Székely Zoltán (szerk.): Arrabona - Múzeumi Közlemények 47/1. (Győr, 2008)

Tanulmányok - Horváth Gergely Krisztián: Területiség és joghatóság. A rendi gondolkodásmód alapdimenziói Bruck an der Leitha és Moson vármegye konfliktusai tükrében (1556-1848)

ARRABONA 2009.47/1.

TANULMÁNYOK

Gergely Krisztián Horváth REGIONS AND JURISDICTION.

THE BASIC DIMENSIONS OF THE FEUDAL WAY OF THINKING IN THE MIRROR OF THE CONFLICT OF BRUCK AN DER LEITHA AND MOSON COUNTY (1556-1848)

In 1556 the town of Bruck an der Leitha bought Újfalu Estate and two manors of Nyúlás (German: Jois) situating on the right bank of the Lajta (German: Leitha) River. The reason of the conflict discussed by this paper arouse in the 18th century from the claim of Bruck enjoying the arch-ducal township title and collective noble rights that considered that these rights also related to Újfalu Estate. However, it was not the case, because for these rights the town should have been made indigenous by the Hungarian noble parliament. The unclear nature of the legal state of the town, i.e. the fact that as a noble community it could not enjoy the rights of the nobles in relation to an estate having acquired by a nobleman resulted in a host of conflicts. These conflicts usually arouse from the questions of the taxation and the participation in the public works and the recruiting. Another conflict of a loss of prestige was the rejection of Bruck to participate in the county meeting by Moson County. The repeated violations of the frontier by the Austrian custom officers especially in connection with the operation of a railway station having been built in Újfalu at the end of the discussed period only added a new colour to the debate. This study unfolds the different levels of the conflict in chronologic order and concludes that in the feudal society the legal state of an estate was at least as important as that of the individuals or groups and sometimes - as it was demonstrated by the case of Bruck - it even surpassed the legal state resulting from the social hierarchy.

TERRITORIALITÄT UND GERICHTSBARKEIT.

GRUNDDIMENSIONEN DER STÄNDISCHEN DENKWEISE IM SPIEGEL DER KONFLIKTE DES ORTES BRUCK AN DER LEITHA UND DES KOMITATS MOSON /WIESELBURG/ (1556-1848)

Bruck an der Leitha wurde im Jahre 1556 durch Kauf Besitzer der am gegenüberliegenden Ufer der Leitha liegenden Újfalu-Puszta (Neudorf) und zweier Herrensitze in Nyúlás (Jois). Ursprung des im 18. Jahrhundert erbittert werdenden Streits war, dass nach dem Kauf das in Niederösterreich über den Titel erzherzogische Stadt - was dem der freien königlichen Stadt in Ungarn entsprach - verfügende Bruck mit diesem Besitz die aus der kollektiven Adligkeit erwachsenden Rechte auch als für Újfalu Puszta gültig ansah. Dem war jedoch nicht so, denn dazu hätte die Stadt über das durch das ungarische Parlament angenommene Indigenat verfügen müssen. Im alltäglichen Leben führte die Unklarheit des Rechtsstatus der Stadt, d.h., dass sie als adlige Gemeinschaft auf dem von einem Adligen erworbenen Besitz nicht von den den Adligen gebührenden Rechten Gebrauch machen konnte, zu unzähligen Konflikten. Die wesentlichsten davon waren die Art der Steuerzahlung und die Frage der Teilnahme an öffenüichen Arbeiten und an der Rekrutenstellung. Ein Prestigekonflikt war, dass das Komitat Moson die Teilnahme der Stadt an der Hauptversammlung des Komitats verweigerte. Die Grenzverletzungen der in Bruck tätigen österreichischen Zollbeamten - insbesondere im Zusammenhang mit dem Betrieb der zum Ende der Epoche im Újfaluer Teil errichteten Bahnstation - gaben dem Streit nur neuen Auftrieb. Die Studie befasst sich in chronologischer Reihenfolge mit den einzelnen Ebenen der Entfaltung des Konfliktes. Es wird festgestellt, dass in der Standesgesellschaft neben der Rechtslage des Einzelnen und der Gruppen die Rechtlage der Bodenbesitze mindestens ebenso relevant war, und nicht nur das, letzteres - wie dies auch der Fall Bruck belegt - konnte den aus der gesellschaftlichen Hierarchie abzuleitenden Rechtsstatus sogar überschreiben.

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