A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1972 (Debrecen, 1974)
Muzeológia - Juhász Imre: Die Entwicklung des Museumswesens von Hajdúszoboszló (1945–1970)
Imre Juhász DIE ENTWICKLUNG DES MUSEUMWESENS VON HAJDÚSZOBOSZLÓ (1945-1970) Museumsorganisierung und Sammeln. In unserer Stadt waren das Anregen und Realisieren das Gedankens, ein Museum zu organisieren, Erfolg einer von unten heraufkommenden Initiative, wobei eine wichtige Rolle der begeinterten Arbeit von Gymnasiasten muss zugeschrieben werden. Die Bestrebungen zur Gründung eines lokalen Museums sind bis 1945 zurückzuführen, es wurden aber wurkliche Ergebnisse erst am Ende der 1950er Jahre sichtbar. Da fing der Fachkreis für Geschichte des Gymnasiums das Sammeln an und hat sich dabei die Sitzungen des Stadtrates und der Gewekschaften, sogar auch die Lesekreise zunutze gemacht. Der Fluss der sich schnell entfaltenden Sammelbewegung hat fast alle Schichten der Stadtgesellschaft mit sich gerissen. Auf die Erfolge wurden sowohl das Debrecener Museum Déri, als auch die likalen Organisationen aufmerksam, und mit ihrer Unterstützung entstand ein ,,Stadtmuseum" anstatt des ursprünglich geplanten Schulenmuseums. Das junge Museum der Stadt wurde den 7. Juni 1958 im ersten Stock des Kulturhauses eröffnet. Seine erste ständige Ausstellung ruht auf einem umfassenden freiwilligen Arbeitseinsatz. Nach dem grossen Schritt wuchs die Sammlung ständig und es wurden unsere Ausstellungsmöglichkeiten ausgebreitet. Die Erfolge führten dann im Januar 1964 zur Verselbständigung des Museums. Dadurch wurde das Ergebnis unserer sechsjährigen, ausschliesslich auf gesellschaftlicher Arbeit ruhenden Tätigkeit institutiert. Es ist die nach Budget organisierte Arbeit der Museums angefangen, seine schriftliche Amtsführung wurde ausgebaut. Das wichtigste Ergebnis der daran folgenden Periode war die messbare Verbesserung der objektiven Bedingungen. 1968 wurde das Museum im zweiten Stock des Kulturzentrums mit Räumen für Büro, Handlager, Laboratorium, Bibliothek und Dokumentationsabteilung, zwei Jahre später mit einem neuen modernen Ausstellungssaal von zweihundert Quadratmeter erweitert. Gegenwärtig läuft die Gestaltung des Drehbuches der zweiten ständigen Ausstellung unter dem Titel „Hajdúszoboszlós Geschichte und Leben bis unsere Tage". Im Zusandekommen des Museum, von István Bocskai genannt, wurde die Ausgeglichenheit der staatlichen und örtlichen politischen und bildungspolitischen Leitung mit dem unter einem Teil der Bevölkerung wirkenden Lokalpatriatismus glücklich zusammengescholzen. Von anderer Seite wurde die Gründung des Museums durch die Unbanisierung des sich schnell entwickelnden Kurorts und durch die Ansprüche des mit der Entwicklung des Heilbades parallel zunehmenden Fremdenverkehrs angeregt. Charakter der Sammlung. Die Sammlung des Museums, die unter beinahe viertausend Nummern registriert ist, umfasst die lokalhistorischen und ethnographischen Gegenstände, die mit der Stadt und mit den Haiducken zusammenhängenden verschiedenen Dokumente, Drucksachen, Photos, wissenschaftlichen Werke. Ausser den Büchern von künstlerischem Wert verfügen wir noch über eine wertvolle Münzen- und Medaillensammlung. Die Sammlung ist also komplex, sie hat der Menge nach hauptsächlich einen ethnographischen Charakter. Darin ist das Gerätematerial der kleinbäuerlichen Wirtschaft, des traditionellen Hirtenlebens und der Viehzucht am bedeutendsten. Kleiner ist die Sammlung der Gegenstände von historischem Wert. Wir müssen daraus die berühmte schwalbeschwanzförmige gestickte ..Bocskai'sehe Fahne" aus Seide mit grünen Blumenmustern weit hervorheben. Interessant sind noch das Material des Hajdúszoboszlóer Pál Gönczy, der die ungarische Volksbildung organisiert hat, und die Sammlung über das Heilbad. Unser ethnographisches Sammelgebiet umfasst die Gemeinden Nádudvar, Kába, Tetétlen, Földes und Hajdúszovát. So orientiert die Sammlung auch über das Volksleben der Umgebung. 614