Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 3. (Berettyóújfalu, 1982)
RÉGÉSZET, MŰVÉSZETTÖRTÉNET — ARCHÄOLOGIE, KUNSTGESCHICHTE - Sattel aus der Landnahmezeit von Ártánd
Károly Mesterházy SATTEL AUS DER LANDNAHMEZEIT VON ÁRTÁND Im Jahre 1965 wurden in der Gemarkung der Dörfer Ártánd und Biharkeresztes auf dem Nagyfarkasdomb unter anderem Grabstätten aus der Zeit der Landnahme aufgedeckt. In der Grabstätte mit der laufenden Nummer 6, in der eine hochstehende Dame ruhte, stiess man auf einen mit silbernen Platten verzierten Sattel. Die Rekonstruktion dieses Fundes wurde durch den Umstand erschwert, dass die hölzernen Teile vollständig verrottet waren, und die Silberplatten sich von ihrem ursprünglichen Platz gelöst hatten. Dennoch gelang es, das System der Verzierungen an den Sattelköpfen sowie einige Abmessungen des Sattels zu determinieren. Am ersten Sattelkopf waren sieben Platten befestigt. Die Form des Sattelkopfes bestimmten die beiden Silberplatten, welche sich im Innenbogen des Sattelkopfes befanden, und die sieben zwischen den Platten angeordneten Silbernägel. Demzufolge hatte der erste Sattelkopf einen breiten unteren und oberen Bogen. Das heisst, dieser war nicht halbrund und erinnerte an den Isimbajer Sattelkopf. Die Anordnung der Verzierungen am ersten Sattelkopf zeigt die Abbildung 3. Am hinteren Sattelkopf waren ursprünglich fünf fünfeckige Platten. Der Innenbogen des Sattelköpfe und die Enden der Sattelbäume wurden mit Silbernägeln beschlagen. Die Abmessungen der Sattelbäume betrugen in der Länge etwa 42 cm und in der Breite etwa 10 cm (Abb. 10). Die Anordnung der Verzierungen am hinteren Sattelkopf zeigt die Abbildung 4. Unter den ungarischen Sätteln aus dem 10. Jahrhundert war der Szakonyer Sattel auf ähnliche Art verziert. Auch hier waren am vorderen Sattelkopf silberne Platten dicht aneinander gereiht. Ausserdem weiss man von vielen Sattelfunden, wo die Verzierungen aus silbernen Platten bestanden (Gyömöre, Bodrogvécs, Mohács, Mezőtúr usw.). Die besten Parallellen zu den mit Silberplatten verzierten ungarischen Sätteln sind aus Baschkirien bekannt, aus Ischimbaj und Bekeschev. 67