Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 2. (Berettyóújfalu, 1978)

TÖRTÉNELEM — GESCHICHTE - Die Beschreibung des Komitates Bihar

MÁTYÁS BÉL: DIE BESCHREIBUNG DES KOMITATES BIHAR Csaba Csorba—Emőke Szalay Es knüpft sich an den Namen von Mátyás Bél eine der wichtigsten, das ganze Land betreffende Datensammlungen der ungarischen Lokalgeschichte. Es ist nur ein kleiner Teil seiner am Anfgang des 18. Jhs. geschriebenen Arbeit im Druck erschie­nen, der grössere Teil ist in Manuskript geblieben. Mátyás Bél (1684—1749), Direktor des Pressburger Liceums, dann evangelischer Geistliche machte 1723 den Entwurf zur Aufdeckung des damaligen Ungarn aus historischer Hinsicht. Das Ergebnis dieser Arbeit — in die auch seine Studenten und Söhne einbezogen wurden — ist die im Druck veröffentlichte Beschreibung von 10 Komitaten und weitere Komitatsbeschrei­bunden in Manuskript darunter auch die Beschreibung von Bihar. Es lässt sich aus den Bemerkungen von Mátyás Bél folgern — in jedem Falle erwähnt er das Jahr 1726—, dass er in der zweiten Hälfte dieses Jahres das Komitat Bihar besuchte und wahrscheinlich schrieb sein Werk anhand seiner Notizen in den 20-er, 30-er Jahren. Er teilte seine Arbeit in mehrere Teile. Es handelt sich in dem ersten Kapitel um die geographische Lage des Komitates, es werden die wichtigsten Regionen, Flüsse und Gewässer aufgezählt. Dann beschreibt er die Produkten. Die fruchtbarste Region des Komitates ist das Sárrét. Der Weinbau ist an den Hügeln von Vörös Réz bedeutend. Es ist der Melone- und der Obstbau, darunter in erster Linie der Apfel- und Pflaumebau berühmt. Im weiteren behandelt er die Viehzucht. Der Viehbestand des Komitates — Rinder, Pferde, Schweine — ist zahlreich. Die Wälder und Gebiergen sind reich an wilden, die Flüsse an Fischen. Dann stellt er die zwei grössten Höhlen vor. In den Gebiergen wurde einst Bergabu betrieben, wo Messing zu Tage gefördert wurde. Die Wiederherstellung der eingestürzten Bergwer­ke begann zur Lebenszeit von Mátyás Bél, sowie auch die Eisenproduktion. Die Gold­wasche, die er ausführlich beschreibt, war einst wichtig, in seiner Zeit verlor aber ihre Bedeutung. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte der Landschaft. Sie wurde zuerst von den Dakern, in seiner Lebenszeit meistens von Ungaren bewohnt. Dann geht er wieder zum Ackerbau zurück. Er beschreibt ausführlich den Weinbau und die Ackerkultur. Er macht uns dann mit den Rumänern, mit ihren Bräuchen, ihrer Tracht bekannt. Er erwähnt, dass im Komitat auch Raizen wohnen. Im weite­ren geht er zur Vorstellung des Beamtenstandes über, zählt die Várader Bischöfe auf. In dem dritten, speziellen Kapitel legt er die grösseren und wichtigeren Städte, Bürge, Marktflecken des Komitates vor. Als erste behandelt er Debrecen. Er lobt seine Grösse, zählt seine wahrend der letzten 100 Jahren erlittenen Verwüstungen, Feuer­brünste auf. Er beschreibt die Einwoner, ihre Tracht das Kollegium, die Strassen und die Ämter. Dann geht er zur Vorstellung der Geschichte von Várad und der Burg über. Er schreibt ausführlich über die Könige St. László (Ladislaus), Mátyás (Mat­thias), die Königin Isabella. Nach der Vorlegung der kleineren Bürge geht er zu den Marktflecken, Dörfer über, die nach Bezirken aufgezählt und vorgelegt wenden. Zum Schluss folgt die Beschreibung der Bäder neben Várad (Püspök, Félix). Der Hauptwert des Manuskriptes aus archeologischem Gesichtspunkt her ist auf die öden Dörfer beziehende Feststellung, die Beschreibung der Lage der Bürge am Anfang des XVIII. Jhs. Aus ethngoraphischen, wirtschaftsgeschichtlichem Gesicht­spunkt her ist die Beschreibung der Landwirtschaft, besondere des Wein- und Tabak­baus bedeutend. Von den Städten malt er ein interessantes Bild über Debrecen und Nagyvárad. Die Vorstellung der Bäder neben Várad ist ein sehr wichtiges Dokument des ungarischen Badekultur aus dem Beginn des XVIII. Jhs. Das lateinsprachliche Manuskript wird ohne Auslassung im Ganzen durch die Übersetzung mitgeteilt. Die Notizen beziehen sich neben den ursprünglichen Notizen von M. B. in erster Linie auf die Auflösung der Ortsnamen; sie geben die ungarischen Ortsnamen vor 1918 und die heutigen, offiziellen rumänischen Namen an. 107

Next

/
Oldalképek
Tartalom