A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1985 (Debrecen, 1986)

Történelem - Ács Zoltán: Die urbarialen Verhältnisse der deutschen Kolonisten einer Stadt auf der Süd-Tiefebene in dem 18. Jahrhundert

Jahrhunderts verbreitet waren. 48 Ihre Annahme wird durch zwei Angaben unterstützt. Die eine ist die Meldung des Komitates, die als Antwort auf die Verordnung des Statthalterrates (1779—81) gegeben wurde. Die Massnahme wurde dadurch ausgelöst, dass die Regierungsorgane davon überzeugt waren, dass die Anstifter der sich auf der Tiefebene häufenden Räubereisen und Tierdiebstahle die ohne Aufsich lebenden Hirten und Knechte wären. Darum beschloss der Statthalterrat 1779, die Quartiere auf der Tiefebene abzuschaffen. Die Behörden von Békés antworten dem Statthalterrat, dass die Leibeigenen die Quartiere auf den äusseren Grundstücken bauten, um die Bewirtschaftung zu erleichtern. Sie dienen zur Sammlung von Getreide und Heu, zur Überwinterung des Viehes, weitere Massnahmen brauchten darum nicht getroffen werden. 49 Die Meldung sagt zwar nichts genaueres über die Dörfer aus, in derer Bereich die Quartiere zustandekamen, aber trotzt ihrer Wortkargheit kann festgestellt werden, dass solche Gebäu­de allgemein verbreitet sein mussten. Die Quartierböden enstanden in Gyula schon gleich nach der Ansiedlung. Die Konskription von 1723 umfasste 28 Quartiere in Gyula. Eine Zeugenaussage spricht von Quartieren zwischen Gyula und Csaba, die schon in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts bestanden. 50 Das Wesen dieses Quartiersystems war, dass Felder im Besitz des Grundherren, aber im Eigen­tum der Leibeigenen waren und je Familie in einem grösseren Stück, in ein-zwei, aber höchstens in drei-vier Parzellen lagen. Auf diesem Gebiet ging die Produktion frei vor sich, man benutzte den Bo­den beliebig als Feld, Heuwiese oder Hess ihn brachliegen. Dieses Quartierboden-System bildete den Ausgangspunkt für das Gehöftsystem. Die Getreidekonjunktur Ende des 18. Jahrhunderts, aber hauptsächlich die Napoleonkriege veranlassten die Grundherren auch im Komitst Békés auf den von den Dörfern entfernterliegenden Pussten Meierhöfe zu bauen. In den Meiereien lebten jetzt nicht nur die Hirten, sondner auch ständige Ackerknechte. Auf einigen Pussten, wie z. B. auf den zwei Kígyós, Kétegyháza, Kondoros, Gerendás, Csorvás, also auf den von Ungarn-Gyulaern gepachteten Pussten begann zu dieser Zeit die Zunahme der Bevölkerung durch Dienerschaft, die Tabakgärtner und die Pächter. Die Einwohner dieser Meierei­en auf der Pussta waren ihrer Muttergemeinde entrissen, sie standen unter der Verwaltung des Grund­herren. Ganz anders ist die Situation im Falle der Quartiere und Einzelhöfe, die zu den Dörfern ge­hörten. Da diese Quartiere auf den Feldern nach den Hufen, oder auf den von Grundherren gepachte­ten Pussten entstanden, konnten sie nie von den Hufen im Dorfe unabhängig machen. Die Steuer wird nach dem Grundstück auferlegt, der Bodenbesitz des Wirtes kann nicht vom Besitz des Hauses im Dorfe getrennt werden. Die innere Hufe wurde durch Militäreinquartierung und Pflichtarbeit belastet, der Wirt konnte also nicht für immer auf dem Einzelhof hinausziehen, weil die der Gemein­schaft auferlegten Lasten auf die wenigen Internisten übergegangen wären. Das Verbot hinauszuziehen betraf aber die Knechte, die Gräser, die Gärtner nicht, und sie bilden in Wirklichkeit die erste Gene­ration der Einzelhofeinwohner. Die Enstehung der Einzelhöfe in Gyula wurde durch zwei Faktoren bestimmt: die eine die spe­zielle Ordnung der Flureinteilung; der zweite ist der Umstand, dass der Boden der Leibeigenen und des Grundherren 1818 voneinander abgegrenzt wurde. Wenn wir das über die Einzelhöfe Gesagte zusammenfassen, können wir so feststellen, dass die Quartiere, die den Ausgangspunkt zum Gehöft­system bildeten, enstanden auch in Deutsch-Gyula bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wir nehmen an, dass sich auch das Gehöftsystem ausgebildet hat — und zwar auf die drängende Wirkung der wirtschaftlichen Faktoren hin —, doch Quartiere und Einzelhöfe kann es in grosser Menge nicht gegeben haben, und hauptsächlich hatten sie keinen Wohnungsplatzcharakter, sondern waren in erster Linie nur Betriebsstätte. Die lenkende und zusammenhaltende Kraft der Gemeinschaft des Marktfleckens hatte das endgültige Hinausziehen der Wirte nach den Einzelhöfen verhindert, zur gleichen Zeit konnten sich auch die Knechte und Meier von dem Dorf nicht endgültig trennen. Die Population von Deutsch-Gyula Die Mark von Gyula war in den 60-er Jahren nach dem Einverleiben der Pussten am grössten. Eine weitere Ausdehnung war aber wegen der Mark der benachbarten Gemeinden unmöglich, sie führte zum öfteren Grenzzwistigkeiten. Die Expansion der Ackerfelder hat auch aufgehört, weil die Felder laut den urbarialen Akten den Sodaboden und das Über­48 Barabás Jenő: Békés megye néprajza a XVIII. században. Gyula, 1964. Publikatioen des Museums Erkel Ferenc von Gyula. 58—59. 30. p. 49 Szabó I.:s. o. 156. p. 50 Barabás: s. o. 15. p. 120

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