A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1987 (Debrecen, 1988)

Néprajz - Székelyhidi Ferenc: Beinamen in der Bauerbürgergesellschaft von Debrecen

Ferenc Székelyhídi BEINAMEN IN DER BAUERNBÜRGERGESELLSCHAFT VON DEBRECEN Die als „Civis" bekannten Bauernbürger von Debrecen unterschieden die gleichnamige Familien ebenso durch Beinamen voneinander wie dies auf dem Lande Brauch war. Bisher war uns aber nur recht wenig über die Beinamen von Bürgern aus großen Städten bekannt. Unter Nutzung familiärer Beziehun­gen macht der Verfasser hier mit den Beinamen von rund hundert Debrecener Familien bekannt, wobei er zu einem Großteil deren Herkunft aufdeckt. Unter den hundert Beinamen weisen 26 auf Berufe hin (Gu­lyás=Rinderhirt, Mészáros=Schlachter, Szürszabó=Kürschner usw.), in acht Fällen war der Familienna­me von irgendeinem Vorfahren ererbt worden. Zehn Beinamen weisen auf körperliche Schäden hin (Sän­ta=Lahm, Csonka=vertümmelt usw.), sechs Familien erhielten ihren Beinamen nach ihrem einstigen Wohnort (Újvárosi, Macsi usw.), in fünf Beinamen sind menschliche Eigenschaften ausgedrükt (füty­työs=Pfeifer, piszkos=schmutzig), zwei weitere Beinamen weisen auf häufigen Wortgebrauch ihres Trä­gers hin, einer zeigt die religiöse Zugehörigkeit und vier weitere drücken körperliche Eigenschaften aus. 13 der Beinamen drücken menschliche Spezifika aus (Csipás=verschlafen, Veres=blutig), andere 13 können als angenommene oder von einem Brauch herrührende Beinamen aufgefaßt werden (bib­liás=Bibel, enekes=Sänger). Fünf Leute erhielten ihren Beinamen ihrer Kleidung halber oder ihres Helldentums halber, und vier erhielten einen Beinamen wegen eines außergewöhnlichen Ereignisses. (z.B. stand Táncos Kovács unter dem Bann, jede Nacht um Mitternacht zu tanzen.) Bei sieben Beinamen ließt sich ihre Herkunft nicht nachweisen. Heutzutage erinnern sich immer weniger Leute an die alten Beinamen. 276

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