A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)
Történelem - Székely György: Die Umwandlung des europäischen Siedlungsnetzes im 16–19. Jahrhundert und Ungarn
Unter den sich anschließenden deutschen Handelssphären stellte der Hansebund mit seinen Großstädten eine der typischsten dar. Vom Westen ausgehend nach Osten hin fortschreitend soll hier als erstes Bremen erwähnt werden, das um 1500 herum an die 20 000 Einwohner hatte. Bei der Einwohnerzahl von Hamburg stößt man auf weitaus mehr abweichende Schätzungen: in der Geschichtswissenschaft wird der Mindestwert für die Zeit um 1500 auf 15 000 bis 16 000 Einwohner und der Höchstwert auf 40 000 bis 50 000 Einwohner geschätzt. Hierbei erscheint der letztere Wert ein wenig hoch gegriffen, da die großzügigeren noch im Jahre 1600 nur 40 000 Einwohner rechneten, während die Forscher, die mit den Zahlen etwas strenger umgingen, im Jahre 1603 22 500 Personen zählten. Anderthalb Jahrhundert später erreichte Hamburg die Einwohnerzahl der italienischen Großstädte aus dem Mittelalter: für 1759 kann die Einwohnerzahl auf 81 500 angesetzt werden. Recht starke Schwankungen gibt es auch bei den Bevölkerungszahlen von Lübeck. Für die Zeit um 1500 bewegen sich die Schätzwerte zwischen 30 000 und 40 000 Personen. Die Einwohnerzahl von Rostock wird für die Zeit zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf 10 000 bis 12 000 Personen geschätzt. 9 In Dänemark gab es während des Spätmittelalters insgesamt 90 Städte, wobei die meisten von ihnen aber recht klein waren. Noch geringer war die Anzahl der Städte in Schweden und Norwegen. Und weitmaschigsten war das Städtenetz in Finnland, wo es nur sechs Städte gab. In Dänemark machte die Stadtbevölkerung Mitte des 17. Jahrhunderts kaum 15% der Gesamtbevölkerung aus. Das um eine Vormachtstellung bestrebte Schweden konnte im Vergleich zum vorhergehenden Land einige seiner Städte aufgrund der riesigen Ausmaße des Landes und seiner Naturschätze schneller wachsen lassen. Besonders die Entwicklung der Hauptstadt Stockholm war ein Schauspiel für sich. Während noch um 1550 an die 8 000 Menschen in Stockholm wohnten, belief sich diese Zahl 1620 schon auf 10 000 Personen. Dies ist verhältnismäßig hoch, da die Bevölkerungsziffer zur Zeit Gustav Adolfs in Schweden und Finnland auf kaum mehr als 600 000 bis 700 000 Personen geschätzt wurde. Mit dem Anwachsen der Macht stieg aber auch der Umsatz der Hauptstadt an; im Jahre 1635 machten die Zolleinnahmen noch 50 000 Taler aus, während sie im Jahre 1645 — also knapp 10 Jahre darauf — 300 000 Taler betrugen. Auch der Bevölkerungszuwachs der Stadt nahm schnell zu: im Jahre 1660 wurde die Einwohnerzahl auf 40 000, vorsichtiger gesehen im Jahre 1663 auf 37 000 bis 39 000 Personen, geschätzt, und 1674 waren es schon 52 000 bis 55 000. 10 Langsam begann die Stadt, die großen Hansestädte zu überschatten. nemann: Die Entstehung des Städtewesens in Südosteuropa. I.B. (Breslau und Oppeln, ohne Jahreszahl [1932]) S. 128—129, 131.; Granasztói. György: Becslés Sopron XVI—XVII. századi lélekszámára (Történelmi Szemle, 1970. 3. szám) S. 321.; Karl Czok: Die Stadt. Ihre Stellung in der deutschen Geschichte (Leipzig —Jena —Berlin, 1969) S. 45.; Ph. Dollinger: Le chiffre de la population de Paris au XIV е siecle, 210.000 ou 80.000 habitants (Revue Historique, Juillet — Septembre 1956) S. 41. 9 Jaroslav Marék: Spolecenská struktúra moravskych královskych mést v. 15. a 16. století (Praha, 1965) S. 111; Karlheinz Blaschke: Bevölkerungsgeschichte von Sachsen bis zur industriellen Revolution (Weimar, 1967) S. 131.; Fritz Rörig: Die europäische Stadt (Walter Goetz usw.: Das Zeitalter der Gotik und Renaissance 1250—1500. Berlin, 1932) S. 344.; Heinz Kamnitzer: Zur Vorgeschichte des Deutschen Bauernkrieges (Berlin, 1953) S. 28.; Konrad Schünemann: Die Entstehung des Städtewesens in Südosteuropa. I.B. (Breslau u. Oppeln, ohne Jahreszahl [1932]) S. 129, 131.; Richard Schmidt : Deutsche Reichsstädte (Berlin—Darmstadt—Wien, 1963) S. 116.; Granasztói, György: Becslés Sopron XVI — XVII. századi lélekszámára (Történelmi Szemle, 1970. 3. szám) S. 321.; Hans Bernitt: Zur Geschichte der Stadt Rostock (Rostock, 1956) S. 71, 114, 151. 10 F. Lindberg: Das Studium der Staedtegeschichte in den skandinavischen Laendern (Extráit des „Cahiers bruxellois", t. XII. fasc. II. pp. 141 á 151—1967) S. 3—4.; Jaroslav Marék: Spolecenská struktúra moravskych královskych mést v 15. á 16. století (Praha, 1965) S. 112.; Evald Johannesson: A svéd főváros ma és holnap („Budapest", 1972. júnus) S. 14.; Ulrich Bracher: Gustav Adolf von Schweden. Eine historische Biographie. (Stuttgart —Wels, 1971) S. 147.; Material des Stadtmuseums zu Stockholm; Gerhard Eimer : Die Stadtplanung im schwedischen Ostseereich 1600—1715 (Stockholm—Lund, 1961) S. 25. 84