A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)
Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert
Hajdúhadház, im heutigen Flurteil Dorogiásmezeje, 1338). Im Laufe des 13. Jahrhunderts besassen sie die schon erwähnten Ortschaften: Macs, Léta, Bagos, Cégény und Zelemér. 21 Auch die drei hier befindlichen Dörfer des Geschlechts Orösur wurden von ihnen teilweise durch Vertausch der Güter in Besitz genommen (Demeter im J. 1292, Bigécs und Köpcs 1300). 22 Unserer Meinung nach ging die Besiedlung der folgenden Dörfer von den Zweigen aus Geschlecht Gutkeled, viel früher vor sich, als sie urkundlich zuerst erwähnt werden, Mihálylaka (bei Macs, 1282 Vid (1313), Szentlélek (nördlich von Téglás, 1334) und das schon erwähnte Poroszló(telke) 2 *. Es besteht kein Zweifel, dass das grösste Gebiet der in unserem Komitat erfassten verschiedenen Landschaftseinheiten und siedlungsgeschichtlichen Einheiten im Besitz der Gutkeleds waren, und dass die meisten Ortschaften, von den erhaltenen Dörfern abgesehen, von ihnen besiedelt wurden. Es ist auch sicher, dass ein Teil der Siedlungen, besonders die nur einmal oder zweimal erwähnt werden, eine Art Prädien (praedia) war, die während des 14. Jahrhunderts verödeten. Zuletzt, aber nicht allerzuletzt wollen wir über die Familie sprechen, die 1235 erwähnt wurde und Debrecen im Besitze hatte. Die Familie, die nach dem Grundbesitz Debreceni genannt wurde, stammte aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Familie eines Burgsassen. Am Ende des 13. Jahrhunderts zeichnete sich Debrecen durch die gotische Kirche, annehmbarerweise mit einem kleineren Schloss des Gutbesitzers aus den umgebenden Dörfern aus. Debrecen wuchs aus den in der Nachbarschaft liegenden zwei Ortschaften Szentmihály und Szentlászlófalva (beide bestanden schon vor dem Tatarensturm) zusammen. Zwei Mitglieder der Familie Debreceni, die später eine hervorragende Rolle spielte, Rofoin und Péter werden zuerst im Jahrel271 erwähnt. In den Jahren 1291—94 tritt der dritte Verwandte, Dózsa auf. Ein Teil des auch über Handel treibende Leibeigenen verfügenden Marktfleckens ist in seinem Besitz. Er bringt eigentlich durch planmässige Vermehrung der Güter die Domäne von Debrecen zustande, deren erster Bestandteil Zám 1297 wurde 24 . Leider stehen nur spärliche Angaben über die älteren demographischen Verhältnisse unseres Gebiets zur Verfügung. Durch vorsichtige Rückfolgerung kann man soviel feststellen, dass je ein Dorf durchschnittlich aus 25—30 Familien bestand. In den meistens keine Kirche besitzenden früheren Prädien kann man nur mit der Hälfte dieser durchschnittlichen Bevölkerung rechnen. Die Angabe von 120 Familien in Ártánd aus dem Jahre 1075 lässt sich wahrscheinlich damit erklären, dass die urkundliche Aufzeichnung mehrere kleinere nebeneinander liegende Ansiedlungen unter einer Bezeichnung zusammenfassen soll. Die Siedlungen unseres Gebiets müssten schon vor dem die Bevölkerung und die Dörfer vernichtenden Sturm der Tataren durch eine Anzahl von Verwüstungen betroffen worden sein. 1068 und 1091 drangen hier Kumanen (Petschenegen oder Uzen) ein. Rogerius zeichnete auf, was für Verwüstungen die Tataren in Bihar vollzogen hatten. Die aus seinen Dörfern geflüchtete Bevölkerung fand in den Sümpfen von Sárrét, in den hervorragenden Rücken der Überschwemmungen des Flusses Hortobágy und in den zusammenhängenden Wäldern des südlichen Nyírség Schutz. So war hier die Vernichtung der Bevölkerung nicht so bedeutend, wie in den ganz eben liegenden Komitaten. 21. Módy а. а. О. S. 139 und ff. 22. Módy а. а. О. S. 139. 23. Györffy а. а. О. S. 640. — Zoltai: Települések. S. 63. — Módy a. a. O. S. 142. 24. Györffy a. a. O. S. 609—15. — Zoltai: Települések. S. 21—30. 13 Déri Múzeum évkönyve 193