A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)

Természettudomány - Ötvös János–Lovas Márton: Boden-coleopterologisch Forschungen im „Angolkert” von Téglás

János Ötvös—Márton Lovas BODEN-COLEOPTEROLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN IM „ENGLISCHEN GARTEN" VON TÉGLÁS 1979 In der vorliegenden Arbeit machen die Verfasser mit den Ergebnissen ihrer Sammlungen mit Bodenfallen nach Barber, die sie in der Sammelperiode vom 21. März 1979 bis 30. September 1979 durchführten, bekannt. Diese Sammlungen geschahen im sogenannten Englischen Garten, einem der Wälder der Ge­meinde Téglás an der nordwestlichen Grenze des Bezirkes Hajdú-Bihar. Ein Teil dieses Waldes stellt ein Naturschutzgebiet'dar. Die Sammelplätze lagen genau neben diesem Waldstreifen. Die Anlegung dieses Englischen Gartens ist den einstigen Besitzern dieses Gebietes, der Familie Degenfeld, zu verdanken. Sie gestalteten diesen Teil unter Berücksichtigung der für diese Gegend typischen Pflanzenwelt (Festuco-Quercetum und Convallario-Quercetum), indem sie einzelne Teile davon erhielten, andere Teile jedoch mit exotischen Baumarten bepflanzten, die für diese Gegend nicht charakteristisch sind. Die Verfasser konnten ihre Untersuchungen so in einem Maiglöckchen- und Eichenhain durch­führen, der auf der nördlichen Seite der sich zwischen Szalmád und Hajdúböszörmény entlangziehen­den Wasserscheide, einem im Pleistozän herausgebildeten, riesigen Sedimentkegel der Nyírség (sein höchster Punkt liegt 183 m über dem Meeresspiegel) relativ nahe bei Debrecen gelegen ist. Einstmals waren der Große Wald von Debrecen und diese Wälder der Nyírség miteinander verbunden, doch heute gelten sie ebenfalls als „übriggebliebener" Maiglöckchen-Eichenhain. Das zweite Untersuchungsgebiet war zum Vergleich ein Nadelwaldstück, das um die Eichen­haine herum auf Sanddünen angelegt ist. Es handelt sich hierbei um einen der größten Nadelwald­bestände in der Großen Ungarischen Tiefebene. Im Sammelzeitraum konnten die Verfasser von beiden Sammelplätzen insgesamt 1603 Exem­plare der Coleoptera zusammentragen. Nach seiner Bestimmung wurde dieses Käfermaterial in 4 Familienserien, 7 Familien, 4 Unterfamilien, 21 Gattungen und 45 Arten eingeteilt. Von den 45 Arten konnten auch noch drei Unterarten bestimmt werden. Bei der Untersuchung der geographischen Verteilung konnte festgestellt werden, daß 24,44% aller gesammelten Arten palearktisch verteilt sind. In Europa und Sibierien kommen 28,88% davon vor. 46,66% der Arten leben dagegen in den verschiedensten Teilen Europas. Die Verfasser konnten bei der Untersuchung der in Europa verbreiteten Arten zu der Feststellung gelangen, daß das Verbreitungsgebiet von 4,76% der Arten bis ins Mediterran herüberreicht, während 9,52% der Arten auch in Pontuser Gebieten vorkommen. 4,76% der Arten sind auch in Nordeuropa heimisch. Das Gleiche kann auch von den 4,76% gesagt werden, die sich auf Osteuropa orientieren. Allein in Mitteleuropa kommen 19,04% der gesammelten Arten vor, während 57,10% aller gesam­melten Arten nur in Europa leben. In dem Sammelgebiet stießen sie auch auf zwei Exemplare einer für die postglaziale Steppen­fauna charakteristischen Art, auf Carabus hungaricus hungaricus F. Nach der Meinung von Kaszab (1952) kann die Unterart hungaricus aiseine endemischeJUnterart aus dem Karpatenbecken angesehen werden. Diese Unterart befindet sich auf dem Weg zu einer selbständigen Artenentwicklung. Beide Exemplare konnten die Verfasser im Nadelwald sammeln. Die Verfasser untersuchten auch die Käfer-Aktivitätskurven beider Untersuchungsgebiete, wobei sie zahlreiche Abweichungen feststellen konnten, die auf mikroklimatische, orographische und Pädologische Gründe zurückzuführen sind. Hierzu zählen: Im Eichenwald erreicht die Akti­vitätskurve erst einen Monat später das Maximum; im Eichenhain ist die Aktivitätskurve beinahe fünfmal höher als im Nadelwald; im Nadelwald ist der ansteigende Abschnitt der Aktivitätskurve in seinem Verlauf steiler und gleichmäßiger, als dies beim Eichenwald der Fall ist; im Eichenwald kann im Monat Mai auch ein etwas kleineres Maximum festgestellt werden. Weiterhin untersuchten die Verfasser die Qualitäts- und Quantitätsverhältnisse der Arten aus den einzelnen Sammelgebieten sowie die Arten mit dem höchsten Dominanzwert. Es konnte fest­gestellt werden, daß in den Eichenwäldern in den Sommermonaten die sogenannten „kleinen" 36

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