Héthy Zoltán szerk.: Bihari Múzeum Évkönyve 1. (Berettyóújfalu, 1976)

IRODALOMTÖRTÉNET - Aus dem Briefkasten von Zoltán Nadányi

Endre Bakó AUS DEM BRIEFKASTEN VON ZOLTÁN NADÁNYI Zoltán Nadányi (1892-1955), der Dichter, Publizist und Übersetzer, war der eigenarti­ge Lyriker der ungarischen Poesie des 20-en Jahrhunderts. Den dichterischen Laufbahn begann er in Nagyvárad, bei der gleichnamigen Zeitung. Am Anfang folgte er der Tra­ditionen der volksnationalen Schule, zu Geginn der zehner Jahre übte aber schon die Zeitschdift „Nyugat" ihre weltanschauliche und estetische Wirkung auf ihn. Er hat Rechte studiert, dann war er in den letzten Jahren Weltkrieges als Journalist tätig. Bis 1917 erschienen ihm 4 Gedichtbände, die er später am liebsten verschwiegen hat. Die Kritiker und Literaturhistoriker sind der Meinung, dass das erste „echte" Band des Dichters das Buch „Der sonderbare Gast" war, das 1921 erschien. Das Material zum Band hatte er hauptsächlich noch in Nagyvárad gesammelt. Nadányi verliess 1920 dem Rumänien angegliederten Nagyvárad. Zuerst übersiedelte er nach Budapest, später nach Bakonszeg, und am Ende der 20-er Jahre nach Berettyóújfalu. Er verbrachte etwa 20 Jahre auf dem Lande, abgoschlossen von allen literarischen und geistlichen Zentren. Der glän­zende Beweis seiner Begabund und sicheren Geschmacks war, dass er auch in der dörf­lichen Zurückgezogenheit seine künstlerische Souverenität und sein Proportionsgefühl be­warthe. Die intellektuelle Ausdrucksweise legierte er glücklich mit der volkstümlichen Tonart. Am liebsten schrieb er Genrebilder, die auch seine philosofischen Gedanken genau ausdrücken. Seine Dichtkunst wurde von den Zeitgenossen hochgeschätzt, das Publikum las am liebsten seine Liebeslieder und den Satirezyklus „Piripócs". Die imposanteste un­garische Literaturzeitschrift aller Zeiten, die „Nyugat" zollte ihm ab 1917 für seine Bücher Anerkennung. Nadányi war eine leise, sich versteckte Persönlichkeit, er hat sich von den Kämpfen der Literaturgesselschaften ferngehalten. Gedichte schrieb er meistens nur auf Aufforde­rung. Er gehörte eigentlich zur keinen Zeitschrift. Der literarhistorische wert der hier veröffentlichten Briefe ist natürlich nicht gleich. Ein sehr bedeutendes Dokument ist, der 1931 geschriebene Brief desy ausgezeichneten, autodidaktischen Schriftstellers, Pál Szabó. Dieser Brief beweist ohne Zweifel, dass Nadányi die Begabund des bahnbrechenden Szabó sofort erkannte. Aus dem Brief von Lajos Zilahy, am 15. Oktober 1932, erfahren wir, dass Nadányi versuchte, Berettyóújfalu zu verlassen, der Plan scheiterte aber. Ein anderer Brief von Zilahy (17. 02. 1933) beleuchtet die litera­rischen Kämpfe, die die Krise des ungarischen PEN-Clubs am Anfang der 30-er Jahre vo­rausschickt. Die sechs Briefe von Dezső Kosztolányi sind Beweise der unvergesslichen Freundschaft beider Dichter. Der schon Kranke Kosztolányi nahm einen Auftritt in Be­rettyóújfalu ausschliesslich seinetwillen auf sich. Die Karte von Milán Füst zeugt davon, dass er nicht nur mit Worten, sondern - wenn es musste - auch mit Taten bewies, dass er die Dichtkunst und Mensclichkeit von Nadányi hochschätzt. Aus den Briefen geht es auch hervor - wir denken hier an die Zeilen von Árpád Odry, Blanka Péchy, Mária Keresztessy - dass die hervorrangendsten Vortragskünsler auf ihren Vortragsabens die Nadányi-Gedichte sehr gern vorlasen. Die Redaktueren (Emil Na­dányi, Lajos Zilahy. Géza, Voinovich, Gyula Somogyvári, Endre Illés, Tibor Buday) verlan­gen von ihm Gedichte, Novellen. Die Dignitare der verschiedenen leterarischen Gesellschaf­ten (János Komáromi, Lajos Kéky, Géza Voinovich) rufen ihn unter sich. Andere (Artur Bardos, Ernő Szép, Kálmán Csathó, László Ravasz, Viktor Lányi, József Berda, János Bókay) gratulieren ihm warm, manchmal hingerissen zu seinen neunen Büchern. Árpád Guillea­mue, Frigyes Lám benachrichtigen ihn darüber, dass sie seine Gedichte gern übersetzen würden. "347

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