Környei Attila – G. Szende Katalin szerk.: Tanulmányok Csatkai Endre emlékére. A Soproni Múzeum kiadványai 2. (Sopron, 1996)
Dávidházy István: A soproni posztósok céhének festőműhelyei
István Dávidházy Die Färbereien der Ödenburger Tuchmacherzunft (Zusammenfassung) Die in Zünften zusammengeschlossenen Handwerker konnten ihre Produkte fast ausschließlich in eigenen Werkstätten herstellen. Zu den wenigen Ausnahmen können die Tuchmacher gezählt werden, da für die Tuchherstellung größere Anlagen, wie Walke, Rahmen und Färberei notwendig waren, die entweder im Besitz der Stadt oder der Zunft standen. Nachfolgend wird die Geschichte der vier Färbereien der Ödenburger (Soproner) Tuchmacherzunft zusammengefasst. Die Gründer der Ödenburger Tuchmacherzunft waren iglauer Exulanten im Jahre 1625. Schon ihre erste Erwähnung im Ratsprotokoll steht in Zusammenhang mit der Errichtung einer Färberei. Es ist anzunehmen, daß diese Färberei, die sich von Anfang an im sogenannten Lacknerischen Meierhof befand, identisch ist mit jener Färberei, die erstmals 1670 — als im Gebrauch der Tuchmacherzunft stehend — bezeugt wurde. Diese erste, im Besitz der Stadt stehende Anlage bestand bis zum Jahre 1733. Die Hinweise auf das Bestehen der nächsten Färberwerkstatt sind äußerst spärlich. Lediglich in einem 1802 eingereichten Hoheitsgesuch wird erwähnt, daß in Ödenburg seit 1775 feine Tücher in mannigfaltigen Farben und in grösseren Mengen erzeugt werden. Die Voraussetzung dafür war das Vorhandensein einer leistungsstarken Färberei, die aller Wahrscheinlichkeit nach ih der Rosengasse lag. Die vollständigste Dokumentation steht von der dritten Färberei zur Verfügung. Über die vorbereitenden Verhandlungen berichtet das Protokoll der städtischen Bau- und Verschönerungskommission aus dem Jahre 1845. Die Kauf- und Verkaufsverträge (1845, 1856) sind im Besitz des Verfassers, ebenso wie die Briefe der Stellenbewerber, die sich als zukünftige Färbereileiter beworben haben. Der in Ungarn in den fünfziger Jahren des Jahrhunderts erfolgte Niedergang des handwerklichen Tuchmachergewerbes zwang die Ödenburger Tuchmacherzunft zum Verkauf des Hauses und der Werkstatt in der Schlippergasse (heute Nr. 10), und zur Umsiedlung der Färberei in das neugekaufte Walkgebäude auf der Teichmühle. Diese Färberei bestand bis zum Jahre 1945 und wurde von dem letzten Ödenburger Tuchmacher, der Firma Karl Krausz betrieben. 250