A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1979 (Debrecen, 1981)
Történelem - Ács Zoltán: Der eigenartige Weg der Stadt Debrecen bis zur königlichen Freistadt
beginn an, Steuerlisten, Abrechnungsbücher — lagen verstreut herum, Protokolle waren von den Tafeln heruntergerissen, einige waren vollkommen verlorengegangen. . ,". 33 Aus der Konskription von 1714 wurde nur das Material der halben Stadt — die Czegléder-, Várader-, Csapóer- und Hatvaner-Strassen) zum Vorschein gebracht. Von den zusammengezählten 1290 Personen waren 403 Urproduzenten (Wirte, Feldarbeiter, Hirten usw.), 654 Handwerker und 233 Kaufleute und Krämer. 34 Aus den Zahlangaben geht hervor, dass in Debrecen zweimal so viele Handwerker und Kaufleute wohnten, als Angehörige anderer Berufsarten. Die Viehzucht brachte viel Nutzen, weil sie mit dem Handel verbunden war. Es wurde nur soviel Boden bestellt, die zur Versorgung der Bevölkerung und der kleineren kommenden und gehenden Truppen nötig war. Wie schon erwähnt wurde, war der Weinbau sehr bedeutend. Besonders die ärmeren Leute handelten mit Wein und Obst, wofür sie dann Getreide bekamen. Auf den naheliegenden Weiden weideten die Herden, auf den ferner gelegenen die für Spekulationen gekauften Rinder, die enormen Viehherden. Zu dieser Zeit war auch die Schafzucht von Bedeutung. Über den Handel hinaus wurden auch die Weber der Stadt mit Rohstoff versorgt. In dem hier behandelten Zeitraum gruppierten sich die Handwerker in 15 organisierte Zünfte. Die Zunftmeister waren zugleich auch Händler, die die Märkte mit ihren Produkten besuchten. Obwohl der Besuch der Märkte einen Produktionsausfall bedeutete, gehörte aber der Nutzen, den der Vermittlerhändler gehabt hätte dem Meister, weil die von den Königen und Sultanen erworbenen Privilegien ihnen auch Zollfreiheit sicherten. Debrecen genoss die Vorteile des Vermittlershandels durch seine geographische Lage besonders seit der Belagerung von Várad durch die Türken. Auch Caraffa beruf sich auf den Reichtum der Stadt durch ihren Handel, als er die Plünderung der Stadt vor dem Wiener Hof begründete. Die wichtigsten Ausfuhrartikel der Stadt waren: Rinder, Leder, Salz, Honig, Wachs, Wein, Wolle, Salpeter, Schiesspulver, Waffen, Kutschen und verschiedene Kleidungsstücke. Importiert wurden hauptsächlich Tuch, Leinstoff, Rauchwaren und Kolonialwaren. Die schon erwähnten Debrecener Messen waren sehr berühmt. Die Resolution des Rates von 1647 erlaubte jährlich 7 Markttage. 35 Einer der gewinnbringendsten Dreissigstzollzahler der Fürstenkammer von Siebenbürgen war gerade Debrecen seiner zahlreichen und vielbesuchten Märkte wegen. Aufgrund der Steuerliste des Jahres vor dem Várader Frieden kann angenommen werden, dass sich die ständige Bevölkerungszahl der Stadt zwischen 12 und 13 Tausend Personen bewegte. Diese Zahl zeigt zwischen 1663 und 1672 eine absinkende Tendenz, obwohl die Flüchtlinge in diesem letzten Jahr die Stadt schon überfluteten, aber wahrscheinlich wurden sie nicht zu den ständigen Einwohnern gezählt. Nach 1672 erhöht sich die Zahl bis zum Carafa-Zug wieder. Dies ist einerseits der natürlichen Bevölkerungszunahme, andererseits aber der Einwanderung der Leute vom Lande zu verdanken. Die Zunahme spiegelt sich sehr anschaulich in den Steuerabgabelisten wider: 36 1672 Oberer Bezirk: 1239 Steuerzahler Unterer Bezirk: 1244 Steuerzahler beide zusammen 2483 Personen 1675 Oberer Bezirk: 1278 Steuerzahler Unterer Bezirk: 1312 Steuerzahler beide zusammen 2590 Personen 1683 Oberer Bezirk: 1442 Steuerzahler Unterer Bezirk: 1547 Steuerzahler beide zusammen 2989 Personen Wir sind der Meinung, dass die spezielle Verteilung der Berufszweige und die Segregation der Stadtbevölkerung die eigenartige Anordnung der Steuerzahler in den verschiedenen Stadtteilen erklärt. Die zusammengefassten Angaben zeigen, dass die Bevölkerung von Debrecen in den Jahren 1675 und 1683 um 500 Steuerzahler anwuchs, was einer Erhö33 A helytörténetírás levéltári forrásai. Band. I. In: Mitteilungen des Komitatsarchivs von Hajdú-Bihar. Nr. В. (Red. Komoróczy, György Debrecen, 1972) 134. 34 Zoltai, 1905. S. 139. 35 Ebenda, S. 135. 36 Ebenda, S. 148. 110