten. Im Jahre 1299 gehörten zu dieser Domäne die Gesamtbesitze von sieben Dörfern, der Teilbesitz von einem Dorf sowie ein Prädium. Bis 13 25 wuchs dieser Besitz weiter an, und zwar kam der Gesamtbesitz von elf Dörfern sowie der Teilbesitz von einem Dorf dazu, später dann bis 1352 kamen noch der Gesamtbesitz von 15 Dörfern sowie der Teilbesitz von drei Dörfern dazu, in erster Linie aus den Komitaten Bihar und Szabolcs. In Debrecen, wo auch sog. Hospesen (handwerktreibende und handeltreibende Siedler aus anderen Ländern) ansässig waren, bildete sich schon in den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts ein Rat heraus und im Jahre 1361 wurde diese Siedlung auch rechtlich ein Oppidum, ein Marktflecken. Die Bedeutung von Tokajliegt darin, dass hier eine Übergangsstelle über die Theiss ist. Zum Schutz der Fähre wurde im 12. Jahrhundert hier eine Erdburg aufgeschüttet. Dies war königlicher Besitz, doch gegen Ende des 13. Jahrhunderts gelangten auch die Kreuzritter von (Buda)Felhévíz hier zu Teilbesitzungen. Die Hälfte des Fährenzolls gab der König 1388 als Pfand, und im Jahre 1398 vermachte er den Gesamtbesitz von Tokaj, die dazugehörigen Dörfer sowie den Fährzoll dem Schatzmeister István Debrői. Damals gab es hier schon eine Salzkammer, und man hatte auch schon mit dem Bau einer Burg begonnen. Die Besitzungen des später dann untreu gewordenen Debrői gingen an König Zsigmond zurück, der wiederum die Domäne um 1417 an den serbischen Fürsten István Lazarevics abgab. Dieser hatte schon 1411 die Domäne von Debrecen erhalten. Ihr Erbe war György Brankovics. Die Beziehungen zwischen den beiden Domänen wurde unter ihnen enger. Um 1445 löste János Hunyadi die Domäne von Debrecen von ihm aus, um dann zwei Jahre darauf auch die Tokajer Domäne in Pfand zu nehmen. Dem treuebrüchigen Brankovics wurde seine Besitzungen genommen und vom Sommer des Jahres 1450 an schaltete und waltete János Hunyadi unumschränkt über die beiden Domänen. Später übernahm dieses Amt seine Witwe Erzsébet Szilágyi, dann gingen die Besitzungen an König Matthias und seinen legitimierten Sohn János Corvin über. Diese beiden Domänen, die auch schon früher aneinander grenzten, wurden nun als gemeinsame Besitzung auch wirtschaftlich miteinander verstrickt. Die Wege für die Waren aus dem Süden und aus Siebenbürgen führten über Debrecen an die Fähre von Tokaj, dann über Kaschau bis hin zu den Städten in Polen. Vor allem von 1477 an nahm Debrecen in Fernhandel eine weisende Position ein. Die Domäne von Tokaj übergab König Matthias im Jahre 1459 dem Schatzmeister Imre Szapolyai in Pfandbesitz zusammen mit 16 Annexen im Komitat Zemplén, einem im Komitat Abaüj sowie einem im Komitat Borsod. Im Jahre 1476 begann dann eine starke Entwicklung in Tokaj, bis hin zum Oppidum, Marktflecken. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts zählten zu Domäne Debrecen 21 Marktflecken und Dörfer. Im Jahre 1509 ging sie als königliche Schenkung an János Szapolyai über, der zujener Zeit schon in Besitz der Domäne Tokaj war. Auf die immer enger werdende Beziehung zwischen diesen beiden Domänen weist auch die Tatsache hin, dass in einer Konskription der Domäne Tokaj vom Jahre 1517 elf Siedlungen aufgeführt sind, die früher und dann später auch wieder zur Domäne Debrecen gehörten. Letzteres ist durch eine Konskription aus dem Jahre 1531 belegt. Aus den Einkünften der Marktflecken und Dörfer der beiden Domänen lässt sich schliessen, dass ihre Entwicklung zwar rückläufig war, aber nie zerriss. In den Besitz von Debrecen wollten sowohl Ferdinand von Habsburg als auch János Szapolyai gelangen. Doch schliesslich erhielt 1532 Bálint Török von Enying die Domäne. Der habsburgische Landesteil und das östliche Königreich stritten sich nicht allein um die bedeutende Burg, sondern auch um die Domäne Tokaj 111