A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)

É. Kiss Sándor: Ortsnamen von Hajdúhadház II. Flurnamen

Sándor E. Kiss Ortsnamen von Hajdúhadház II. Flurnamen Die Tatsache, dass sich die traditionelle Lebensform der Bauern im Verschwinden befindet, macht es notwendig, die Flurnamen auch in Hajdúhadház zusammeln. Die radikale Umwandlung erfolgte nicht nur in der Anbauweise, sondern auch im Besitzstand der Felder. Die Zustände und Verhältnisse, die der Namengebung zugrunde lagen, sind also im Begriffe zu verschwinden, und infolgedessen geraten auch die Namen in Vergessenheit. Die Flur von Hajdúhadház umfasst 24 000 Katastraljoch, wo der Verfasser etwa 750 Flur­namen gesammelt hatte, unter denen die Bezeichnungen von Ackerfeldern, Ackerstücken, Bau­ernhöfen, Bergen, Brunnen, Dämmen, Flachgebieten, Flurgrenzen, Gärten, Gräben, Grund­stücken, Hirtenhütten, Lichtungen, Pfaden, Pferchen, Rücken, Schenken, Schneisen, Seen, Gebieten mit Sodaböden, Ufern, Wäldern, Weingärten, Winkeln und Wiesen vorkommen. Man­che Benennungen stammen aus den Namen mittelalterlicher Ortschaften. Am häfigsten kommen Flurnamen mit zwei Elementen vor, von denen als zweites Glied eines der obigen Wörter vorzufinden ist, während das erste aus dem Namen der namengebenden Person besteht: Baji-tag (Ackerstück von Baji), Csiszár-tanya (Bauernhof Csiszár), Csőregh­nyárfa (Pappel von Csőregh, Darnai-szík (Feld mit Sodaboden im Besitze von Darnai) usw. Wenn der Familienname des Namengebers zu oft vorkommt, wird der Vorname des Namen­gebers vorgezogen: Berti-kert (Garten von Bert), Náci-tanya (Bauernhof von Ignaz), Pila völgye (Tal von Pila) usw. Eine spezielle und allein dastehende Weise der Namengebung, die schon im 11. und 12. Jahr­hundert oft vorkam, ist in Hajdúhadház auch heute noch bekannt, die darin besteht, dass der Name des Besitzers im Sing. Nom. zur Bezeichnung des Besitzes dient, z. B. Bíró bedeutet den Besitz der Familie Biró, Feldmann (,felman') bezeichnet das Gut von Feldmann, Botos den Be­sitz von Antal Botos. Solche Benennungen sind noch Fényess, Gerébi, Csohány usw. Ein Teil der Flurnamen wird durch einen Tiernamen gebildet: Cakó-tanya (Bauerhof von Cakó, wo ,cakó' früher den Storch bedeutete), Darázsgödör (Wespengrube), Kutyahegy (Hunds­berg), Pelikán dűlő (Pelikan-Flur), Szamárhegy (Eselsberg). In der Zusammensetzung kommen Pflanzennamen vor: Csontfa-tiszta (Beinholz-Lichtung), Feketefa-ösvény (Schwarzbaumpfad), Hársas hegy (Lindenberg), Komlós (Hopfengarten), Nyár­falapos (Flachgebiet mit Pappeln). Die Bezeichnungen erinnern einen an Tierzucht und Hirtenwesen: Bikakert (Stiergarten), Csikókarám (Fohlenpferch), Csordakút (Herdenbrunnen), womit auch die Umgebung des Pferchs und des Brunnens gemeint ist, Csürhejárás (Weg der Schweineherden), Juhföld (Schafs­feld). Im Wort sind die Reste der landwirtschaftlichen Kultur erhalten: Csemetekert (Baumschule), Kápo sztáskert (Krautgarten), Kendereskert (Hanfgarten), Zabföld (Haferfeld). Der Flurname steht mit einem Ereignis der Vergangenheit im Zusammenhang : Égés (Brand), Peres (der Besitz des Guts war strittig). Der Benennung liegt eine Eigenschaft des betreffenden Teiles der Flur zugrunde: Cugos­kapu (Tor mit Luftzug), Feketeföld (schwarzer Boden), Feneketlen-kút (Brunnen ohne Boden), Fészkes hegy (Berg mit Nestern), Kerek tó (runder See), Savanyú kert (Sauergarten). In der Namengebung spielt das Ausmass, die Grösse und Ausbreitung der betreffenden Gebiete eine Rolle: Apróhalmok (kleine Hügel), Hosszúhát (langer Rücken), Keskeny-gaz (schma­ler Wald), Kistelek (kleines Grundstück), Nagyerdő (grosser Wald). Das Gebiet weist eine Ähnlichkeit auf: Kisember-hegy (Kleinmannsberg), Nyelves-hegy (Zungenberg), Púpos hegy (Buckelberg). Im Flurnamen spiegelt sich der Charakter der Landschaft wider: Folyás (Fluss), Liget (Au), Mező (Wiese), Sziklapos (flacher Sodaboden). Die Lage des Flurgebiets kommt in der Bezeichnung zum Ausdruck: Belso-Vid (inneres Vid)j 510 «

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