G. Szende Katalin – Szabó Péter szerk.: A magyar iskola első évszázadai = Die Ersten Jahrhunderte des Schulwesens in Ungarn : 996-1526 (Győr, 1996)

TANULMÁNYOK - G. Sándor Mária: A pécsi egyetem helye és épülete

G. SÁNDOR MÁRIA Klaniczay Tibor: Egyetem és politika a magyar középkorban, in: Pallas magyar ivadékai. Budapest, 1985. Petrovich Ede: A pécsi káptalani levéltár épületének története, in: Janus Pannonius Múzeum Évkönyve; Pécs 1963- 172-206. Petrovich Ede: A középkori egyetem megszűnése, in: Janus Pannonius Múzeum Évkönyve Pécs, 1966. 154-170. Sándor Mária: Pécs. in: Várépítészetünk. Szerk. Gerő László. Budapest (1975) 212-217. Sándor Mária: Recent contribution concerning the Site of medieval Pécs University Die Anjouvinien in Mittel-Europa, in: Alba Regia, Székesfehérvár 1987. 7-9­Sándor Mária: Freilegung der Bischofsburg von Pécs und der ersten mittelalterlichen Ungarischen Universität, in: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich. Wien. 1987. 3- 67-83­Sándor Mária: Die Bischofsburg zu Pécs und die erste ungarische mittelalterliche Universität, in Specimnina Nova. JPTE Történeti Tanszékének Évkönyve Pécs. 1979- 181-187. Sándor Mária: Pannónia Regia IV. 270-273. (Katalógus) Budapest, 1994. Sándor—Gerő: Die Bischofsbug von Pécs Archäologie und Forschung. München 1995. Székely György: A pécsi és óbudai egyetem alapítása a közép-európai egyetem létesítésének összefüggésében, in: Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 1967. 155-174. Székely György: A magyar egyetemek és a külföldi egyetem­járás a középkortól Pázmány egyetem alapításáig, in: Eötvös Loránd Tudományegyetem története 1635-1985. Budapest 1985. 7-25. Mária G.-Sándor Der Standort und das Gebäude der Universität zu Pécs (Fünfkirchen) (Zusammenfassung) D ie Mitte des 15. Jahrhunderts galt in Mitteleuropa als die Zeit der Universitätsgründungen. 1348 in Prag, 1364 in Krakau, 1365 in Wien gründen die Monarchen Universitäten an ihrem Sitz. Der Anjou-König Ludwig der Große grün­dete 1367 in Pécs (Fünfkirchen) die Universität. Papst Urban V. genehmigte am 2. Septem­ber 1367 die Universitätsgründung. Der aus Rheinland-Pfalz stammende Fünfkirchner Bischof Wilhelm übernahm die Erhaltung der Universität und stellte Platz in der Bischofs­burg bereit. An der Universität (Studium generale) wurde kanonisches und römischen Recht sowie Philosophie unterrichtet. Die Errichtung einer theologischen Fakultät hat Papst Urban V. nicht genehmigt. Aus der Zeit zwischen 1386 und 1389 ist uns außer Bischof Wilhelm noch die Tätigkeit des Universitätskanzlers Bálint Alsóni bekannt. Ende des 14. Jahrhunderts hört die Universität auf, als Universität zu existieren. Bis zur Türkenherrschaft 1543 wird im Gebäude der Universität eine scola maioris ecclesae untergebracht. Auf der Karte von Haüy aus dem Jahre 1687 wird nördlich vom Dom, in dem Ostflügel der Burg ein weißer Fleck eingetragen, wo auch die nördliche innere Burgmauer unter­brochen wird. An dieser Stelle hat man mit den Ausgrabungen begonnen, in deren Verlauf die Universität archäologisch freigelegt wurde. Die Ergebnisse der Freilegungsarbeiten zeu­gen davon, daß Mitte des 14. Jahrhunderts auf dieser schmalen Fläche die damals bereits zerstörten Reste eines früheren romanischen Gebäudes standen. Das ursprünglich eingeschossiges Gebäude der Universität lag nördlich vom Dom, ganz getrennt davon. Seine Hauptfassade ging auf den Dom, der Eingang befand sich ebenfalls an der Mittelachse der Südfassade. Das ca. 35 m lange und 10 m breite Gebäude stand zwischen der inneren Burgmauer und dem Dom. Im Erdgeschoß befand sich der 19 m lange Hauptsaal, die magna aula, der sich im Norden in der ganzen Gebäudelänge ein 3 m bre­iter Korridor anschließt. Die Nordfassade des Gebäudes fällt 1664 bei dem Winterfeldzug von Miklós Zrínyi einem Sprengstoffangriff zum Opfer. Nicht nur der Grundriß des Gebäudes, die "in situ" stilkritische Analyse und die Reiseberichte des türkischen Reisenden Evlia Cselebi sind ein Beweis dafür, daß es sich beim freigelegten Gebäude um die 1367 gegründete erste ungarische Universität handelt, sondern auch der bei den Ausgrabungen in der magna aula, unter der Schicht aus der Türkenzeit freigelegte Wappenstein. Auf dem schildförmigen Wappenstein aus dem 14. Jahrhundert, im Schnittpunkt der Schenkel des Kreuzes sind zwei quer aufeinandergelegte Schlüssel zu sehen. Aus dem 90

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