A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)
Természettudomány - Varga Zoltán: Verbreitung und subspezifische Gliederung der Erebia ottomana Herrich-Schäffer, 1847 (Lep.: Satyridae) nebst Beschreibung der beiden neuen Subspezies: E. ottomana lorkoviciana und E. ottomana drenovskyi
Herrich-Schäffer (1847, 6: 8) hebt die starke Augenzeichnung, die beim^ stark blaugraue, beim 9 aber bräunlichgraue Unterseite der Hinterflügel richtig hervor. Sie ist eine ausgesprochen dunkle, kaum rotgebänderte Form, bei welcher die Augenflecke, die einen leuchtend bläulichweißen Kern haben, sehr markanter Weise in die Augen treten. Warren's Behauptung über die blaße Unterseite („... typical ottomana may be distinguished from the other races by ... the very pale coloration of the underside of the hindwings") trifft auch keinesfalls zu, weil die bräunliche Bestäubung der Hf.-Unterseite bei dieser Rasse recht ausgeprägt, bei beiden Geschlechter bräunlich (beim tf nicht rötlich, wie bei den meisten balkanischen Formen!) ist. In der Literatur wird auch Griechenland manchmal auch als Verbreitungsgebiet der nominotypischen E. ottomana H.-Sch. erwähnt. Diese Meinung reicht zu einer Feststellung von Staudinger zurück: „Erebia tyndarus var. ottomana H. S., 47 mm. Spannweite; Veluchi, äußerst zahlreich, auch Olymp bei Brussa" (Horae Ross. Ent. Soc. VII. p. 67). Auch Warren hat die Exemplare vom südlichen Teil des Pindos-Gebirges ( = Veluchi-Geb.) der Nominatform zugerechnet. Dieser Meinung können wir uns keinesfalls anschließen, weil die Exemplare aus Veluchi wirklich eine sehr helle Unterseite haben, beim rf mit einer kaum angedeuteten Mittelbinde, während das 9 ganz eintönig hell gelbbraune Hinterflügelunterseiten besitzt. Weil ich aber von dieser Form ein relativ geringes Material untersuchen konnte, das uns keinen sicheren Urteil über die Verbreitung bzw. Variationsbreite dieser Rasse erlaubt („Graecia" ex coli. Staudinger, 4<^f 19 Naturhistorisches Museum, Wien, in den Folgenden als NMW verkürzt; Graecia, Veluchi, ex coli. Krueper, 6^f 49, Zool. Staatssammlung, München, in den Folgenden als ZSM verkürzt), wage ich hier sie nicht als eine selbständige Subspezies zu beschreiben. Ähnliche Exemplare, wie jene aus dem Veluchi-Gebirge, habe ich auch von der Ostflanke des Stara Planina ( = Balkan-Gebirge) oberhalb Sliven (= Sliwno) gesehen (2(f, leg. Stipanic, Naturwissenschaftliches Museum, Budapest; verk.; NWMB), die von den Exemplaren aus dem Zentralen Stara Plan ina (oberhalb Kalofer), die sich der nächsten Subspezies, E. ottomana balcanica Rbl. nähern, ziemlich stark abweichen. Ob es sich lediglich um eine umweltbedingte Modifikation oder um eine gute Lokalrasse handelt, kann hier nicht näher untersucht werden. 3. Erebia ottomana balcanica Rebel, 1903 Annal. Naturhist. Hofmus. Wien 18: 176 (1903) In der Originalbeschreibung — die als eine Redescription eines früheren „in litteris" Namen gilt — wird kein eindeutiger Typenfundort, entsprechend der zeitgenössischen taxonomischen Praxis, angegeben. Als erstes wird in der Aufzählung der Stellen, wo die neubeschriebene „Varietät" vorkommt, das Rila-Gebirge erwähnt; weil aber Rebel im Text eindeutig darauf hinweist, daß er diesen Namen schon im 1898 für die Bezeichnung der Form aus der Umgebung von Sarajevo gebraucht hatte, betrachte ich sinngemäß letztgenanntes Gebiet als „terra typica" dieser Subspezies, wo sie von verschiedenen Sammlern besonders auf dem berühmten Trebevic (heute Naturschutzgebiet) in Anzahl erbeutet wurde. Dieses Problem hat aber lediglich eine formale Bedeutung, weil die Form, die im Rila (im größten Teil des Gebirges) fliegt, kann praktisch als identisch mit der bosnischen Rasse betrachtet werden. Sie kann vielleicht am besten dadurch gekennzeichnet werden, daß sie in sich ungefähr den Mittelwert der Variationsbreite der Art verkörpert. Die rötliche Bestäubung der Hf.Unterseite der (3*0* ist wesentlich dichter und dunkler, als bei den griechischen Exemplaren. Weil aber diese Bestäubung in der Regel ziemlich diffus und gleichmäßig ist, sind weder die Mittelbinde, noch die Käppchenflecke der Hf.-Unterseite scharf begrenzt (— wie bei benacensis Dannehl und bulgarica Dren. = bureschi Warren —). Vergleichsweise am stärksten sind unterseits jene Exemplare gezeichnet, die in SW —Bulgarien, im Pirin-Gebirge erbeutet worden sind, in der Nähe der Arealgrenze der unterseits verdunkelten großen Rasse bulgarica Dren. ( = bureschi Warr.). Auch die Augenzeichnung die ser Rasse ist mäßig ausgeprägt. Die Doppelauge ist auf den Vf.-n normal entwickelt, die Zahl der weiteren Ozellen ist aber einer ziemlich großen Variabilität unterworfen (Tabelle L). Als Regel kann hier erwähnt werden, daß die Ozellen der Hf.-Unterseiten weitgehend reduziert sind (im Gegensatz mit den beiden neu beschrie6