Arrabona - Múzeumi közlemények 44/2. - A Castrum Bene Egyesület 12. Vándorgyűlése (Győr, 2006)
Aszt Ágnes: Mosonmagyaróvár castrumai
ARRABONA 2006,44/2. TANULMÁNYOK DIE CASTRA VON MOSONMAGYARÓVÁR Auf dem Gebiet des heutigen Mosonmagyaróvárs sind im Laufe der Jahrtausende 3 Castra entstanden. Ihre Karakteristik, Funktion zeigen grundlegende Unterschiede auf, ihre Terminologie ist abweichend. Im Titel hiesiger Zusammenfassung wird die Bezeichnung Castrum als allgemeiner Ausdruck geführt, deckt ein solches militärisches Gebäudekomplex ab, welches dem Schutz der bei ihm liegenden Siedlung dient. Daher werden in dem Beitrag bei der Behandlung der befestigten Zentren Castrum Ad Flexum, Castrum Musun und Castrum Altenburch auch die Siedlungen nicht ausser Acht gelassen. Das römische Lager Ad Flexum „Bei der Biegung" ist erstmals 1623 von Philippus Cluverius auf Mosonmagyaróvár lokalisiert worden. Die archeologischen Forschungen wurden zwar in den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts in Angriff genommen (I. Paulovits, I. Kováts), ist seine Plazierung innerhalb der Stadt und seine Ausdehnung bis zum heutigen Tag umstritten. Frühe Forschungen haben es auf dem Gebiet des auch heute bestehenden Burggebäudes lokalisiert, neuerlich wird es eher südlich, südöstlich von dem vermutet. Die Erforschung des Vicus ist hingegen permanent, auf dem Gebiet der Flur „Téglaföld" haben schon zahlreiche Ausgrabungen stattgefunden, im Laufe derer Gräberfelder und Siedlungsschichten freigelegt wurden. 2003 gebot sich die Möglichkeit, einen Teil des ersten steinfundierten Gebäudes im Vicus von Ad Flexum zu beobachten. Zwischen den kronologischen Horizonten des Vicus und grösseren geschichtlichen Ereignissen lassen sich auch Paralelle aufstellen. Der erste grössere Umbau wäre an den Besuch von Kaiser Hadrian (117-138) zu knüpfen. Der nächste Umbau dürfte wohl im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts in Folge der Markomann-Quad Kriege stattgefunden haben. Die im 4. Jahrhundert noch permanent bewohnte Siedlung wurde bis zum ersten Drittel des 5. Jahrhunderts aufgegeben, als 434/435 Pannónia Prima unter die Herrschaft der Hunnen geraten war. Castrum Musun, Zentrum der mosoner Gespanschaft ist in der Kleinen Ungarischen Tiefebene, im Győrer Becken, beim Aufeinandertreffen von Schüttinseln und Hanság, auf einer in der Mitte der Mosoner Ebene entstandenen Trockenstelle, auf dem Királydomb (Königshügel) errichtet worden, etwa 22,5 Kilometer von Ad Flexum entfernt, kann also nicht als seinen unmittelbaren Vorgänger betrachtet werden. In der Mitte des Hügels wurde die Festung, von der Form eines Vierecks mit abgerundeten Ecken mit einer Grundrissgrösse von 4,5 ha und mit einer Achsenausrichtung von W-0 ausgebaut. Die Wallstuktur der Festung ist dank der Forschungsaktivität, von P. Tomka und R. Pusztai bekannt, welche sich auf den südlichen und südwestlichen Teil der Festung erstreckte. Die Ausdehnung des Suburbiums ist nicht bekannt. Die von der Festung am weitesten entfernten Siedlungsspuren aus der Arpád-Zeit sind südlich in der Kis-Strasse, südöstlich in der Hajós-Strasse, nordöstlich am Erzsébet-Platz freigelegt. In den sich westlich von der Festung erstreckenden Arealen sind bis dato noch keine suburbialen Spuren gefunden worden. Laut dieser