Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)

Gömöri János: Fertőrákos Árpád-kori temploma

umgezeichneten, rötlichen, körperfarbig bemalten Kopfdarstellung mit etwa 5—7 cm Durchmesser, mit der bogenförmigen Linie des Glorienscheines. Es gibt auch grüne, rote, gelbe, braune Freskenfragmente. In der Mitte des Chores legten wir das 115 cm lange und 80 cm breite Altarfundament aus Stein frei. Auf diesem stand einmal der im Protokoll des Kirchenbesuches aus dem Jahre 1651 erwähnte Flügelaltar, der mit den gemalten Bildern des Heiligen Nikolaus und der drei heilien ungarischen Könige geschmückt war. Die Bilder ließ der Raaber Bischof, Erzbischof Demeter Náprághy (1606—1619) malen. Der mit lebhaften Farben gemalte Flügelaltar gelangte nach der Abtragung der Kirche 1662 auf den Hauptaltar der neuen Kirche, aber laut des Protokolls aus dem Jahre 1663 „verschwindet der Hauptaltar mit seinen kleinen Bilder im hohen Chor, so wird er noch umgetauscht". Auch die Schwelle des Osttores, und der später vermauerte in die Kirche führende Eingang der Sakristei kam zum Vorschein. Im Chor legten wir drei Ziegelfußböden frei, unter denen ist noch ein älterer Mörtelstrich zu beobachten, der auf einer Humusschicht liegt, die aus dem 11—12. Jahrhundert stammende Topfbruchteile enthält. Die vor dem Altar freigelegten Gräber stammen aus dem 17—18. Jahrhundert. Unter den mit ähnlichen Grundrissen — meistens im 13. Jahrhundert — gebauten, aus der Arpadenzeit stammenden Kirchen der Raaber Diözese ist der Westturm mit den betonten Maßen nicht unbekannt. Die auf dem höchsten Punkt von Rákos liegende, mit Steinmauern umgebene, und mit aussichtsturmartigen Turm bestärkte Kirche konnte auch Verteidigungszwecken dienen, deshalb konnte sie so oft zum Opfer der durchmarschierenden Truppen werden. Im Grunde genommen veränderte sich die Form der St. Nikolaus Kirche im Mittelalter nicht. Das Dach wurde mehrmals erneuert, so wie der abgerissene Turm, die Sakristei wurde umgebaut, der Bodenbelag wurde repariert und ausgebessert. Es wurden vielleicht in der gotischen Periode größere, moderne Fensteröffnungen gebaut, und man stellte einen neuen Altar auf. Die Hauptwände und Eingänge blieben seit der Arpadenzeit an ihrer originalen Stelle. Die wichtigsten Bauperioden der Kirche können wir folgenderweise festlegen: I. Der Fußboden „A", die Saalkirche mit hufeisenförmigem Chor, ohne Turm und Sakristei: Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts. II. Der untere Fußboden mit Ziegelbelag, Schicht Nr. 3., der Turm und die Sakristei werden aufgebaut: 13. Jahrhundert III. Der mittlere Ziegelboden. Nr. 2., Erneuerungen der Kirche, wahrscheinlich im spätgotischen Stil, am Anfang des 16. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff ist noch mit Holzdecke ausgestattet, nur der Chor ist gewölbt. Dachdeckung mit Dachziegeln. IV. Der jüngste Ziegelboden, Nr. 1., Wiederaufbau und Einwölbung des Kirchenschiffes, die Erweiteamg der Sakristei, der Bau der Holzgalerie zwischen 1578—1587, während der Zeit des Bischofes György Draskovich I. Im Jahre 1582 bekam Rákos den Rang eines Marktfleckens (oppidum). V. Abbruch der Sakristei zwischen 1651 und 1662. VI. Abbruch der Kirche, ihre Steine werden 1662 in den Mauern der neuen Kirche eingebaut. Der Schutzpatron der mittelalterlichen Kirche war der Heilige Nikolaus. Die frühere Annahme, daß die alte Pfarrkirche von Rákos zur Ehre der Heiligen Jungfrau geweiht wäre, ist nicht nachweisbar. 42

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