A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)

Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert

Király Kösély genannt. Im 16. Jh. und offenbar auch früher war der Pece­Bach die Grenze zwischen Szoboszló und Köteles. Westlich der Grenze des mit­telalterlichen Dorfes Sziget mündete in die Kösély unter der Niederung namens Vajda durch den Büdös-Bach das Wasser des Fegyvernek-Tals, das schon seit dem 18. Jh. eher Pece-Bach genannt wurde, sowie die mit der Hortobágy pa­rallel fliessende Kadar es und, neben zahlreichen namenlosen Gewässern, auch der Bach namens Korpád ér. Die Dörfer Sziget und Korpád waren im Mittel­alter nur von einer Seite zugänglich. Das eine war von einer grossen, schleifen­förmigen Biegung der Kösély, das andere von der Kösély und dem Korpád­Bach fast vollständig umringt. Das mittelalterliche Szoboszló war von der Kö­sély und ihren Überschwemmungen an rechten Ufer geschützt. Das grösste dieser Überschwemmungsgebiete lag östlich von der Erdverschanzung, die die Heiducken angelegt hatten und die auch auf der Landkarte von Bek-Király vor­kommt; es schützte sowohl die Erdfestung als auch das Dorf. Gleichzeitig war das Intravillan vom Norden her im 18. Jh. von den sumpfigen Gebieten na­mens Nagy Pece, Kiss Pece und Külső íolyó abgegrenzt. Auch auf der in süd­westlicher Richtung, am linken Kösély-Ufer liegenden äusseren Gemarkung des Dorfes befanden sich mehrere Binnengewässer von verschiedener Grösse. Aus dem Gewässer namens Kéthalom réttye floss der Korpád-Bach. Darunter la­gen in Richtung Nádudvar die Gebiete namens Füzes völgy und Benedek nád­ja - letzteres hesst seit dem 19. Jh. Benedekvölgy. Diese Gebiete standen im grössten Teil des Jahres ständig unter Wasser und versumpften nur in den trockensten Sommermonaten. Derartige Gebiete lagen auch in der Richtung Ká­ba und Szovát: Berge völgy, ISS agy und Kisbács völgy, Pirgon völgy und Kasza­kút völgy. Das Dorf Szomajom-Angyalháza lag unterhalb des südlichen Winkels eine grösseren Binnengewässers, im Mittelalter Teich genannt. Im Westen lief die Dorfgrenze entlang der Hortobágy, im Osten entlang der Kadarcs. Die Landkarte des Komitats Szabolcs von Demeter Görög (1802) zeigt noch deut­lich, wo sich in der Gegend der von aus erforschten Siedlungen die Flüsse Kö­sély, Kadarcs, Hortobágy und ihre Überschwemmungsgebiete im Mittelalter befanden. 27 Unter den natürlichen Bodenerhebungen in den Dorffluren an der Kösély standen bei fast jeder Biegung des Flusses künstliche Hügel teils aus der An­tike und teils aus der Völkerwanderungszeit. Diese haben bereits die Aufmerk­samkeit von Flóris Römer erweckt. 28 Viel wichtiger ist für uns die Tatsache, dass sich entlang der Kösély der Reihe nach lauter Dörfer befanden, die auch nach der archäologischen, geschichtlichen und Ortsnamenforschung mit Ge­wissheit als Ansiedlungen des 10-12. Jh. betrachtet werden können. Auch un­geachtet der Jahreszahl ihrer ersten urkundlichen Erwähnung ist ihr Alter von der Wissenschaft bereits nachgewiesen. Solche Dörfer sind Sáránd (erste ur­kundliche Erwähnung: 1219), Szovát (1213), Köteles (1317), Szoboszló (1705), Sziget (1310), Korpád (1346), Sétér (1407), Nádudvar (1213). Nachdem diese im Schutz der Kösély oder ihrer Überschwemmungsgebiete angesiedelten Dör­fer nach dem Mongolensturm zu neuem Leben erwachten und seit dem 14. Jh. schon Angaben über die Ausdehnung ihrer Flur verfügbar sind, kann die be­zeichnende Tatsache festgestellt werden, dass sich die Dorffluren an beiden 27 Lajos Zoltai: Debrecen vizei. (Debrecen, 1935) 21-22, 27, 17.- Demeter Görög: Magyar Átlás . . . közönséges táblái (Vienna, 1802). 28 Flóris Römer: Compte Rendu I-II. (Budapest, 1876). II. 153. 183

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