A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)
Tanulmányok - Tóth Béla: Pál Gulyás
pekt die Fehler seiner Zeit hauptsächlich die von literarischer Art angreift. Dieser dichterischer Charakter äussert sich in seinen gesammelten Werken mit dem Titel : Az Alföld csendjében — In der Stille der Tiefebene (1943). Das Dichterische Schaffen von Pál Gulyás ist eben infolge dieser Doppelheit ziemlich problematisch. Es hat einen fortschrittlichen Charakter, indem es eine Abwendung vom Faschismus, sogar einen Widerstand dagegen vertritt, demgegenüber ist es nicht fortschrittlich, weil der Dichter eine irrtümliche Rictung u. zw. rückwärts — sowohl in der Zeit, wie auch im Denken — einnimmt. Gulyás geht auf die ersten Anfänge der ganzen Literatur zurück, als ob die Literatur bei ihm ihren Anfang nähme. Er wollte eine Volkstümlichkeit verwirklichen, die obwohl sie wirklich in der Literatur nicht vorhanden war, im Vergleich mit seiner Zeit schon überschritten war. Seine Volkstümlichkeit lebte auch im Kreise des Volkes höchstens als Tradition weiter oder in der Folklore einbalsamiert weiter. Die wahre Volkstümlichkeit seiner Zeit wurde von Pál Szabó, Péter Veres, József Darvas vertreten. Pál Gulyás wusste auch von dieser Volkstümlichkeit (Fény esett a parasztba — Licht fiel in den Bauern, Veres P.-P. Veres), aber seine Welt schwebte nur „über dem Volk", sie war die Welt der Mythen. Und hier steckte sein grösster Irrtum, der obwohl aus seiner spezifischen Natur aus dem Drang seiner Zeit folgte, ihn doch auf einen dritten Weg, einen irrtümlichen „Holzweg" führte, und eine Art vom Luftschlösserbauen bedeutete. Daher blieb er unter seinen Zeitgenossen allein, und daher konnte die Nachwelt seine Dichtkunst dem Wert entsprechend auch heute noch nicht beurteilen, obwohl er durch sein charakteristisches Denken einen neuen bzw. uralten Dichtertyp ins Leben gerufen hat, der einzig und allein in unserer Literatur dasteht, in dessen Spuren solche Dichter, wie z. B. Ferenc Juhász, ihren Weg anbahnten. 301