A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1966-1967 (Debrecen, 1968)

Sápi Lajos: Debrecen első csatornázása

die Verordnung der Stadt aus dem Jahr 1554, die den Fremden verbietet, im Tócó zu fischen. Sogar wird im Schutze des Fischbestandes von der Stadtleitung mit der Verordnung aus dem Jahr 1645 dafür gesorgt, dass die Kürschner das Wasser des Tócó mit Fellwaschen nicht unrein machen. Ausser der Fischerei wurde das Wasser des Tócó durch Dämme zum Treiben der Wassermühlen nutzbar gemacht. Zur Darstellung der Kanalisation der Stadt in den 1700-er Jahren und des Strassenbaus eignet sich besonders die Untersuchung des Wirkens der jeweiligen königlichen Komissars. Neben der Steuereinhebung fiel nämlich dem neuen königlichen Komissar als Hauptaufgabe zu, Verord­nungen zur Ausbesserung der nicht fahrbaren Strassen und zur Abwehr der häufigen Brandfälle zu erlassen, wie es aus einer wiederholt und erweitert herausgegebenen Regelung der Stadt aus dem Jahr 1799 hervorgeht. Aber auch die Stadtleitung beschäftigte sich fortwährend mit der Frage der Kanalisation, was aus dem Brief von Mihály Péchy vom 2. Mai 1804 aus Károlyvár bekannt, wird der Ratschläge zur Ausführung der Kanalisierung gibt und die Einführung des Wassers der Theiss in die Stadt vorschlägt, womit er dem heute aufgeworfenen Gedanken 160 Jahre voraus­geht. Die Verordnungen und Vorschläge blieben aber meistens erfolglos, bis 1817 ein Ingenieur in der Person von Pál Beck als Komissar nach Debrecen kam. Er steckte sich die Kanalisation der Stadt zum Ziel. Obwohl der Grundstein am 26. September 1817 zur Kanalisierung gelegt wurde, begann die Ausführung erst im Frühling 1824 auf mehrmalige Betreibung. Inzwischen wurde die Synthese der Stadt vom Stadtingenieur György Kováts unter Mitarbeit des Forstmeisters János Szabó vorgenommen. Die Kanalisierung wurde beim Tor der Miklos-Gasse begonnen, wo der Stadtkern am nied­rigsten war, und von dort schritt man in der Richtung des Mittelpunkts vor. Die Einführung in den Tócó wurde mit offenem Graben gelöst. Der gemauerte, geschlossene Kanal wurde vom Deb­recener Baumeister József Litsmann nach dem Plan des Hofingenieurkorps gebaut. Die Kanalab­schnitte, die auf den Synthesekarten aufgetragen waren, eigneten sich zur Ausführung nicht, weil sie technisch nicht begründet waren. Sowohl die Verfertigung der Hauptleitung, wie auch die der Verbindungskanäle machten der Stadtleitung grosse Sorgen, weil die finanziellen Mittel sehr schwer gesichert werden konnten. Das blieb jahrelang eine beständige Aufgabe der Stadtleitung. Nach dem Kanal an der Miklós-Gasse folgten bald die Kanäle an der Hatvan- und Piac-Strasse, dann wurde der Bau der Kanäle der von hier östlich gelegenen Gebiete vorgenommen. Pál Beck war auch mit der Vorbereitung der städtischen Wasserleitung beschäftigt und ar­beitete mehrere Lösungen aus. Zu seiner Todeszeit (1826) war der grösste Teil der Kanalisierung fertig. Die Plannung der Wasserleitung wurde auch nach seinem Tode fortgesetzt, aber sie schien so grosse Aufgabe zu sein, dass die Stadtleitung trotz der inzwischen vorbereiteten mehrerenVari­anten auf die Ausführung verzichtete. Wenn man den schweren Entwicklungsgang der Kanalisation aus einer Perspektive von fast anderthalb Jahrhunderten untersucht, kann man feststellen, dass sie einen wichtigen Meilenstein im Leben der Stadt bedeutete, der als Ausgangspunkt der Industrialisierung der Stadt anzusehen ist. Durch die Verwirklichung der Kanalisation betrat die bisher mehr Agrarstadt den Weg der Industrialisierung. Nahezu während eines Jahrhunderts erhöhte sich die Bevölkerungszahl auf das vierfache, was die räumliche und kulturelle Entwicklung der Stadt mit sich brachte. Obwohl die Kanalisation in ihrer ursprünglichen Form nicht erhalten ist, kam Debrecen jedoch durch ihre Verwirklichung vielen Ansiedlungen der Tiefebene zuvor, und so gilt sie mit Recht als eine bahn­brecherische Arbeit. 303

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