Szende Katalin – Kücsán József szerk.: Isten áldja a tisztes ipart - Tanulmányok Domonkos Ottó tiszteletére. A Soproni Múzeum kiadványai 3. (Sopron, 1998)

Nováki Gyula: Bella Lajos földvárkutatásai

Gyula Nováki Die Burgstall-Forschung von Lajos Bella Die Anfänge der Archäologie in Sopron in den 1880er Jahren hängen eng mit dem Namen von Iván Paur zusammen. Er starb 1888, und von da an führte der Real­schullehrer Lajos Bella vielseitige archäologische Forschungen in Stadt und Komitat Sopron durch. Diese Studie gibt einen Überblick der Burgstall-Forschung von Lajos Bella, und untersucht seine Aussagen im Spiegel der neuesten Forschungen. Lajos Bella begann mit der Ausgrabung der vorgeschichtlichen Grabhügel und der riesigen Erdverschanzung am Soproner Burgstall (Várhely) im Jahre 1887, zuletzt hat er hier 1922 gegraben. Inzwischen - in den Jahren 1890-1891 - nahm hier auch die Wiener Anthropologische Gesellschaft Ausgrabungen vor, deren Material von A.Eibner-Persy 1980 aufgearbeitet wurde. Zwischen 1971 und 1978 führte E. Patek bedeutende Ausgrabungen durch, detailliert verarbeitet wurde das Material 1982. Beide haben die Aussagen von Lajos Bella bestätigt: die Siedlung und die Verschanzung des Burgstalles stammen aus der Hallstattperiode, später haben die Siedlung Kelten bewohnt, die weitere Schanzen gebaut haben. Bella untersuchte in diesen Jahren auch die Erdverschanzung und die sieben Grabhügel an der Karlshöhe (Károlymagaslat oder Várishegy), die ebenso aus der Hallstattperiode stammen. Hier fand er aber keine Spuren von den Kelten. Auf dem Redoutenberg oder Häuslerberg (Sánchegy) oberhalb von Wandorf (Sopronbánfalva) entdeckte er eine vorgeschichtliche (keltische) und eine kleine, aus der Kurutzenzeit stammende Erdschanze, das Alter der letzteren konnte er damals noch nicht feststellen. Er kannte auch die hallstättische und keltische Siedlung Himmelsthron neben der Staatsgrenze, aber diese Festung wurde erst von E. Patek erwähnt. Er fand eine große vorgeschichtliche Erdverschanzung auf dem Burgstallberg bei Purbach (Feketeváros). Die späteren, von österreichischen Archäologen vorge­nommenen Ausgrabungen und detaillierten Untersuchungen haben seine Forschungen wesentlich erweitert. Die schwer beschädigte hallstattzeitliche Siedlung am Burgstall von Eisenstadt hat er erkannt, neuere Forschungen haben hier eine kleinere mittelalterliche Burg entdeckt. Bella beschäftigte sich viel mit den „gebrannten" oder „roten Schanzen" (vörös­sáncok). Die unter den spätrömischen Mauern der Soproner Innenstadt liegende Holzkonstruktion älterer Schanzen hat er an mehreren Stellen untersucht, ähnliche fand er in Lutzmannsburg (Locsmánd) und Draßburg (Darázsfalva). Das Alter dieser Schanzen konnte er aber damals noch nicht feststellen. Laut der neuesten Forschungen gehören sie zu frühen ungarischen Wehranlagen aus dem 10./11. Jahrhundert. Lajos Bella behauptete, daß die „roten Schanzen" planmäßig gebrannt wurden, andere Forscher sind damit nicht einverstanden, so daß diese Frage noch weiterer Untersuchung bedarf. 155

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