A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)

Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert

Ufern des Flusses erstreckten. Gewiss traf dies auch für das 11.-12. Jh. zu, denn in Anfängen der ungarischen Dorfentwicklung hatten die sich stabilisie­renden Ansiedlungen viel grössere Fluren. Es ist mit Gewissheit anzunehmen, dass die spärliche, stark vermischte salawische Bevölkerung mit einer awari­schen Führungsschicht, die die landnehmenden Magyaren in entlegenen Gebie­ten vorfanden, sich unter den günstige ökologischen Verhältnissen auch entlang der Kösély niedergelassen hat. Da das Quellenmaterial über die von uns erforschten Siedlungen in seiner Mehrheit späteren Datums und vielfach unvollständig ist, machten wir wieder­holt von den bisherigen Ergebnissen der Untersuchungen Gebrauch, die sich auf Besitz- und Siedlungsgeschichte im 12.-14. Jh. der im weiteren Sinne ge­nommenen Umgebung unseres Gebietes bezogen. II. Konsolidierung des Siedlungssystems ; Verwüstung durch die Mongoleninvasion ; unsere Dörfer bis Anfang 14. Jh. Szoboszló wird erstmalig in der von Andreas II. im Jahre 1217 ausgefolg­ten Urkunde erwähnt, in der die verloren gegangene urspürngliche Stiftungsur­kunde der von Géza I. im Jahre 1075 gestifteten Abtei St. Benedikt an der Gran transkribiert und bestätigt wurde. Obgleich diese Urkunde ebensowenig authen­tisch ist, wie die Urkunde Stephans IL, in der die Stiftungsurkunde ebenfalls transkribiert und bestätigt wird (1124), besitzt die dennoch einen sehr hohen Quellenwert für die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte. Quellenkritischen Forschungen zufolge beruhten nämlich beide Transkriptionen auf dem Original aus dem Jahre 1075."' Géza I. schenkte dem Kloster nicht nur im Komitat Bars, sondern auch in Esztergom, Komárom, Nógrád, sogar auch in weisen Komita­ten Heves, Csongrád, Szolnok. Békés und Bihar ganze Dörfer, Güter. Fische­reiplätze, Jagdrecht, dienstbares Volk und verschiedene Zolleinahmen. Zu den letzteren gehört nach der Hälfte des in Aranyos, Komitat Torda, erhobenen königlichen Salzzolls „tributum salinarium in loco qui dicitur hungarice Ara­nas latiné autem aureus scilicet medietatem regie partis. Tributum autem unius mercati quod vecatur hungarice Zobozlou Wasar eadem modo." Die Abtei er­hielt also die Hälfte des königlichen Marktzolls des Markflecks Szoboszlö: m Papst Innozenz TU. bestätigte die Abtei 1209 in ihren Besitzungen und Rech­ten. In seiner Bulle wird der Marktzoll von Szoboszló als ,,tributum fori de So­bozlou" bezeichnet.' 1 Unter den spärlich urkundlichen Angaben, die sich auf alle bekannte und identifizierte Ansiedlungen der Arpadenzeit auf dem Gebiet des heutigen 29 Über die ursprüngliche Stiftungsurkunde und die Transkriptionen aus den Jahren 1124 und 1217 s. Az Árpád-házi királyok okleveleinek kritikai jegyzéke I. 1001-1270. (Red.: Imre Szentpétery. Budapest, 1923) 8, 20, 114.- Über den Quellenwert der Transkriptio­nen s. György Györtty: Az Árpád-kori Magyarország történeti földrajza A-Cs. (Buda­pest, 1963) 418, 443. 30 Nándor Knauz: A Garan-melletti szentbenedeki apátság. Zum Andenken an die Kirch­weihe herausgegeben vom Domkapitel von Esztergom. (Budapest, 1890) 31.- Laut Knauz ging die Originalurkunde erst nach 1505 verloren. 31 Arpádkori új okmánytár. Codex diplomaticus Arpadianus. (Herausgegeben von Gusztáv Wenzel. Pest, Budapest, 1860-1874. I-XII.) XI. 103. 184

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