A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1974 (Debrecen, 1975)

Régészet, ókortudomány - Mesterházy Károly: Archäologische Angaben zur Siedlungsgeschichte des Komitates Hajdú-Bihar in den 9-13. Jahrhunderten. II.

Károly Mesterházy ARCHÄOLOGISCHE ANGABEN ZUR SIEDLUNGSGESCHICHTE DES KOMITATES HAJDU-BIHAR IN DEN 9-13. JAHRHUNDERTEN II. a) Die chronologische Reihenfolge der archäologischen Funde Während der Landnahme der Ungarn (um 896) lebte eine spärliche Bevölkerung im Karpatenbecken, darauf weisen die slawischen Ortsnamen und die wenige historischen Quellen hin. Am Ende des 9. Jahrhunderts existierten noch die Reste der Awaren 1 — 4 und ist die Anwesenheit verschiedener slawischer Bevölkerung in den einzelnen Gegenden nach­weisbar. Auf dem Gebiet jeseits der Theiss (von Budapest aus) ist mit der Niederlassung von bulgaro-slawischer Bevölkerung zu rechnen. 5 — 6 Den archäologischen Nachlass des 9. Jahrhunderts kann man auf zwei Spruren forschen. Die Fragen sind: kann man im ge­sammelten und vorgestellten Material die spätawarische Keramik oder ihre weiteren Ab­wandlungen finden, und kann man Material vorzeigen, das mit der Keramik der bulgari­schen oder von Bulgaren eroberten Gebiete vergleichbar ist? Beide Frage können positiv beantwortet werden. Die spätawarischen Gefässe und ihre Nachfolger haben schlanke Formen, eckige, schräg oder waagerecht gebogene Ränder, dunkelgrau-schwarz-dunkelbraune Farben, manchmal graphitisierten Stoff. Die Zierden sind mehrfache Linien - und Wellenlinienbündel. Die Qualität der Gefässe ist überraschend gut, sie wurden auf Handscheiben angefertigt. 7 — 9 Dieses Material ist von neun Fundstatten bekannt: Debrecen-Nagyerdő (Fundstätte Nr. 1), Hajdusámson-Majorsági föld (Fundstätte Nr. 97), usw. Diese Siedlungen wurden teils wäh­rend des Ungarneinbruchs vernichtet, teils lebten sie im 10. Jahrhundert weiter. Das Weiter­leben der awarischen Keramik im 10. Jahrhundert beweist das Weiterleben der awarischen Bevölkerung. Das Andenken der bulgarischen Herrschaft im 9. Jahrhundert kann der Fund von Debrecen-Lóversenytér (Fundstätte Nr. 29) sein, dessen nächste Varianten aus Bulgarien bekannt sind. 10 Im 10. Jahrhundert nahm die Zahl der Dörfer durch die Niederlassung der landnehmen­den Ungarn sprunghaft zu. Auf die früheste Keramik der Siedlungen sind die weiterleben­den Varianten der spätawarischen Keramik charakteristisch. Die meisten Siedlungen wurden durch den Mongolenzug (1241) vernichtet. Die die awarische Tradition aufbewahrenden Gefässe aus dem 10. Jahrhundert wurden mit parallelen Linien - und Wellenlinienbündeln geziert, die immer seltener auch in den 11-12. Jahrhunderten vorgekommen sind. Die zwei­fellos aus dem 10. Jahrhundert stammenden Exemplare wurden in Gräberfeldern aus der Landnahmezeit gefunden (Sajtény, Perse, Kecskemét-Cédulaházi domb, usw.) 16-20 Die Kera­mik aus dem 10. Jahrhundert wird auch mit Hilfe des Materials von den Siedlungen unter den Gräberfeldern aus dem 11. Jahrhundert bestimmt (Zalavár, Visonta-Felsőrét, Visegrád­Sibrik domb, usw.). 22-28 Darin hatte auch das Material von Siedlungen bei den Friedhöfen des Gemeinvolkes aus den 10-11. Jahrhunderten eine, entscheidende Bedeutung (Halimba, Fiad-kérpuszta, usw.) 29-30 Mit dem obenerwähnten Vergleichsmaterial kann man im Komitat Hajdu-Bihar 8 Sied­lungen schon im 10. Jahrhundert für bevölkert annehmen: Berettyóújfalu-Herpály (Fund­stätte Nr. 12), Debrecen-Haláp (Fundstätte Nr. 28), Hajdúbagos-Daraboshegy (Fundstätte Nr. 52), Nagyléta (Fundstätte Nr. 94), usw. Auf Grund der mit Wellenlinienbündeln gezierten Keramik sind noch weitere 17 Fundstätten in die Siedlungsschicht des 10. Jahrhunderts einzugliedern: Alsójózsa-Kiskert (Fundstätte Nr. 1), Bojt-Kékes (Fundstätte Nr. 17), usw. Mit den landnehmenden Ungarn sind auch neue Keramiken gekommen. Der seltenste Typ ist hauptsächlich aus Gräbern bekannt (Hajdúsámson, Bély). 33 Seine Charakterzüge sind der rundliche Körper und der mit waagerechten Rippen gegliederte zylindrische Hals. Der andere Typ ist der Tonkessel. Der erste kann ziemlich sicher auf das 10. Jahrhundert datiert werden, die Tonkessel sind aber langlebig, der Zierde, der Form und der Ausführung nach ganz verschieden. Das Vorkommen der Tonkessel ist kein Beweis, auf die 10-11. Jahr­263

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