A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1978 (Debrecen, 1979)

Művészettörténet - Sz. Kürti Katalin: Die Kleingraphiken von Endre Vadász (1901-1944)

Katalin Sz. Kürti DIE KLEINGRAPHIKEN VON ENDRE VADÁSZ (1901—1944) Endre Vadász ist einer der bedeutendsten Vertreter der modernen ungarischen Graphik zwischen den zwei Weltkriegen. Mit Hilfe des Vereines der ungarischen Kupfersctecher kamen seine Werke auch an die internationalen Ausstellungen (Biennale in Wenedig, Ausstellungen in Monza, Chikago, Oslo, Cleveland, im Haag, usw.), er hat einen Preis, eine Bronzemedaille an der Weltausstellung von 1929 in Barcelona gewonnen. Er hatte auch Maler grolße Erfolge. Es gab vier Einzelausstellungen von ihm im Budapester Ernst-Museum, er war ein ständiger Teilnehmer der Austellungen im Ungarischen Nationalsalon und in der Budapester Kunsthalle. Der aus Szeged stammendex Künstler lebte in Deb­recen von 1928 bis 1936. In dieser Zeit — später aber noch intensiver — begann das Déri-Museum, seine Werke zu sammeln. Gegenwärtig ist hier die grölßte Vadász-Sammlung (ungefähr 20 Öl- und­Temperagemälde, 150 Kupferstiche und Freihandgraphiken, 120 Kleingraphiken). Fast eine voll ständige Serie seiner Kleingraphiken ist im Budapester Kunstgewerbemuseum aufbewahrt als Ge­schenk des weltberühmten Sammlers Professor Rezső Soó. Die Verfasserin hat nach dem Studieren dieses Materials die Liste der Werke von Vadász angefertigt. Zwischen 1935 und 1942 wurden mehr Kataloge über die Kleingraphiken von Vadász zusammen gestellt, keiner von ihnen ist aber vollständig und fehlerlos. In der vorliegenden Liste können ebenfalls Mängel gefunden werden; die Ursache ist, dalß die Werke des tragisch verstorbenen Künstlers zerstreut sind. Endre Vadász hat für die Besteller aus Szeged (Dr. István Lustig, Frau Déry Ernőné), Debrecen (József Nagy, Rezső Soó, István Réthy, Jenő Reisinger), Budapest (Dr. Kálmán Arady, Ágost Bajor) und im Ausland, für seine Künstlerfreunde wunderschöne Buchzeichen, Gelegenheitsgraphiken, Sig­nette gefertigt. Besonders fein und biographisch interessant sind die dem weltberühmten Kleingraphi­kensammler, dem Architekten von Como Gianni Martero gestochenen und geschnitzten Kleingraphi­ken, dem niederländischen Geschäftsmann und Kunstsammler Wim van der Kuylen, dem Wiener Apotheker Marco Birnholz dedizierten Blätter. Seine hervorragendsten Themen sind: die Totentanz-Exlibris (die auch in einem selbständigen Album in 1936 erschienen), die Zirkusszenen, Treidler und Landschaften darstellenden Blätter. Auf seinen Kleingraphiken sind die Buchstaben und Ziffern stehen in vollem Einklang mit der Zeichnung. Nicht einmal füllt er Monogramme und oder Ziffern mit liebhaft grotesken, winzigen Gestalten, Landschaftsdeteils. Seine Kleingraphiken gerieten dann in Gemeinbesitz; Rezső Soó übergab in einer siebzigtausend Stück enthaltenden Kleingraphikensammlung 700 Exlibris und Gelegenheitsgraphiken von Endre Vadász in 1969 an das Budapester Kunstgewerbemuseum (kleine Kollektionen an Duplummaterial sandte er an das Keszthelyer Balaron-Museum und an das Déri-Museum). Aulßerdem besitzt das Szegeder Móra-Ferenc-Museum einen Teil seiner Kleingraphiken. Die Zahl der Kleingraphiken von Vadász kann für 350—370 genommen werden. Werden aber auch die verschiedenen Phasenabzüge, die an andere Namen gefertigten Variationen dazu gerechnet, hat man ein Lebenswerd von 700 Stück vor sich. Das beweist die unvorstellbare Produktivität des Künstlers, er hat ja aus seinem kurzen Leben zwei Jahrzehnte der Kleingraphik gewidmet, und auch davon kann man nur die Zeit von von 1936 bis 1943 für die intensive Befassung mit der Kleingraphik nehmen. Aulßer der Zahl ist auch das Niveau zu beachten: er hat kein abgeschmacktes (irreden­tisches, erotisches) Blatt, er wurde nie versöhnlerisch, der Handlanger des Geschmacks von den Bes­tellern. Sein Geist, sein Zeichnenkönnen, sein erlesener Geschmack bereitet Genulß den Freunden der Kunst sowohl zu Hause, als auch im Ausland. 352

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