A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1965 (Debrecen, 1966)
Tanulmányok - Sápi Lajos: Aus der 100-jährigen Geschichte des Theaters Csokonai in Debrecen
Bestrebung zu scheitern, als die Bank „Takarékpénztár" und die Dampfmühlengesellschaft im Jahre 1860 mit einer Gabe von 500 bzw. 400 Forint zu Hilfe kam. In der Zwischenzeit wurde die Baugenehmigung am 16. Januar 1858 von der Regierung gewährt, und die Stadt beauftragte Miklós Ybl, die Pläne vorzubereiten. Als Grundstück wurde der Platz vorgesehen, wo heute die Kirche in der Kossuth Strasse steht. In diesem ersten Bauplan, nach dem noch zwei andere Pläne verfertigt wurden, betrugen die Kosten 301 529 Forint 47 Kreuzer. Der Plan wurde von der Stadt genehmigt, weil aber die Stadt die Kostenaufstellung zu hoch fand, wurde Miklós Ybl gebeten, einen anderen Plan mit einem Kostenaufwand von 150 000 Forint zu machen. Gleichzeitig wurde auch ein anderer Architekt, Antal Szkalnitzky beauftragt einen Bauplan zu machen. Da trat Miklós Ybl mit Berufung auf andere Baschäftigungen zurück, und der endgültige Bauplan wurde von Antal Szkalnitzky mit einem Kostenaufwand von 144 530 Forint verfertigt. Bei diesen Plan handelte es sich nun um das Grundstück unter der Nummer Kossuth Strasse 10, wo das Theater auch heute steht. Die Stadt erwarb sich das Grundstück durch Austausch Die Fernansicht des Gebäudes auf Grund der Pläne wurde von der Zeitung „Vasárnapi Újság" mitgeteilt und als Beilage an die Abonnenten geschickt. Zur Ausführung der Bauarbeiten wurde eine Wettbewerbsverhandlung gehalten, wobei Debrecener Baumeister, Imre Vecsey nach einem Ablass aus der Summe 102 586 32 Forint mit der Endsumme von 101 500 Forint den Auftrag erhielt. Diese Summe veränderte sich später infolge verschiedenen kleinerer Ergänzungsarbeiten. Die originalen Pläne verschwunden, und die rekonstruierte Zeichnung gibt den ersten Grundriss an. Auf Grund des abgeschlossenen Vertrags wurde die Arbeit begonnen und sollte bis zum Ende des Jahres 1863 beendet werden. Vecsey führte die Arbeiten seinem Versprechen entsprechend aus, aber die Stadt war schon im zweiten Jahr nicht imstande, die Baukosten zu bezahlen, so wurde das Tempo der Bauarbeiten etwas langsamer. Die Regierung bewilligte nämlich den Verkauf von 60 Joch Grundbesitz nicht und diese einkalkulierte Einnahme blieb aus. Obwohl die Ziegelsteine von der Stadt geliefert wurden, überstieg die Summe der Arbeitslöhne den Kostenaufwand, der aus dem Theaterfonds gesichert war. äter, als ver Verkauf des oben erwähnten Grundbesitzes genehmigt wurde, betrug die Kostenaufstellung insgesamt 99 703 Forint 40 Kreuzer, so musste die Stadtleitung noch weitere Grundbesitze (550 Joch) zum Kauf anbieten. Ein Teil der Bevölkerung sah den Verkauf dieser Felder nicht gern und nannte die zum Verkauf angebotenen Felder „Atkosföld" („fluchbeladenes Gebiet") oder „Bánomföld" („bedauernswertes Gebiet"). Als der Bau des neuen Theaters im Jahre 1861 begann, war der Schuppen in der Harminczados Gasse in so schlechtem Zustand, dass man darin nicht mehr spielen konnte. Da Hess der damalige Direktor, István Reszler mit der finanziellen und moralischen Unterstützung eines Debrecener Kaufmanns auf dem Grundstück Péterfia Strasse 4 ein provisorisches Gebäude aus Holz bauen, das bis zur Eröffnung des ständigen Theaters bestand. 1500 Zuschauer hatten in diesem Theater Platz, das manchmal stark besucht war. Trotz der vielen Schwierigkeiten, die sich beim Bau des neuen Theaters ergaben, war der Baumeister mit seiner Arbeit bis zum Ende des Jahres 1864 fertig. Mit der Verfertigung des Bühnenwerkes wurde der Maschinen- und Dekorationsdirektor des Theaters von Coburg, Wilhelm Mühldorfer beauftragt, der es mit grosser Fachkenntnis für 25 000 Forint ausführte. Die Einrichtung der Beleuchtungsanlage wurde von der Gasfabrik gegen eine Summe von 8000 Forint unternommen. Der grosse Gasluster über dem Zuschauerraum ist nach der Umgestaltung für elektrischen Strom auch heute noch im Gebrauch. Die innere Ausbildung des im romantischen Stil geplanten Gebändes wurde von Antal Szkalnitzky mit grosser Sorgfalt ausgeführt. Die Statuen von sechs ungarischen Dichtern und zwei allegorische Figuren an der Front, sowie auch die Skulpturarbciten im Zuschauerraum wurden vom Bildhauer János Marschalkó verfertigt, während der Vorhang der Bühne und die Portraits von sieben verstorbenen Schauspielern vom Maler Károly Telepy gemalt wurden. Die dekorative und malerische Decke wurde vom Budapester akademischen Maler, Károly Teuchert geziert. Auch die Deckenmalerei des Erfrischungsraumes stammt von ihm. Die Grenzen des Grundstücks wurden in der Kossuth Strasse geregelt, der Gitterzaun aus Gusseisen, die Laternensäulen und Kettenschranken wurden auf Grund der Pläne Szkalnitzkys von der Budapester Schlick-Fabrik verfertigt. Das Theater wurde am 7. Oktober 1865 mit der Aufführung des Dramas „Bánk bán" durch die Truppe von István Reszler eröffnet. Ein feierlicher Prolog führte den Abend ein, der von Mór Jókai geschreieben und von seiner Frau Róza Benke von Laborfalvi vorgetragen wurde. Die Baukosten des Theaters machten nach der Abrechnung vom Mai 1867 230 331 Forint 23 Kreuzer aus. Im Zuschauerraum konnten 1300 Personen Platz finden, wobei 740 Stehplätze waren. Obwohl das Theater den damaligen Anforderungen des modernen Bühnenwesens entsprach, waren noch weitere Bauten bald infolge der Erhöhung der Ansprüche nötig, so wurde schon 1869 ein Lagerraum für Bühnendekorationen mit dem Aufwand von 8500 Forint gebaut, über dem sich ein Atelier für die Bühnenmaler befand. 1883 wurde der eiserne Bühnenvorhang, der ursprünglich 196