A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)
Néprajz - Vajda Mária: Ernährungsgewohnheiten im „Deutschendorf” von Balmazújváros
heitszustand nicht mehr zubereitet. Die älteren Einwohner, die die hergebrachten Speisen beibehalten wollen, bereiten sie aber zumeist — unter Rücksichtnahme auf gesundheitliche und ärztliche Vorschriften — in einer Art „Diätform". (Z. B. verwenden sie statt Räucherfleisch frisches Fleisch für ihr Kraut und Praj, statt eingelegtem Sauerkraut verwenden sie mit Essig gesäuertes Kraus, und statt Schmalz nehmen sie — was früher undenkbar gewesen wäre — Öl usw.) Auf die Zubereitung alter Speisen stoßen wir hauptsächlich bei den Gliedern der jüngeren Generation, die nach der Heirat im Deutschendorf geblieben sind. Dadurch, daß die Mischehen immer alltäglicher wurden, haben sich die Zahl der Speisen und ihre Zubereitungsart vermehrt, und je nach Geschmack und Beliebtheit werden deutsche oder ungarische Speisen übernommen. Die jungen Leute von heute, die mit der Schulspeisung und mit der Betriebsküche aufgewachsen sind, und die im allgemeinen berufstätig sind, sind in der Kochkunst meist nicht so bewandert, wie es ihre Eltern waren (denn auch bei der Wahl des Lebenspartners spielt dies heute nicht mehr eine so ausschlaggebende Rolle wie einst). Die junge Generation bevorzugt die Speisen, die leicht und schnell zubereitet werden können und die aus modernen Grundnahrungsmitteln bestehen. 352