Erkenntnisse können mit der Siedlung unterhalb der Festung bis jetzt 5,5 ha in Zusammenhang gebracht werden, ihre gesamte Ausdehnung dürfte dies wesentlich übertroffen haben, etwa um da Doppelte. Die während der Herrschaft Stephan I. ausgebaute Festung hat in der Periode der Heidenaufstände als Refugium für Peter I. dann für Andreas I. gedient. Hier hat König Salamon den Grenzrain durchbrochen und nach seinem Sturz hier Unterschlupf gefunden.Die Festung wurde von den aufmarschierenden Kreuzzüglern mehrmals geplündert. Während der Mongolenstürme blieb sie in ungarischer Hand wurde aber 1271 durch Ottokar IL eingemommen. Der tschechische König berichtet in seinem nach Hause adressierten Brief über eine vollkommene Zerstörung der Festung, welche von den Forschungen allerdings nicht bestätigt wird. Tatsache ist hingegen, dass die Rolle der militärtechnisch nicht mehr zeitgemässen Festung von der modernen Steinburg, Altenburch (Óvár) übernommen wurde im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts. Castrum Altenburch - Castrum Ouar ein heute noch bestehendes Gebäude Komplex in nordöstlichem Teil der Stadt. Nach den vagen Frühgeschichte der Römer-Zeit war der Festungsbereich schon mit Sicherheit bewohnt in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, es wurden Spuren einer Siedlung ohne Verteidigungsanlagen aus der Árpád-Zeit freigelegt. Um 1250 dürfte der sich unterhalb der nördlichen Teil des Torturms in einem Stupfen Winkel verlaufende Mauerabschnitt errichtet worden sein, anschliessend um die Jahrhundertwende des 14/15 Jahrhunderts die im Jahre 1415 erstmals erwähnte „Festung in der Festung", der Heiligen Katalin geweihte Burgkapelle. Aus dem 15. Jahrhundert stammt der erste Burgturm (nördlich vom heutigen Turm), der Wall, der Wassergraben, die erste Brücke, mit dem 16. Jahrhundert können der (heute auch stehende) zweite Torturm, der Wolfsgraben und die italienischen Ecktürme in Verbindung gebracht werden. Grossies Hindernis in der Forschung ist, dass der geschichtliche und der archeologische Datenbestand sich nicht auf dem gleichen Niveau befinden, folglich gestaltet sich die Verknüpfung der diversen Quellendaten problematisch. Die auch den Gespanen von Moson als Sitz dienende Burg gelangt im 13. Jahrhundert für kurze Zeit in fremde Hände (Ottokar IL, Herzog Albert). Ab 1360 fällt sie der Königin zu, im 15. Jahrhundert pfandrechtlich der vereskőer Familie Wolfurt. Nach der türkischen Okkupation, besonders nach der Fall von Győr kommt ihr eine herausragende Rolle, als Kommandozentrale des Oberkommandos zwischen 1595-98 zu. Erst nach dem Rákóczi Freiheitskampf (1703-11) büsst sie ihre militärische Rolle ein. Westlich von der Burg etablierte sich die von einem mit Wassergräben und Ecktürmen bestückten Schutzgürtel umgebene Stadt, welche 1354 ihre den budaer Rechten entsprechenden Privilegien von Königin Elisabeth verliehen bekam. Die Freiheitsrechte der Stadt kennen wir aus der in einer am 4. 6.1357 verfertigten Abschrift überlieferten Urkunde. Ausser dem frühen Stadttor der mittelalterlichen Stadt wurde das älteste Gebäde der Stadt - welches sich vielleicht mit dem Aufenthalt der Königin verknüpfen lässt - das Haus Cselley, die Sankt Gotthard Pfarrkirche und ein Abschnitt der mittelalterlichen Palisadenmauer erforscht. Ágnes Aszt 50