A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1962-1964 (Debrecen, 1965)

Tanulmányok - Sápi Lajos: Alte Friedhöfe und Grabmäler von Debrecen

Am Anfang des XIX. Jahrhunderts nahm der klassizistische Stil in Debrecen die führende Stelle ein, unter dessen Wirkung die Suche nach neuen Formen auch bei den Grabmälern begann. Die Wirkung des neuen Stils ist am Grabmal von Szombati, Veresmarti, Frau Simonffy (Abb. 9), Josepha Rachbauer (Abb. 10) zu bemerken. Auch das Grabmal Csokonais wurde von Pál Bereg­szászi, Professor an der Hochschule unter dem Einfluss dieses Stils in Form eines 3 Klafter hohen Obelisks aus Gusseisen (Abb. 11) geplant. Die Form dieses Grabsteins wurde später mit kleineren Veränderungen in allen Friedhöfen nachgeahmt. Einen neuen Zug kann man am Grabmal von János Somogyi aus dem Jahre 1837 (Abb. 12) erkennen, das gleichfalls in mehreren Variationen vorzufinden ist. In Debrecen, wo kein Stein zum Bau vorhanden war, machte die Verbreitung der Grab­steine einen langsamen Fortschritt, und auch noch am Anfang des XIX. Jahrhunderts wurden meistenteils Grabhölzer und Holzkreuze zur Bezeichnung der Gräber angewandt. Für die ge­bräuchlichen langen Aufschriften wurde eine besondere Tafel, ein Epitaphium an den Grabhöl­zern (Abb. 13) angebracht. Einen charakteristischen Übergang zwischen dem klassischen und romantischen Stil zeigt das Grabmal von János Dávid aus dem Jahre 1846 (Abb. 14), an dem ein sehr umfangreiches Epitaphium zu lesen ist. Allgemein üblich war das aus Ziegeln mit klassischem Charakter gebaute Epitaphium, das oft mit 2—3 vertieften Nischen ausgebildet wurden (Abb. 15, 16, 17). Im allgemeinen war die Verwendung des Grabholzes zur Bezeichnung der Grabstellen am meisten verbreitet, weil seine Herstellung hier unter geringem Kostenaufwand gesichert war. Infolge dessen kann man die charakteristische Ornamentierungsfertigkeit an der Ausbildung und an den Verzierungen der Grabhölzer (Abb. 18, 19, 20, 21) studieren. Nur am Anfang des XX. Jahrhunderts finden wir Grabmäler mit figuraler Ausbildung, was durch die verbesserte Transportmöglichkeiten (Eisenbahn usw.) gefördert wurde. An dem Zentralfriedhof, der 1932 eröffnet wurde, werden grösstenteils Grabsteine aus Kunststein untergebracht, und nur einige aus anderen geschlossenen Friedhöfen hierher tran­sportierten Grabmäler bewahren die alte Form und Ornamentik der in Debrecen entstandenen Grabmäler und Grabhölzer. 190

Next

/
Oldalképek
Tartalom