Módy György szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 4-5. (Berettyóújfalu, 1986)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Zsáka und Umgebug bis zum 18. Jahrhundert

György Mód y ZSÁKA UND UMGEBUNG BIS ZUM 18. JAHRHUNDERT Bis zu den Entsumpfungs- und Wasserregulierungsarbeiten im vergangenen Jahrhundert stellte Nagy Sárrét (dt. etwa: Grosse Sumpfwiese) eine typische Landschaftseinheit des mittelalterlichen Komitats Bihar dar. Die landnehmenden Ungarn besiedelten dieses Gebiet schon früh. Die sich zwischen den Mooren und Sümpfen und während des Mittelalters noch zwischen den grossen Sumpfwäldern erhebenden Landrücken boten sich förmlich als Dorfplätze an. Auf den Wiesen wur­de in ausgedehnter Form Viehhaltung betrieben, und in der Gemarkung der Dörfer gab es stets genug Land, um dem in seiner Bedeutung vom 13. Jahrhundert an immer grösser werdenden Acker­bau nachzugehen. In der vorliegenden Studie fasst der Autor die Geschichte von vier auf dieser Landschaft angesiedelten und auch heute noch vorhandenen Döffern, namentlich Zsáka, Furta, Darvas und Vekerd, sowie die Geschichte von den zur Zeit der Türkenherrschaft vernichteten Sied­lungen Megyer, Bozsód, Cséff, Csekehida und Orod bis zum 18. Jahrhundert zusammen. Aufgrund von archäologischen Funden und der Dorfnamen kann man feststellen, dass sämt­liche Siedlungen im 10—13. Jahrhundert entstanden. Während des 10—11. Jahrhunderts muss ein grösserer Teil des Gebietes in fürstlichem und später in königlichem Besitz gewesen sein. Das Dorf Megyer wurde urkundlich zuerst 1220 erwähnt, doch anhand von archäologischem Material sowie der Tatsache, dass sein Name von dem eines der landnemhenden Stämme herrührt, ist es gewiss, dass es sich hier um eine Siedlung aus dem 10. Jahrhundert handelt. Furta ist — obgleich uns keine frühen urkundlichen Angaben zur Verfügung stehen — aufgrund von archäologischen Funden und aufgrund der Tatsache, dass sein Name von einem Personennamen herrührt, aller Wahrscheinlich­keit nach eine Siedlung aus dem 11—12. Jahrhundert. Bozsód und Cséff kommen erstmals 1220 beziehungsweise 1229 in schriftlichen Quellen vor. Der Name beider Dörfer stammt jedoch von Personennamen ab. Diese Siedlungen entstanden wahrscheinlich im 12. Jahrhundert. Anfangs war das Zentrum dieser kleinen Region Csekehida, dieses uralte Dorf des Geschlechtes Zovárd, das in den Komitaten Békés und Bihar über viele Güter verfügte. Eine urkundliche Erwähnung ist uns aus dem Jahre 1322 bekannt, doch der Ortsname hat seinen Ursprung in einem Personennamen. Wahr­scheinlich stammt er von dem ersten Besitzer und dem dortigen Zoll. Das Dorf war schon im 12. Jahrhundert vorhanden. Zsáka hiess ursprünglich Izsólaka. Es hatte seinen Namen von seinem Besitzer Izsó vor dem Tatarensturm erhalten. Nach dieser Zeit erwarb das Geschlecht Zovárd die­ses Dorf. Der Name von Orod stammt von einem Personennamen, der Anfang des 12. Jahrhun­derts gebräuchlich war. Dies ist ein Beweis für die frühe Ansiedelung. Der Ortsname Vekerd stamm ebenfalls von einem alten ungarischen — ursprünglich jedoch deutschen -— Personennamen, Vek­hard, ab. Diesen Ort war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts schon angesiedelt. Der Name Darvas rührt von dem ungarischen Wort 'daru' (dt. Kranich) her. Das Suffix "s" weist wahrschein­lich darauf hin, dass hier ursprünglich die Kranichjäger königlicher Besitztümer gelebt haben. Während des 13. Jahrhunderts waren Csekehida, Orod und Zsáka die Dörfer derer, die zum Geschlecht Zovárd gehörten. Im Jahre 1322 teilten sich jedoch die Familien, die aus dem Zweig Budun dieses Geschlechtes stammten, die Dörfer. Megyer und Furta gehörten wahrscheinlich schon vor dem Tatarensturm zum Bistum Nagyvárad. Im Jahre 1273 ging Megyer in den Besitz der Klein­probstei von Nagyvárad über. Bozsód und Cséff sowie das in den schriftlichen Quellen erstmals 1332 erwähnteDarvas gehörten den ortsansässigen Besitzern. Aus unbekannten Gründen gelangte Darvas dann nach der Mitte des 14. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Csáky von Körösszegi. Angaben, die sich für eine Schätzung der Bevölkerungszahl eignen, stehen uns aus dem 14. Jahrhundert allein für Zsáka und Orod zur Verfügung. Aufgrund der Summen aus den päpstlichen Zehntlisten lässt sich darauf schliessen, dass es in Zsáka nur 19 und in Orod nur 21 Lehen gegeben hat. So muss es sich hier um Dörfer mit rund 110 bzw. 130 Seelen gehandelt haben. Beide Dörfer und auch Csekehida waren ganz bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts in gemeinsamen Besitz der Familien lzsákai und später Bessenyei. Es gab viel Rechtsstreitigkeiten den Teilbesitz der Dörfer. 171

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