Arrabona - Múzeumi közlemények 45/1. (Győr, 2007)
Tanulmányok - Csiszár Attila: Ácsolt gabonatároló ládák (hombárok) a Rábaközben
ARRABONA 2007.45/1. TANULMÁNYOK CARPENTERED WOODEN GRAIN-STORING HUTCHES (HOMBÁR) IN THE RÁBAKÖZ Storing of the grain is extremely important in the peasant societies since the grain is one of the most important results of their work and the basis of their nutrition. The most important group of the wheatstoring vessels is the different hutches. The carpentered wooden hutch was developed in the ancient Mediterranean area which later spread all over Europe. The Medieval Latin sources describe it with the term "scrinium". Its structure is characterised by joining boarded sides held together by grooved corner pillars which also serve as the feet of the hutch. In the Hungarian language area such hutches were usually manufactured by the inhabitants of villages specialised in this kind of work. The inventories of the Castle of Kapuvár and its estates of the 16-17* centuries often mention a piece of furniture called "szekrény" (cupboard) mainly used for storing food (grain and meal), which according to the inventories of estate of the serfs of the 18-19* centuries was a common feature of the peasant households as well. The ethnographic collection of the Rábaköz Museum of Kapuvár contains several carpentered hutches of the first half of the 19 th century which are decorated with carved and painted motives. Both the Open-air Ethnographic Museum of Szentendre and the Museum of Sopron hold similar specimens originating from the Rábaköz area. As a result of the recent field works we managed to find and document further specimens made in the 19 th and 20 th centuries. The inhabitants of the villages situated in the wooded areas of the Nagyerdő of Sopron County were famous wood carving specialists for centuries. The carpenters of Babot made big grain storing hutches for orders until the 1920s. Based on the survived specimens it can be concluded that Babot was one of the hutch making centres of the area. Beside their elaborate structure revealing refined craftsmanship the works of the village carpenters deserve attention from the point of view of the folkloristic decorative art as well. On certain specimens the carved ornaments, which is a general feature in the Kisalföld region, are painted red and blue or red, blue and green. GEZIMMERTE GETREIDESPEICHER IM RÁBAKÖZ Das Getreidespeichern besitzt in den bäuerlichen Gesellschaften einen hohen Stellenwert, das Getreide stellt ja einen der wichtigsten Produkte ihres Schaffens, und nicht zuletzt ihr Grundnahrungsmittel dar. Die wichtigste Gruppe von Speichergefässen bilden die diversen Kisten. Die gezimmerte Kiste ist ein sich im altertümlichen Mediterraneum herausgebildetes und in den meisten Gebieten Europas ein weit verbreitetes Möbel. Die mittelalterlichen Quellen bezeichnen es mit dem Wort „scrinium". Charakteristisch für ihren Aufbau ist, dass die aus sich ineinander fügenden Brettern bestehenden Seitenwände durch gefalzte Eckpfeiler zusammengehalten werden, welche gleichzeitig auch als Kistenbein funktionieren. Hergestellt wurden sie auf dem ungarischen Sprachgebiet meistens von auf diese Tätigkeit spezialisierten Dorfbewohnern. In den Inventaren der kapuvárer Burg und der ihr zugegörigen Ländereien aus dem 16-17. Jh. trifft man en mass das als „Schrank" bezeichnete, in erster Linie der Aufbewahrung von Lebensmittel (Getreide und Mehl) dienende Möbel, welches laut Zeugnis leibeingenschaftlicher Nachlassenschaftsinventare des 18-19. Jh., auch in den bäuerlichen Haushalten eine weite Verbreitung fand. In die etnographische Sammlung des Rábaköz Museum zu Kapuvár sind mit geschnitzten und gemalten Motiven verzierte Teile von mehreren gezimmerten Getreidesprichern aus der ersten Hälfte des 19. Jh-s aufgenommen worden. Denen ähnliche, aus dem Rábaköz stammende Exponate werden im Etnographischen Freilichtmuseum in Szentendre und im Museum in Sopron aufbewahrt. Im Laufe der Feldforschungen der vergangenen Jahre konnten weitere im 19-20. Jh. gezimmerte Exemplare aufgefunden, und anschliessend dokumentiert werden. Die Bewohner des soproner Nagyerdő und der sich an dessen Randegebieten erstreckenden, mit Holz reich gesegneten Rodungssiedlungen waren schon seit jeher Spezialisten der Holzschnitzerei. Unter den Händen der baboter Zimmerleute entstanden bis in die 1920-er Jahren auf Bestellung grosse Getreidespeicher. Anhand der überlieferten Gegenstände ist anzunehmen, dass die Siedlung ein der Zentren der Speicherhestellung im Laufe des 19. Jh-s gewesen ist. Die Produkte der ländlichen Zimmerleute verdienen unsere Aufmerksamkeit über die, auf ein grosses fachliches Können hinweisende Konstruktion hinaus, auch aus dem Aspekt der volkloristischen Dekorkunst. Die in der Kleinen Ungarischen Tiefebene verbreitete geschnitzte Ornamentik ist auf einigen Exemplaren rot und blau oder rot, blau und grün bemalt. 172