A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1973 (Debrecen, 1975)
Történelem - Módy György: Szoboszló und Umgebung im 11–13. Jahrhundert
tung ist die Grenze im Namen Faluvég laponyag (faluvég = Dorfende) deutlich festgehalten. 20 Dem Vorangegangenen ist also zu entnehmen, dass wir die mittelalterlichen Dorfstellen der von uns erforschten Siedlungen in der heutigen Flur von Hajdúszoboszló genau einordnen und mit annähernder Genauigkeit auch ihre Grenzen ziehen können. Unsere Feststellungen schliessen freilich die Möglichkeit nicht aus, dass sich auf dem untersuchten Gebiet verschiedene kleinere und grössere Ansiedlungen unterschiedlichen Ranges aus dem 10-11. Jh. befinden haben konnten. Diese Frage kann erst durch weitere gründliche Feldbegehungen beantwortet werden. Auch ist es nicht mit Gewissheit zu behaupten, dass die Dörfer Szoboszló, Köteles, Sziget, Szomajom und Korpád sowie das unter dem Namen Kornyó identifizierte, vermutlich späte praedium seit der Besiedelung des Gebietes an derselben Stelle und zwischen denselben Grenzen existierten, auf die wir vor allem aus der Rekonstruierung der im 15-16. Jh. herrschenden Zustände schliessen können. Die chronologischen Fragen der Anfange und der Kontinuierlichkeit sowie der Unterbrechnung und Wiederaufnahme der Besiedelung können an den erkannten Stellen der Dörfer und Kirchen nur durch archäologische Ausgrabungen beantwortet werden. Die Tatsache, dass wir urkundliche Quellen aus der Zeit vor der Mongoleninvasion (1241) nur über Szoboszló haben, über Szomajom erst vom Ende des 13. Jh. und über die anderen Siedlungen sogar nur aus dem 14. Jh., unterstreicht in erhöhtem Masse die Wichtigkeit der archäologischen Forschung in der Frühphase der Siedlungsgeschichte. Die Dörfer Köteles, Szoboszló, Sziget und Korpád - von Osten nach Westen gehend - wurden in einer Gegend gebaut, die sich zur Niederlassung der landnehmenden Magyaren ebenso vorzüglich eignete wie zu ihrer Wirtschaft (neben Fischerei und Jagd vor allem die Viehzucht und seit dem 11. Jh. in zunehmendem Masse der Ackerbau). Hier floss die Kösély, die im Mittelalter noch wasserreich war, aber selbst in Durchschnittswerten gemessen ein ganz geringes Gefälle hatte. Der kleine Fluss enstand aus dem Zusammenfluss der Kondoros, die die Bäche und Gewässer östlich von Debrecen aufnahm, und der in Richtung Nord-Süd, westlich der Stadt fliessenden Tócó. Die Strecke Sáránd-Szovát nannte man früher Tekerés oder Kondoros, von hier hiess der Fluss schon seit dem 15. Jh. Kösély (Kösi, Kösü), bis er südwestlich von Nádudvar in die Hortobágy mündet. Der langsam fliessende Fluss wechselte seine Hauptrichtung Ost-West nach der Grenze von Szovát in weiten Biegungen und floss hinter Szoboszló gar in nord-nordwestlicher Richtung. Die von den launenhaften Biegungen umschlossenen Gebiete, die man schon im Mittelalter szeg, später eher zug nannte (beide: etwa ,,Winkel"), boten den Niederlassungen im 10-11. Jh. und später den Dörfern einen natürlichen Schutz. Auf den erwähnten Landkarten sind in der Flur von Szoboszló und Sziget Flurteile namens Keringő zug. Kender zug, Csipkés zug, Zsoldos zug, Aranyszeg, Árokszeg, Vajda zug, Járó zug, Kösélyszeg und Valyó zug angeführt. In die Kösély mündeten mehrere Bäche: Unter Szovát der Ürmös-Bach, und westlich von Köteles der aus dem Zusammenfluss des Ágodvölgy, Zsongvölgy, Kutyavölgy und Vérvölgy entstehende Pece-Bach. Dieser Pece-Bach wird auf Dienelts Landkarte aus 1788 Pece, und auf der Landkarte von Bek26 György Módy-Károly Mesterházy.- Bericht. DMD. Arch. Archiv. - Károly Mesterházy -. A Déri Múzeum régészeti tevékenysége 1962-65. Déri Múzeum Évkönyve 1965 (red. András Béres. Debrecen 1966) 42. 181