A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1981 (Debrecen, 1983)
Muzeológia - Kahler Frigyes: Die numizmatische Sammlung des Städtischen Museums zu Debrecen
Imre Máthé RESTAURATION EINER CISTE AUS DER SPÄTBRONZEZEIT Das genannte Gefäss ist Eigentum des Debrecener Déri-Museums. Hier ist es als Nutzgefäss aus der Spätbronzezeit in die Sammlung aufgenommen. Die Inventarnummer ist: IV. 78. 18. 1. Die Ciste gelangte aus einer Privatsammlung in das Museum und war recht abgenutzt. Ihr ehemaliger Besitzer konnte über ihre Herkunft nichts aussagen. In Ungarn stiess man bislang auf 16 ähnliche Gefässe, und das hier beschriebene stellt nun siebzehnten Fund dar. In der Fachliteratur wird von einigen verlorengegangenen Cisten berichtet, deren Schicksal jedoch ungewiss ist. Diese Ciste ist ein aus einer Bronzeplatte hergestelltes zylindrisches Gefäss mit zwei beweglichen Henkeln, die unmittelbar unter dem oberen Rand am Gefäss angebracht sind. Die Masse sind: 21 in der Höhe, 22 cm im Randdurchmesser, 22 cm im Bodendurchmesser und die Blechstärke beträgt 0,4—0,8 mm. Der obere Rand des Gefässes ist rundherum um einen Eiisendraht als Schnabel ausgebildet gebogen. Die Bronzeplatte ist von aussen her zur Innenseite hin auf den Versteifungsring aufgehämmert. Der untere Rand fängt hingegen die nach unten gebogene Kante der Bodenplatte so auf, dass das Gefäss auf diese Weise nur mit dem untersten Rand aufliegt. Zusammen mit der oberen und der unteren Randung trägt die Ciste insgesamt elf Rippen auf ihrem Zylinderkörper. Diese Rippen oder Reifen folgen in mehr oder weniger regelmässigen Abständen aufeinander und reichen um das ganze Gefäss. Der Mantel der Ciste besteht aus einem Stück Bronzeblech, welches zu einem Zylinder gebogen durch Nieten in den Zischenräumen der untereinander greifenden Rippen verbunden ist. Genazu zehn Nieten halten die aufeinander gebogenen Seiten des Bleches zusammen. Mit drei Nietungen sind die beiden doppeltgebogenen Halter zu beiden Seiten des Gefässes angebracht. Sie nehmen die Henkel, die aus einem ca. 0,5 cm starken Bronzedraht gefertigt wurden, auf. An diesen Henkeln ist der einzige Schmuck des Gefässes zu sehen, welcher wohl als Tierdarstellung aufgefasst werden dart. Am Ende des wohlgebogenen Bronzedrahtes lässt sich eine entenkopfähnliche Verzierung ausmachen. Zwischen den Rippen schmücken punzierte Punktlinien die Gefätssseite. Hervorgewölbt sind auf der Bodenplatte zwei verdickte Ringe zu sehen (2,5 cm). In der Mitte des Innenringes befindet sich eine aus drei konzentrischen Kreisen bestehende gepresste Verzierung, deren Mittelpunkt wie eine Halbkugel eingelassen ist, Mehr Verzierungen gibt es nicht an der Ciste. Das Bronzematerial des Gefässes war stark aufgesprungen und an mehreren Stellen gespalten. Ebenso waren Veränderungen, und Beulen an der Seite und auf der Bodenplatte zu finden. Die Halterung für den doppelten Henkel war an einer Seite abgerissen und mangelhaft. Die Materialoberfläche ist zum Grossteil korrodiert. An einigen Stellen ist eine zusammenhängende Korrosionsschutzschicht zu sehen. 525