A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1968 (Debrecen, 1970)

Módy György: Entwurf der Siedlungsgeschichte des heutigen Gebiets des Komitats Hajdu-Bihar im 13. Jahrhundert

Seine Verbindung mit dem Dorf Szabolcs, das von seiner Burg aus Erde be­rühmt war, ist offensichtlich. 16 Diese nahe halb hundert Ansiedlungen wurden mindestens in zwei Perioden gegründet. Die Mehrheit, z.B. Sas, Hat, Csőszi, Osi, Varsány, Besenyő, Parlag usw. kamen schon im 10.—12. Jahrhundert zustande. In einem geringeren Teil dieser Ansiedlungen handelt es sich um die Neubesiedlung einer während des Tatarensturmes verwüsteten Ansiedlung in der Zeit der urkundlichen Erwäh­nung. Eine Anzahl dieser Ansiedlungen entwickelten sich offenbar nur bis zu den 1230-er Jahren zu Dörfern aus überlebenden Prädien (praedia), aber auch durch Verteilung der Flur unter mehreren Besitzer z. B. im falle von Déter, Kórogy, Miséte, Hollós, Bálinttelke, Kengyel, usw. Eine Bewegung in zwei Richtungen lässt sich am Ende des 13. Jahrhunderts in der Entwicklung der Dörfer beobachten: neue Ansiedlungen kommen zustande, andere veröden, bzw. gehen in dem benachbarten Dorf auf. Von den oben aufgezählten Siedlungen waren Osi, Hat, Torda, Sas charakteristische Burgsassendörfer servienten Ur­sprungs. Die Bewohner des letzten Dorfes benannten sich „die freien Männer des hl. Königs" im Jahre 1213. Auch im 16. Jahrhundert waren die Familien Osi, Háti, Tordai, Sasi Besitzer hier. Solche adeligen Dörfer waren noch Besenyő, Varsány, Bozsód, Petlend, Kórogy, Bojt, Septely, Miséte, Sáránd, teilweise Földes, Rabé, usw. Gehen wir jetzt auf die Verbreitung der zwei Geschlechter fremden Ursprungs der Hontpázmánys und Gutkeleds in unserem Gebiet ein. Beide Geschlechter stammen von je einem Brüderpaar ab. Hont und Pázmány waren am Ende des 10. Jahrhunderts, Gut und Keled noch zur Zeit von Péter die Kommandanten der Leibgarde. Als Leiter der Leibgarde erhielten Grundbesitze im Komitat ihres unmittelbaren Führers (dux). So kamen sie in das Komitat Bihar und Szabolcs, also in ein Gebiet, wo man von einem das ganze Komitat beherrschen­den Geschlecht aus der Zeit der Landnahme nichts weiss. Die Quartiere der aus mehreren ethnischen Elementen bestehenden Stämme der Kabaren und Szekler sind aber auch hier festzustellen. Ein Zentrum der Besitze der Abkömmlinge des Geschlechtes Hont-pázmány war Bocs (Bolcshida, Kétbocs, heute eine Puszta im Flurgebiet von Berettyó­szentmárton, 1274). Schon ein Jahrhundert vor der urkundlichen Erwähnung gab es hier eine Siedlung, denn die in einem Teil des Dorfes befindliche Kirche Szent Márton auftaucht, und kommt als selbständiger Grundbesitz Szentmárton (Berettyószentmárton) 1291—94 vor. Ein Teil dieser Muttersiedlung gehörte schon den Familien aus dem Geschlecht Barsa. Auch Guszár (bei Váncsod, 1213) und Esztár kamen früh in den Besitz der Eigentümer aus dem Geschlecht Hont­pázmány. Nach dem Tatarensturm erwarben sie auch Váncsod und besiedelten Ujmarja (heute eine Puszta bei Kismarja, 1277—82). Sie brachten auch die Siedlungen Szalóksámson (nordöstlich von Debrecen, 1341), im Flurgebiet von Sámson (Túrsámson) und Szomajom (zwischen Mezőpeterd und Mezősas, 1291— 93) zustande. 17 Viel grössere und zusammenhängende Grundstücke wurden von den Un­terzweigen, später Familien aus dem Geschlecht Gutkeled gebildet. Ihr ältestes 16. Györffy a. a. O. S. 660, 604—5, 623—4, 658, 681, 659, 624, 657, 632, 627, 649—50, 609, 606' 676, 671, 597, 613, 647, 600—1, 662, 689—90, 651, 666, 650. — Zoltai а. а. O. S. 38—41 Zoltai: Települések. S. 31, 34, 35, 39, 41, 47, 50, 62. — Balogh, István: Adatok az Alföld kö­zépkori régészetéhez. Arch. Ért. 80. Folge (1953) S. 141—150. 17. Jakó a. a. O. S. 79—83. — Györffy a. a. O. S. 604, 669—70, 620, 615-6, 681, 641, 658, 672. 191

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