A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1976 (Debrecen, 1977)

Irodalomtörténet - Kilián István: Angaben zum Leben der Familie Csokonai

István Kilián ANGABEN ZUM LEBEN DER FAMILIE CSOKONAI Über die Eltern, Großeltern, sowie über die Abkömmlinge des Bruders von dem ersten Dichter der ungarischen Aufklärung weiß kaum die Literaturgeschichte. Die Trauerrede bei der Begrabung von Csokonais Vater ist erhaltengeblieben, woraus sich herausstellt, daß Mihály Vitéz Csokonai noch vier Geschwister hatte. In dieser Abhandlung wird die Herrkunft der Familie Csokonai von dem Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verfolgt. Die Csokonai-Lebensbeschreiber behaupten, daß der Dichter einer Adelfamilie entstammt sei. Márton Domby ist der Meinung, daß der ursprüngliche Name der Familie der Vitéz war, nach László Gaál war aber der Vitéz der später aufgenommene Name. Die Behauptung bekräftigen weder das Buch von Iván Nagy, noch es von Csergheő. In dem von dem Vater des Dichters, József Csoko­nai uns überkommenen Omniarium findet man eine Wappenzeichnung. József Csokonai schrieb aber nicht unter diese Zeichnung, welcher Familie das Wappen gehört. Es ist nur eine Jahreszahl neben dem Wappen zu sehen: 1773. Die adlige Herrkunft der Familie von Mihály Vitéz Csokonai ist also nicht beweisbar. Der Großvater des Dichters war ein reformierter Prediger in Győr. Diese Tatsache wird auch in der Trauerrede erwähnt. László Csokonai soll in Győr zuerst ein Lehrer gewesen sein, und er kam von hier aus im Jahre 1726 als Prediger in die Gemeinde Ács. Er diente hier bis 1743. Im gleichen Jahre rief die Gemeinde Győr ihren ehemaligen Lehrer zum Prediger zurück und von diesem Jahr war er bis zum März 1749 tätig. Hier erhob das Presbyterium der Kirchengemeinde verschiedene Einwürfe gegen ihn schon im Jahre 1747, es wurde aber so entschlossen, daß die Kirche ihrem Pre­diger Zeit gibt, seine Fehler ausbessern zu können. Im Jahre 1748 aber, als die Sache der Zurückhal­tung oder Entlassung der Prediger zu Weihnachten nach altem Brauch auf die Tagesordnung ges­tellt wurde, war die Gemeinde nicht mehr willig das Benehmen ihres Predigers weiter zu dulden und nach mehrereren Sitzungen hat man erschlossen den Prediger, László Csokonai zu entlassen. Ihm wurde sein schlechtes Verhältnis zu dem Prinzipal, seine verschwenderische und verschuldete Lebensweise, sowie seine Disziplinlosigkeiten beim Unterricht als Schuld angerechnet. Er gelangte aus Győr nach Kömlőd. Hier diente er nur 4 Jahre lang, 1749 finden wir ihn schon in Alcsut,. wo er bis zu seinem Tod (1762) arbeitete. Aus der Ehre von László Csokonai und Zsuzsanna Angyal sind 7 Kinder, László (1731), Sándor (1734), Pál (1736), János (1739) und Sámuel (1741) in Ács geboren. József, der Vater des Dichters (geb. am 20—25 September 1747) und Zsuzsanna sind in Győr zur Welt gekommen. Über das Studium des Vaters wissen wir sehr wenig. Nach László Gaál studierte er zuerst in Pápa, dann in Nagyszombat (heute in der Tschechoslowakei Trnva) Chirurgie, im Jahre 1770 war er bestimmt in Sopron als Chirurggeselle und noch dieses Jahr fuhr er nach Debrecen und heiratete Maria Diószegi, die Tochter eines wohlhabenden Stadtvaters. Aus ihrer Ehre sind 5 Kinder geboren, von denen 3 ganz früh gestorben sind. Mihály, der Dichter wurde am 17. November 1773 geboren und am 30. Januar 1805 begraben. Die Taufe- und Begrabungsdaten seiner Brüder sind die folgen­den: József der 19. März 1777—der 7. Juni 1805; Benjamin der 20. Október 1779—der 31. Október 1799; László der 21. April 1781—der 9. August 1783; László der 21 Juli 1784—der 4. Mai 1787. József Csokonai war ein namenhafter Chirurg, der sich nicht nur mit Fachfragen gründlich beschäftigte, sondern er studierte die Geschichte der Stadt Debrecen und des Kollegiums durch. Sein Rezeptbuch zeugtüber seine Fachkentnisse, das Omniarium über sein Interesse für die Geschichte. Er starb an Tuberkolose 1786. Sára Diószegi, die Mutter von Mihály Csokonai war eine hochge­bildete, auch in der Literatur bewandte Frau. Nach dem Tode ihres Mannes mußte sie sich und die Familie unterhalten. Eine Zeit lang leitete sie die ihr von dem Mann überkommene chirurgische Werkstatt, später hörte sie damit auf, hielt Kostschüler und lebte aus Spinnarbeit. Die Mutter des Dichters starb 1810. Zu dieser Zeit lebte nur ihr Enkel, der Sohn ihres zweiten Sohnes, József. József, 409

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