A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Történelem - Ormosi László: Die Veränderung der Strassennamen innerhalb Debrecen Stadtgrabens bis 1945

tausende Häuser vernichtet. Das kann für die Nachwelt auch glücklich gewesen sein. Kein Ratsbeschluss wäre imstande gewesen, die vielen rohrbedeckten, unregelmässig angelegten Häuserreihen abzubauen. Die grösste Veränderung erfolgte um die von der Feuerbrunst am schwersten getroffenen Varga utca. Die schlängelnden Gässchen Belsoboldogfalvas sind völlig verschwunden, an ihrer Stelle entstanden schöne gerade Strassen. Nach diesen zwei Feuerbrünsten mussten die neuzugeteilte Grundstücke allmählich reguliert werden. Zu jeder Hauptstrasse entstand je eine neue Strasse, sie haben die Stadt sozusagen umzogen und gin­gen möglichtst von einem Stadttor oder von den kleinen Türen zwischen zwei Stadttoren aus' Die Häuser in den Strassen wurden vom Stadtzentrum aus von eins aufwärts numeriert, aber nur dann, wenn sie auf die Strasse hinausgingen, dieselben auf den inneren Grudstü­cken wurden ausser acht gelassen. Darum konnte man die Zahl von Debrecens Häusern nie genau bestimmen. 1845 gebann man die Numerierung für die ganze Stadt, 1896 wurden schon auch die geraden und ungeraden Seiten der Strassen unterschieden. Für die Verände­rung der geschichtlichen und gesellschaftlichen Ansicht ist auch das nicht gleichgültig, in welcher Weise die Strassen benannt wurden. In der frühen Geschichte der Siedlungen waren die Nemengeber der Strassen entweder die Schutzheiligen der dort errichteten Kirchen, oder vorherrschenden Berufszweige, und nicht zuletzt die Person des Gutsherrn. Im Mittelalter war der grösste Teil der Strassennamen kulturischen Ursprungs, mit einem Heiligen verbun­den. Es gibt einige Namen auch vom hochgeehrten Gutsherrn, von den Mitgliedern der Fa­milie Debreceni-Dózsa (14. Jh). Die Bennungen mit Berufnamen wurden mehr von der Entwicklung des Zunfwesens bedingt, erst seit dem 16. Jahhundert üblich. Diese Benennun­gen sind für natürliche Name anzunehmen, da sie nicht durch behördliche Verordungen, sondern im Munde der dort Lebenden entstanden. Im Lauf der Ansiedlungen im 19. Jahr­hundert wurden die Namen von den Stadtbehörden festgesetzt, von nun an handelt es sich also um künstliche Benennung. 429

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