A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1975 (Debrecen, 1976)

Néprajz - Szalay Emőke: „... ich kenne diese Namen ...” – Erklärung und Lebensform

Lajos Balázs-Mihály Hoppal „ICH KENNE DIESE NAMEN . . ." ERKLÄRUNG UND LEBENSFORM Lajos Balázs (1897-1973) ein Bauer aus Nádudvar war ein Mann mit aussergewühn­lichem Talent. Seine hier veröffentlichte Selbstbiographie - die er auf unseres Ersuchen schrieb - gibt nur eine Kostprobe aus dem ausgedehnten Wissen, was er beherrschte. In seiner Kenntnis ist gerade das überwältigend, dass diese Kenntnis sich beinahe auf alle Ge­biete der traditionellen bauerlichen Lebensweise ausdehnt. Es war zweifellos das trieb­hafte Interesse - was von seiner Kindheit an gegeben war - die Zuneigung zur Vergangen­heit, zum Andenken der Geschichte des Dorfes, die ihn zur bevussten Beobachtung der Er­scheinungen des alten Bauerlebens veranlasste. Einmal verstärkte er auch persönlich was in seiner Selbstbiographie zu lesen ist, dass eben das Auftauchen der Honvedsnamen von 48 ihn zum Forschen der vergangenen Andenken und Erinnerungen inspirierte. Später war das ihm auch wichtig, dass die Forscher des Lehrstuhls für Volkskunde der Universität Debrecen ihn systematisch aufsuchten um ihn neueren Angaben und Themen auszufragen. Die Fragen veranlassten ihn zur Erwägung je eines Gebietes und weil er nie unüberlegten Antworten gab, beantwortete später schriftlich die Fragen der Forscher. Nach­einander lieferte er die guten Detailarbeiten, die ausgezeichneten Überlieferungen. Von seiner Selbstbiographie sprechend müssen wir erwähnen, dass sein Stil objektiv, stellenweise wortkarg, aber immer nach dem Wesen strebend ist, er zeigt die Hintertreib­kräfte der Sachen. Gegenüber anderen Autobiographen (z. B. in dem Band: Emlékül ha­gyom . . . Bp., 1974.) finden wir bei ihm wenige subjektive Offenbarung, auch sein eigenes Leben beobachtete er ein bisschen von aussen. Für ihn war die stille Beobachtung ein gan­zes Leben lang charakteristisch, er tat, was man musste ohne Leidenschaft, ohne einmal überflüssige Gespanntheit hervorzurufend. Als er erkannte, dass er der Volkskunde helfen kann arbeitete, sammelte, notierte er mit aller Kraft. Er hat Angaben der heimlichen Volks­kunde gegeben, dergleichen nur die wenige, deren gegeben war das Leben eines Dorfes von innen beobachten. Die Authentizität des „Innenlebens" erhebt die Arbeit von Lajos Ba­lázs über die Durchschnittssammlungen und Überlieferungen - in erster Linie seine schon publizierten Überlieferungen - aber auch die Angaben seiner Selbstbiographie. Die sieben Jahrzehnten, die die Laufbahn von Lajos Balázs - und seiner Zeitgenossen - umfasst, war eine wichtige, an Veränderungen reiche Zeitperiode. Während diesen Jahrzehnten erfolgten Schicksalsveränderungen in dem Leben der ungarischen Bauerschaft - er konnte mit der Glaubwürdigkeit eines Augenzeuges über diese Erreignisse berichten. Es war die letzte Möglichkeit zur Vollbringung derleien Memoiren. 522

Next

/
Oldalképek
Tartalom