A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1980 (Debrecen, 1982)
Természettudomány - Szathmáry, László: Wirkung der ökologischen Faktoren auf die Siedlungsverhältinsse der neolitischen Bevölkerungen in der östlichen Region des Karpatenbeckens
Zunahme der Bevölkerungen eine Rolle (s. Acsádi und Nemeskéri 1970.). Es scheint schon zu dieser Zeit die Entwicklung neuerer Technologien, bzw. die in der Humanpopulation abweichend zur Geltung kommenden Wirkung dieser zu sein, die an die Stelle der ökologischen Faktoren tritt. Und von dieser Zeit an dient ihre Entwicklungsstufe zur Voraussetzung von Durchkommen des genetischen Vorteils hauptsächlich. So kann man nur dort auf das Durchkommen der Wirkung von ökologischen Faktoren hinweisen, wo sich ihre auusgeschliffenen geschärften Grenzlinien herausbildeten. Eine der charakteristischten Fälle hierfür ist die Verbreitung der neolithischen Linienbandkeramik-Kultur von Transdanubien und der Lengyel-Kultur östlich der Donau, ungefähr nördlich in Höhe der heutigen Insel Csepel. Sie erstreckt sich bis zur Köppen-Linie, im Kreise der heute geschlossenen Pflanzenassoziationen. Die Art der Abgrenzung bildete aber für und glücklicherweise so gut erkennbarweise nicht nur das Bodenrelief, sondern dies taten auch das zur massenweisen Ansiedlung weniger geeignete Gebiet mit hohem Grunwasserstand, das die südlichen Etappen der Donau begleitet, und dessen Erhöhungen die Bevölkerung weniger angezogen hatten, als der sich vom Donau-Knie bis zur Köppen-Grenze hinziehende östlich liegende Teil, der in der Vegetation und in den Bodenrelief gegebenheiten Ähnlichkeiten mit Transdanubien aufwies. Die Ausdehnung in östlicher Richtung konnten aber die Umwandlung der Bodenreliefverhältnisse, der wesentlich abweichende Charakterzug der Vegetation und das Dasein anderer Populationen gleicherweise verursachen. Die Tatsache aber, dass die Bevölkerung der Kultur von der Linienbandkeramik in Transdanubien sich auf die Donau im Norden ausdehnen konnte, zeigt jedenfalls, dass es damals für Besetzung der sich anbietenden Lebensräume noch Möglichkeit gab und ein populationsgeschichtlicher konflikt nur in Hinsicht auf die Ansiedlung oponierter Gebiette, z.B. entlang der Flüsse, zustande Kultur, bzw. der Zustand der Demographie als Expansionspunkt in Betracht kommen. Die Ergebnisse der Rekonstruktion zusammenfassend, können wir also folgendes feststellen: 1. Am Anfang des frühen Neolithikums müssen die Ansiedlung der Bevölkerung der ersten neolithischen Kultur (Körös-Kultur) im östlichen Teil des Karpatenbeckens hauptsächlich hydrographische Verhältnisse beeinflusst haben. Die der Lebensweise am meisten entsprechenden ökologischen Bedingungen sicherten für die Bevölkerung, die sich in erster Linie mit Fischerei beschäftigte am Lauf der Flüsse wohnte und sich dort verbreitete, die im Boreal lebende und sich zu Beginn des Atlantikums aus ihren Reliquien vollständiger und schneller wiederbelebenden Lebewelt entlang der Flüsse. 2. In der späteren Periode der Körös-Kultur sind die Andenken der Szatmár-Gruppe nördlich von der Verbreitung der Kultur, am Rande der annehmend von geschlossenen Waldassoziationen bedeckten grösseren Festländer aufzufinden. Bei diesen Bevölkerungen trat wahrscheinlich die Jagd gegenüber der Fischerei in den Vordergrund. Dies wird auch durch die quantitative und qualitative Verteilung der geschliffenen Steingeräte bewiesen. Die Vorfahren dieser Bevölkerungen verfügten — im Verhältnis der Körös-Kultur — über bedeutenden mezolithischen Traditionen. Sie passten sich in der gleichen Zeit wie die frühhe Periode der Körös-Kultur an die durch das abweichende Klima determinierten ökologischen Gegebenheiten der Lebewelt an. 3. Die ökologischen Ansprüche und Bedingungen der Bevölkerung der Körös-Kultur wichen wesentlich von denen der Szatmár-Gruppe, bzw. von der früheren Bevölkerung des durch die Szatmár-Gruppe besiedelten Gebietes ab. Diese Tatsache bestimmte grundlegend den Anspruch auf Beziehungen zur Bevölkerung der umliegenden Regionen. Darum kann man in der frühen Periode der Körös-Kultur ausschliesslich nur von Isolationstendenzen sprechen. 4. Diese Isolationstendenz mässigte sich nach dem neolithischen Klimaoptimum, als die geschlossenen Waldgebiete die nördliche Grenze der Körös-Kultur 82