Bíró Szilvia et al.: A Vagongyár alatt - A vagongyár előtt. Római temető és középkori település a győri Árkád területén - A Győr-Moson-Sopron Megyei Múzeumok Kiállításvezetői 2. (Győr, 2007)

Szőnyi Eszter: Régi idők ásatásai. A terület régészeti kutatástörténete

Die Funde aus der Zeit der Arpaden waren den Archäologen zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung noch recht unbekannt. Anfangs bereitete auch die Bestimmung der Epoche Probleme, aufgrund der aufgefundenen wenigen Münzen aus der Zeit von Béla IV. glaubte man, dass die Gräber den Rumänen oder den zur Zeit der Tatarenzüge nach hier verschlagenen slawischen Völkern zuzurechnen sind. Zum Ende des Jahrhunderts erkannte Arnold Börzsönyi bereits eindeutig den „Friedhof der Ahnen”, d.h. das frühe ungarische Erbe. Obwohl das ins Museum gelangte Material bei weitem nicht vollständig ist, und auch die Lokalisierung des Friedhofes problematisch ist, hat István Paszternák dennoch den Versuch unternommen, die Fäden zu entwirren. Behilflich waren ihm hierbei auch die Beobachtungen von Sándor Mithay und András Uzsoki. Paszternák war der Auffassung, dass man von zwei Friedhöfen ausgehen muss, da die mittelalterlichen Gräber von der Budai Straße in Richtung Süden in zwei Gruppen, recht weit voneinander entfernt, aufgefunden wurden. Die Funde der bei den einstigen Újszállások - teils den keltischen Friedhof überdeckend, jedoch dafür auf größerer Fläche — er­schlossenen Gräber scheinen, teils anhand der erhalten gebliebenen Objekte, teils den einstigen Aufzeichnungen zufolge, aus früherer Zeit zu stammen. Es ist möglich, dass hier die Bestattungen bereits im 10. Jahrhundert begonnen hatten, reichen jedoch keineswegs über das Ende der Arpadenzeit hinaus. Den zweiten Friedhof lokalisiert Paszternák in die Gegend um den Wasserturm (Víztorony). Hier begann man vielleicht etwas später mit den Bestat­tungen, auf jeden Fall wird die intensive Nutzung im 12. Jahrhundert durch die Grabobolusse eindeutig belegt. Das aus dem sehr spärlichen Fundmaterial erwähnte Münz­material spricht dafür, dass der Friedhof über die Arpadenzeit hinaus auch noch im 14. Jahrhundert genutzt wurde. Die Ausdehnung der mittelalterlichen Siedlung zu bestimmen, versucht der das Material aufarbeitende Miklós Takács erst gar nicht, denn sowohl bei den „Homokgödör” als auch bei „Újszállások” — und auch südlicher - entdeckte man gleichermaßen Funde, die von Siedlungen aus der Arpadenzeit stammen. Es wird Aufgabe der späteren Forschungen sein, zu entscheiden, ob die beiden Friedhöfe zu einem, oder — was wahrscheinlicher ist — zu zwei Dörfern gehörten. Auf jeden Fall umfassen die ins Museum gelangten Stücke - in erster Linie die Keramiken - das gesamte Spektrum der Keramik der Kleinen Tiefebene (Kisalföld) aus der Arpadenzeit und nicht nur anhand ihrer Qualität, sondern auch ihrer Quantität verdienen sie eine gewissenhafte und detaillierte Aufarbeitung. Einzelne besondere Erscheinungen, wie zum Beispiel die hohe Anzahl der im 19. Jahrhundert ins Museum gelangten unversehrten Gefäße - worauf auch der Verfasser aufmerksam macht - scheinen sich im Zusammenhang mit den neuen Ausgrabungen zu klären. Darüber und über die sonstigen neuen Erkenntnisse jedoch werden Sie, lieber Leser, in späteren Studien informiert werden. 27 T

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