A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1986 (Debrecen, 1987)

Történelem - Kahler, Frigyes: Das Pizetum-Recht

nicht zu berücksichtigen, andererseits konnte Adalbert der Vierte mit den im Leben seines Vaters so viel Komplikationen verursachenden Kammerpächtern nicht brichen, schon gar nicht, wiel einerseits das System für die Kammerpacht im 12. Jahrhundert in ganz Europa praktiziert wurde, andererseits weil die Kammerpächter nicht durch andere Fachleute zu vertreten waren. Adalbert der Vierte hat schon im Jahre 1239 um eine Genehmigung vom Papst gebeten, die jüdischen und ismaelitischen Kammergespanen nicht beiseitezuschaffen. Hier steht der völlige Text der päpstlichen Genehmigung, den wir vom Gesichtspunkt unseres Themas her für sehr wichtig halten: Gregorius — carissimo in Christo filio nostro — illustri regi Ungariae, salutem —. Quia inter ceteros orbis Principes personam tuam specialis praerogatina dilectionis amplec­timur: libenter illa afficimus, in quibus regalis honoris commodum credimus procurari. Hie est, quod quum nobis duxeris supplicandum, ut, sicut olim clarae memoriae regi Por­tugalliae, quod redditus suos Iudaei vel Paganis possit vendere indulsimus, et in decretali nostra plenis continetur: sic serenitati tuae idem concedere curatemus? tuis preeibus incli­nati, regiae Celsitudini iuxta formás decretalis eiusdem, concedimus postulate Verum tarnen honori reio credimus potius expedire, ut si poteris, vandeas dictos reditus Christianis. Tenos autem Decretalis ipsius talis est: „Ex specialis, quam erga illustrem regem Portugalliae gerimes, caritatis affectus — mendamus, quatenus regem illum sollicite inducatis, ne in offieiis publicis Ludaeos Chirstianis praeficiat, sicut in generali concilio continetur. Et, si forte reditus suos Iudaeis vendiderit vel Paganis, Christianum tum depudet, de grauaminibus inferendis clericis et ecclesiis non suspectum, per quem Iudaei, aine Saraceni, sine Chris­tianorum iniuria iura regalia consequentur". Datum Laterani IV. Idus Decembris Pontificatus nostri anno XIII. 42 Das eine Ziel des Papstes war die Unversehrtheit der kirchlichen Einkommen zu ver­sichern, daher hat er vorgeschrieben, dass er die Tätigkeit der jüdischen und ismaelitischen Kammerpächter Bedingung genehmigen werde, wenn neben ihnen auch ein christlicher Funktionär tätig wird. Auf grund dieser päpstlichen Genehmigung konnte jeje Verfügung entstehen, die die Institution der doppelten Kontrolle zuwege brachte. Der in der päpstlichen Genehmigung auftauchende Wunsch ist nicht anders zu ver­stehen, — als dass es vorher in den Münzhäusern keinen solchen chistlichen Kontrolleur gegeben hat — also keinen Pisetarier des Erzbischofs. Im entgegengesetzten Fall hat die ge­genwärtige Form der päpstlichen Genehmigung keinen Sinn. Auf diese Weise wird es begreiflich, warum wir keine konkrete Spur für das Vorhan­densein des Pisetum-Rechtes finden und warum die Quellen davon zur Zeit Adalbert des Vierten verhältnismässig vielfach berichten. Die nächste — nicht unbedeutende •— Frage ist: warum es notwendig gewesen ist, dass Dalbert der Vierte im Laufe seines Lebens das Pisetum-Recht zweimal bestätigt hat? Die Urkunden aus dem Jahre 1256 und aus dem Jahre 1262, die das Kontrollrecht des Erzbischofs von Gran bestätigen, dass dieses Recht keineswegs so selbstverständlich zur Praxis geworden ist. Es handelt sich hier um eine solche neue Anordnung — die die Ein­schränkung das Interesse der Kammerpächter erzielt hat, und es ist so kein Wunder, dass sie für ihren Teil einen Widerstand auslösen konnte, der die Bestätigung dess Kontrollrechts notwendig gemacht hat. Es ist eine Tatsache, dass diese Urkunde aus dem Jahre 1262 nicht nur vom Pisetum­Recht, sondern von der Bestätigung der gesamten Privilegen spricht. Die Vorgeschichten betrachtend, finden wir, dass die Urkunde der Notwendigkeit der wiederholten Bestätigung des Pisetum-Rechtes wegen entstanden ist —, und nach der Praxis der Zeit sind auch die früheren Privilegen zusammengefasst worden. 42 Fejér: IV. 1. p. 174—175. 188

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