A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1987 (Debrecen, 1988)

Irodalomtörténet, művelődéstörténet - Tóth Béla: István Huszti Szabó – ein hervorragender Kartesianer aus Debrecen

Béla Tóth ISTVÁN HUSZTI SZABÓ - EIN HERVORRAGENDER KARTESIANER AUS DEBRECEN Die lange Reihe der im 18. Jahrhundert in Debrecen wirkenden Kartesianer wurde von István Huszti Szabó beschlossen. Im Jahre 1671 wurde er in Huszt geboren, wo sein Vater als Adelsleutnant fungierte. Anfangs besuchte er die Grundschulen in Debrecen und Kolozsvár. Dann trat er 1692 eine Studienreise ins Ausland an, auf welcher er die Universitäten zu Frankfurt an der Oder, Franeker und Leiden besuchte und sogar bis London gelangte. Während dieser Studienreise beschäftigte er sich in erster Linie mit Philosophie (das heißt mit den Naturwissenschaften), da er Arzt werden wollte. An der Universität zu Halle erwarb er dann 1695 unter dem Vorsitz des bekannten Friedrich Hoffmann mit einer Dissertations das Diplom als Arzt. Huszti Szabó war der erste ungarische Medizindiplomand an dieser Universität. Zuvor waren aber shon fünf Dissertationen von ihm erschienen, vier in Leiden und eine in Halle. Unter diesen spiegeln vor allem die Leidener Schriften die kartesianischen Auffassun­gen von Professor Brugher de Voider wider, während die beiden letzteren seine naturwissenschaftli­chen Ansichten über die Neuzeit zum Gegenstand haben. In die Heimat zurückgekehrt, wurde er Hofarzt bei Kata Bethlen, der Frau Mihály Apafi II. Nach dem Sturz des Siebenbürgischen Fürsten ging Huszti Szabó nach Debrecen als Stadtarzt, wo er noch im gleichen Jahr auch zum Lehrer der Philosophie am dortigen Kollegium gewählt wurde. Seine Stelle im Kollegium nahm er mit einer Antrittsrede über die Philosophie an, und im Jahre 1701 wurde diese Rede auch von einem seiner Disputanten-Zöglinge, namentlich Mihály Bárány, vorgetragen (beide sind im Druck erschienen). In der Zwischenzeit erblickten auch zwei Übersetzungen zu frommen Themen das Licht der Welt, mit welchen István Huszti Szabó um die Gunst der Gattin von Mihály Apafi II. und von Anna Zay, der Frau von Adam Zay, warb (Werke von János Arnolt und János Bona). Im Jahre 1704 aber verließ er seine Stellung als Arzt und Lehrer in Debrecen. Von diesem Zeitpunkt an bis 1708 können wir nur vereinzelt in diesem oder jenem Dokument von Rákóczi in verschiedenen Ar­chiven auf seine Spur stoßen. Hier ist die Rede von ihm als Militärarzt. Einem Kenner jener Zeit zufolge (Tamás Esze) muß István Huszti Szabó ein Opfer der Pestseuche von 1709/10 geworden sein. Sein Schicksal verlief geradezu charakteristisch: ein Mann von hohem Wissen und allen Ambitionen zum Gelehrten wird von den Stürmen des Krieges erfaßt, seine Laufbahn zerbricht zu seinem eigenen wie auch zum Schaden der Ungarischen Wissenschaft. Seine persönlichen Lebensumstände wirkten sich auch auf die Zeit nach seinem Leben aus, denn bis zum heutigen Tag hat sich noch niemand weder mit seinem Leben, noch mit seinem Werk zusammenfas­send beschäftigt. Soweit es unsere Möglichkeiten erlaubten, wollten wir diese Lücke mit der vorliegenden Studie schließen. 293

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