A Debreceni Déri Múzeum Évkönyve 1948-1956 (Debrecen, 1957)

Menyhárt József: Az „Arany Egyszarvú” patika XVIII. századi festményei

Gemälde vom XVIII. Jahrhundert in der Apothck zum ,,Goldenen Einhorn" in Debrecen von Josef Menyhárt Im I. Stock des Déri Museums befindet sich ein kleines stilgemäss gebautes Stübchen (Schauraum X.), in dem die einstigen Ausstattungs- und Einrich­tungsgegenstände der Apotheke zum „Goldenen Einhorn" entsprechend ihrem Zustand von 1772 ausgestellt sind. Unter diesen sind kulturhistorisch besonders wertvoll die mit Gemälden verzierten Schrank- und Türflügel (No. I —XII.). Diese Flügelgemälde stammen aus dem letzten Viertel des XVIII. Jahrhunderts und sind in vier Gruppen in verschiedenen Zeitpunkten entstanden. Die beiden kleinsten (113x66 cm) Schrankflügel (I —II.) sind die ältesten. (Tafel XI.) Die äussere Oberfläche derselben ist einfach braun angestrichen. Die auf der inneren Seite angebrachten Gemälden : „La Virilita" und „L'Adolescenza", weisen mit ihrem Aufbau der Komposition, ihren Motiven und Kolorit auf den Spät­barock, bzw. den Rokoko hin. Der Name des Künstlers ist unbekannt ; beide Gemälden sind wahrscheinlich Werke eines italienischen Wandermeisters. Die Form- und Valeurelemente dieser beiden Flügelgemälden dienten zum Muster für den Maler der zwei später gemalten Schrankflügelbilder (No. Ill —VIII.), welche künstlerisch allerdings weit minderwertiger sind. Die äussere Ober­fläche dieser Schrankflügeln wurde im gelb-bräunlichen Ton mit breiten Strei­fen flodernd angestrichen. Barockartige geschnitzte Rahmenzierde teilt die Bild­flächen in zwei Teile, die mit Landschaftsmotiven verziert sind. Die innere Oberfläche derselben sind ähnlicherweise mit barockartiger Band-Rahmenzierde entzweigeteilt. Die figuralen Darstellungen symbolisieren Europa, Amerika, Asien, Afrika, das Feuer, das Wasser, die Luft, die Erde, den Frühling, Sommer, Herbst und Winter. (Taf . X.) Die originalen Abbildungen rekonstruierend, musste bei einigen Bildern grobes Daraufmalen entfernt werden. Der Aufbau dieser Kompositionen (III —VIII.), ihre Behandlung der Perspektive, die Ausführung des Kolorits und der Zeichnung bei einigen Details sowie die Farbenharmonie zeigen schwache künstlerische Gabe. Wir können sie höchstwahrscheinlich, laut einiger sachlichen Beweise, als Werke eines deutschen Wandermalers annehmen. An dem IX —X. Türflügel (200 x 72 cm) sind Gestalten Aesculap's und Hygieia's in mehr oder minder gewohnter Weise dargestellt. (Tafel XII.) Diese Gemälde sind scheinbar zu gleicher Zeit, wie die Bilder der Schrankflügel No. I —II. gemalt worden. Da dieselben den Gasseneingang verziert haben, waren sie der Wirkung der Wit­terung ständig ausgesetzt, dazu kam noch die Abwetzung durch die tägliche Be­nützung. Bei der Restaurierungsarbeit wurde offenbar, dass diese Bilder zweimal erneuert resp. übermalt wurden. Das Originalbild konnte wegen der Abwetzung und starken Anhaftens der Übermalung nicht freigelegt werden. An dem XI —XII. Türflügel (210x73 cm) sind die Gestalten von Galenus und Hygieia abgebildet. Die jetzigen Bilder sind schon Übermalungen, sind aber dem originalen Gemälde angeglichen und infolge ihrer Themen haften ihnen gewisse Empiremotive an. 78

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