Valló István szerk.: Győri Szemle 1. évfolyam 1930.

I. évfolyam. 4-6. szám. 1930. április-június - Horváth Konstantin: Szegedy Róza levelei Kisfaludy Sándorhoz a győri csata idejéből. (Első közlemény)

Ich kenne deine Güte, die allen wohl will, und weiss sie zu schätzen ; nur meine kränkelnde Empfindlichkeit war Schuld daran, wenn ich mich manchmal beleidigt fand, und nicht deine Härte. Im häuslichen Leben gibt's manche verdrüssliche Scenen ; wenn man gleich unter sich einig und zufrieden ist, so machen einen doch oft äussere Umstände missmuthig, und oft verliert man den Gleichmuth. Vergib, ewig Geliebter, wenn ich kränkelnd und übertrieben empfindsam dir manchmal durch Eigensinn zur Last fiel ; ich hab's oft genug bereut. — Vergib, wenn ich dich nicht so glücklich machte, als du es erwarten konntest ; mein Wille war stets gut und dies Herz hat dich stets, vielleicht übermässig, geliebt ; es wird dich lieben, so lang es schlägt. Ich verlange nicht, dass du mir lange Briefe schreibst; deine vielen Geschäfte lassen dies nicht zu. Nur um das bitte ich dich, Geliebter, dass du mir in paar Zeilen sagst, du habest meine Briefe erhalten und du seiest gesund ; wenn ich dies weiss, bin ich zufrieden. Obwohl ich ausser deinen lieben Briefen kein Ver­gnügen kenne, obwohl ich öfters alle der Reihe nach wiederlese, doch warte ich nicht, dass du meinelwegen in deinen Geschäften gestört, oder in ernsthaften Verrichtungen gehindert würdest. Meine Rechte an deiner Zeit habe ich verloren, ich habe sie dem Vaterlande abgetreten. Widme mir nur deine Ruhestunden, so will ich mich begnügen. Wenn aber dieser Krieg beendigt und unsere Helden wieder in ihrer Heimath sind, wenn auch du, Geliebter, glück­lich zurückkehrst, nur dann will ich wohl mit jeder Stunde geizen und alle Minute, die du ohne mich zubringst, als verlosen ansehen. Das Unglück deines guten Vaters wusste ich wohl auch ; ich wollte dir's nicht so umständlich schreiben, um dich nicht zu betrüben. Hier bleiben will ich, so lang du es für gut befindest ; auch seh ich selbst ein, dass es am rathsamsten ist, und schreiben kann ich dir von hier auch öfter und sicher, was das grösste ist. Bleiben wird uns auch im schlimmsten Fall immer so viel, als zwei genügsame Menschen brauchen. Das übrigen wollen wir mit Stolz entbehren; wir opfern es ja dem Vaterlande. Wir wollen uns lieben und glücklich sein trotz Schicksal und Unglück, wenn ich dich nur erst wiederhabe ; alles übrige kümmert mich nicht viel. Wenn du wieder zu Haus und ganz mein bist, so bin ich reich und glücklich ; elend aber immer ohne dich. Tausend-Millionen Küsse von deiner Rose. 9. (Veszprém Den 10-ten Juli.) 1 ) Vergebens dachte ich diesen Brief durch einen Courier ab­geben zu können ; meine Hoffnung trog, w T ie meistens ... verreiste heut auf siene Güter und kommt erst Freitag zurück ; die Woche *) Sándor július 6,-i levele után. 39. 1

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