A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Természettudomány - Endes Mihály: Die Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla Leisler)
Mihály Endes DIE KURZZEHENLERCHE Dieser Aufsatz ist die erweitere und bearbeitete Neuausgabe des Buches vom Verfasser ,,Die Kurzzehenlerche", veröffentlicht beim Ziemsen-Verlag (DDR), in ungarischer Sprache. Der Verfasser hat zum Gegenstand seiner Forschung die Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla (Leisler)] gewählt, da sich unsere Kenntnisse über diese Vogelarte auch nach dem Durchblättern reichhaltiger Literatur für nicht ausreichend zeigten. Der Aufsatz besteht aus 6 Kapiteln. Kapitel I. : der Platz der Kurzzehenlerche in der Systematik. Da Leisler diesen Vogel erst 1814 entdeckte, konnte er nicht ins ,,Systema Naturae" von Linné eingegliedert werden. Die Benennung Calandrella stammt von Каир, brachydactyla weist auf die besonders kurzen Zehen des Vogels hin. Auch heute ist es noch nicht entschieden, ob die von Gmelin 1789 in Südafrika beschriebene Lerche (heute Calandrella cinerea) eine nähere Verwandschaft mit unserem Vogel zeigt. Den Untersuchungen nach nimmt der Verfasser diese zwei Gruppen, samt mit Voous, für zwei selbständige Arten an. Kapitel II: die Verbreitung der Kurzzehenlerche. Der Wohnsitz der Kurzzehenlerche umfasst (von der „Verwandschaft" in Afrika abgesehen) einen grossen Teil der Paläarktis. Einer genaueren Begrenzung nach fällt das Areal zwischen die Juliisothermen 22 °C und 32 °C. Die Kurzzehenlerche bewohnt dieses Areal in acht, voneinander geographisch abweichenden Unterarten. In diesem Kapitel werden die Farben- und Grössenbeschreibung der Stammform brachydactyla gegeben, die auf den Pyrenäen- und Appeninenhalbinseln, auf dem Balkan, auf den mediterranen Inseln, in Mittel- und Südfrankreich, Rumänien, Bulgarien und in der Sowjetunion bis zur Krim sesshaft ist. Die Unterarte hermoneusis lebt in Syrien, Palcstinien und Egypten (?). Diese Unterarte ist mehr grau, als die brachydactyla, und die rötliche Schattierung am Rücken fehlt bei 80% der Vögel. Die Unterrasse rubiginosa lebt in Nordafrika und Malta (von Marokko bis Tripolitanien, in Egypten, isoliert auch in der Sahara). Sie ist ausdrücklich heller, rötlicher, was am Rücken ohne Ausnahme, in allen Fällen zu finden ist. Die Unterarte artemisiana lebt in Kleinasien, Iran, im Kaukasus, in Transkaukasien und in der Aralo-kaspischen Region. Ihre Hauptfarbe ist fahl. Der Rücke zeigt kaum eine rötliche Schattierung. Der Schnabel ist schmal, an den Seiten gedrückt. Die Unterrasse longipennis ist vom südrussischen Altai, von der Minussinsker Steppe und der Dschungarei durch die Nordmongolei und durch Transbaikalien bis zur Nordostmongolei und Nordwestmandschurei zu finden. Sie ist intensiv gestreift, mit braunlicher Schattierung, die Flügel sind kurz, durchschnittlich 91-93 mm, der Schnabel ist kegelförmig und dick. Die Unterrasse dukhumensis lebt vom Lop-Nor-See bis zum Ala-Shan-Gebirge und in Tibet. Sie ist am stärksten pigmentiert, sie hat die längsten Flügel und den kürzesten Schwanz (sie lebt im Hochgebirge). Die Unterarte hungarica ist in Ostungarn sesshaft. Sie ist ähnlich der longipennis, intensiv gesteift, mit bräunlicher Schattierung. Der Rücke ist auch hier nicht rot. Die Flügel gehören zu den kürzesten (durchschnittlich 93 mm), der Schnabel ist am feinsten ausgebildet. Die Unterrasse woltersi lebt in der Osttürkei auf einem kleinen, isolierten Gebiet. Sie ist hellgrau. An den Treffpunkten der Gebieten von den einzelnen Unterarten können auch Bastarden zustande kommen. Dessen Tatsache wurde von Vaurie in Nordafghanistan bei den Populationen von longipennis und artemisiana bewiesen. Die Zahl der lokalen Bezeichnungen für die Kurzzehenlerche ist - angesichts des ausgedehnten Areals und der Häufigkeit des Vogels - ziemlich gross. Es ist aber zu erwähnen, dass die einzelnen Unterarten nur am seltensten voneinander unterschieden werden. 76