A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1987 (Debrecen, 1988)

Irodalomtörténet, művelődéstörténet - Takács Béla: Dr. József Kempf, ein weltgereister Arzt aus Debrecen (181–1900)

Béla Takács DR. JÓZSEF KEMPF, EIN WELTGEREISTER ARZT AUS DEBRECEN (1818-1900) In der vorliegenden Studie wird über das abenteuerliche Leben eines Arztes aus Debrecen berichtet, der nur wenige Jahre lang als Arzt in der Stadt praktizierte, denn nach 1844, als er die medizinische Fakul­tät zu Budapest absolviert hatte, hielt er sich an unbekanntem Ort auf. Es ist uns bekannt, daß er am Frei­heitskampf 1848/49 als Militärarzt teilgenommen hat, beziehungsweise als Hauptmann dabeiwar. In den Jahren zwischen 1849 und 1864 bleibt uns sein Lebenswege weiterhin unbekannt, doch danach können wir seine Laufbahn verfolgen, denn aus seinen Briefen, dei er an die Wochenschrift „Vasárnapi Újság" (dt.: Sonntagsblatt) sandte, geht hiervor, daß er am 8. August 1865 vom Cuxhaven aus mit einem französischen Segelschiff nach Australien reiste. Seinen Beruf als Arzt übte er dann in den verschieden­sten Städten des Kontinents aus. In Sydney schloß er sieht gleich jenen ungarischen Emigranten an, die nacht 1849 nach Australien geflohen waren. Hier gründete er sogar einen ungarischen Lesekreis, wo die Leser nicht nur an englische und deutsche, sondern auch an ungarische Zeitungen gelangten. Als wich­tigstes Ergebnis seines dortigen Aufenthaltes ist es Dr. Kempf jedoch anzurechnen, daß er der erste Un­gar war, der in einer Artikelserie über das Leben der australischen Eingeborenen berichtete uns später die dort gesammelten ethnographischen Schätee mit nach Debrecen brachte. Wenn wir uns der Tatsache be­wußt sind, daß über die australischen Eingeborenen in deutscher und englischer Sprache erstmals in den Jahren um 1800 berichtet wurde, Dr. Kempf seine Briefe aber 1867 an „Vasárnapi Újság" schickte, so dürfen wir ihn auf diesem Gebiet als wahrhaften Bahnbrecher ansehen, obgleich er die Volkskunde stets nur aus Liebhaberei betrieb. Im Jahre 1871 kehrte Dr. József Kempf in seine Heimat zurück, d. h. , er ließt sich in Debrecen wieder. Seine volkskundliche Sammlung gelangte in das Museum des Reformierten Kol­legiums. Leider wurden die Gegenstände während der beiden Weltkriege zerstört, erhalten blieben uns allein die volkskundlichen Berichte aus „Vasárnapi Újság". 327

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