A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Muzeológia - Boross Zoltán: Zur Geschichte der Ausstellung der „Sarló” (Sichel)

Zoltán Boross ZUR GESCHICHTE DER AUSSTELLUNG DER „SARLÓ" (SICHEL) Aus Anlaß des 50. Jahrestages der Gründung der Bewegung unter den ungarischen Studenten und jungen Intelligenzlern in der Tschechoslowakei in Gombaszög veranstaltete das Deri-Museum vom 21. September bis zum 31. Dezember 1978 eine Ausstellung. Die wohl treffendste Charakteristik dieser Bewegung gab der Dichter Imre Forláth, wonach in der Gedankenwelt der „Sarlósok" „... die Volkstümlichkeit von Ady, Dezső Szabó und Móricz genau wie jedes gute Rezept von den Fragen der Nationalität, der Bauernschaft und der Jungarbeiter bis hin zur osteuropäischen Kon­zeption reicht . .." „Gleich einem Frühlingssturm brachen sie mit dem in den ungarischen Raum ein. . .sie sind die Bahnbrecher für das Wissen der minderen Wahrheit, für die Aufdeckung der Schöpferkraft im Volk ... und wirkten sie nicht nur auf das Ungarntum in der Tschechoslowakei fruchtbringend, sondern übten ihre Wirkung auf das gesamte Ungarntum aus." Diese Ausstellung und die Gedenkstunde im Anschluß an die Eröffnung kam auf gemeinsamen Beschluß der noch lebenden Mitglieder der „Sarló" zustande. Unter Zuhilfenahme der Memoiren des Berichtsverfassers sowie im Besitz des Materials, das durch die im Bericht aufgezählten 25 eins­tigen „Sarlósok" dem Museum zur Verfügung gestellt wurde, übernahm das Déri-Museum die Organisierung. Auf Tafeln und in Vitrinen, auf Fotos und Gemälden, in Zeitungsartikeln und alten Plakaten wurde in der Ausstellung die Geschichte der Bewegung vorgestellt: angefangen bei der Pfandfinderei — bei dem Gedächtnis an den Vorgänger, den St .-Georgs-Kreis — bis hin zum Anschluß an die Arbeiter­bewegung. In den Mittelpunkt der ersten Tafel dieser Ausstellung war die Plastik des St. Georg gestellt, die Prager Plastik des den Bösen überwindenden Kappadozinischen Heiligen, die als Symbol für den St.-Georgs-Kreis, den Vorläufer der Bewegung, gelten sollte. Dies gehört zum Zeitabschnitt der Pfanfinderei, die auf Fotos und Wanderkarten vorgestellt wird. Die Bilder von Endre Ady und Dezső Szabó sowie von Zsigmond Móricz, der die Bewegung auch durch seinen persönlichen Zuspruch aktivisierte, und die sich hieran anschließenden Schriftdokumente, ließen den Abschnitt der Dorffor­schung lebendig werden. Auf ihren Wanderwegen lernten die Mitglieder des Kreises die Wirklichkeit kennen, die Armut und Ausbeutung des Volkes, die Unterdrückung der Minderheiten. Dies brachte sie zum Sozialismus. In Gombaszög wurde der Gedanke zur Wirklichkeit, als sie die Fahne der Pfadfinder gegen die rote Flagge mit den Sarló austauschten. Von hier rührt auch der Name der Bewegung: die Sichel. Jede weitere Station wurde auf der Ausstellung auf einer Tafel verewigt. Hierzu gehörten: der Studentenkongreß in Érsekújvár 1929, das Treffen mit osteuropäischen Studenten in Radov, der Besuch beim Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik, die Feierlichkeiten zum 15. März in Pozsony 1930, die Kranzniederlegung mit den Farben der mittel-osteuropäischen Nationen und roten Bändern am Denkmal Mihály Táncsics's in Budapest, der Angriff gegen die „Sichler" im Buda­pester Parlament, der Kongreß der „Sichler" im Jahre 1931, die Herausgabe des Bandes „Im Zeichen der Sichel" gemeinsam mit dem Program der „Sichler", die Teilnahme von Delegierten der Bewegung am Streik der Erntearbeiter in Nemeskossut, das Reihenfeuer der Gendarmerie sowie die Rolle der Roten Freundschaft und der Liga des Volksbundes der Studenten in der Bewegung. In gesonderten Vitrinen wurden Exemplare von Blättern ausgestellt, die mit den „Sichlern" sympathisierten oder von ihnen redigiert wurden, wie Vetés, Diákszemle, Az ÚT, Mi Lapunk, Korunk, Új Szó und Ma­gyar Nap. Die Verbindungen zu der fortschrittlich denkenden tschechisch unden slowakischen Stu­dentenschaft wurden von dem Slowaken Dav und von dem Tschechen Tvorba dokumentiert. Neben einer Tafel mit den Fotos der „Sichler" wird auf einer Tafel unter dem Titel „Sichler auf der Prügel­bank" von der Verfolgung der Mitglieder während der Nazizeit berichtet. In einer gesonderten Vitrine waren die großen Freunde und Dichter der „Sichler" zu sehen, wie Zoltán Fabry, Julius Fucik, Dezső Györy, László Dienes, Gábor Gáal, Pál Simándy, Pál Gulyás 471

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