Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Péter Straub: Bemerkungen zum germanischen Grab von Répcelak

PÉ TER ST R AUB BEMERKU NG EN ZUM GERMANISCHEN GRAB VON RÉPCELAK Zeitalters am gründlichsten kennenden Forscher sind sogar der Meinung, dass Theode­rich's Volk - wie die Krim- und Westgoten - diese Tracht auch in Italien bewahrte 8 und nur die zu den benachbarten germanischen Völkern gelangten gotischen Frauen auf­hörten, die traditionelle Tracht zu tragen (Koch 2001, 232.; Bierbrauer 2005, 45.). In seiner Monographie erkannte Ernst-Günter Strauß sowohl die geographische als auch die geschichtliche Bedeutung Ungarns bei der Untersuchung des chronologi­schen Wechsels der Peplos- und Tunikatracht hervorragend (Strauß 1992, 50.). Wegen der kleinen Zahl der wertbar veröffentlichten transdanubischen Grabkomple­xe konnte damals die frühere, in westgermanischen Gebieten durch ausführliche Untersuchungen unterstützte Annahme mehrerer Forscher (Strauß 1992, 18.; Koch 1998, 520.), wonach die Änderung der Tragsitte der Fibeln von den Schultern auf das Becken in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts stattgefunden haben könnte (Bier­brauer 1971, 148.; Tejral 1976, 36-37.), in Pannonién nicht bewiesen werden. Heute beweisen schon zahlreiche Beispiele ebenfalls, dass die traditionelle Tracht der pan­nonischen Goten von den in Transdanubien ihnen folgenden Sweben nicht mehr, oder nur teils getragen wurde, bei ihnen dominierte das gotische/ostgermanische Trachtmodell nicht mehr (Martin 2002, 212-213.; Straub 2002, 14.). 9 Die Fibeln wurden abwechslungsreich getragen und viel seltener kommen sie paarweise vor. Bei ihnen tauchen auch die verschiedenen kleinen Fibeln auf, 10 aber noch nicht als Teil der Tracht mit vier Fibeln - zu diesen gesellt sich nämlich keine große Fibel. Augenblicklich scheint der Prozess, im Laufe dessen die Tragweise der Fibeln auf der Schulter allmählich in den Hintergrund trat und sie in der Mitte des Brustkorbs, bzw. auf dem Becken auftauchten, etwa gleichzeitig mit der Wanderung eines Teils der Sweben zu den Alamannen um 470 - und damit im Zusammenhangt?) 11 - auch auf dem großen Teil der merowingischen Gebiete nachweisbar zu sein. Auch die Gebrauchszeit der Fibel von Répcelak ist also in dem Zeitabschnitt, in dem der erwähnte Wechsel stattfand, also im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts, zu suchen. Die Bestattungen von Hács-Béndekpuszta (Kiss 1995) lieferten ausgezeichnete Beispiele zur veränderten Tragsitte der Fibeln in dieser Zeit 12 und eine ähnliche Viel­fältigkeit kann man auch im neulich in Balatonszemes erschlossenen Kleinfamiliengrä­berfeld beobachten (Abb. 3). 13 Beide Fundorte bewahren die Denkmäler der prälango­bardischen - anders gesagt postgotischen - Periode. In Transdanubien ist also die all­mähliche Funktionsveränderung der gegossenen Edelmetallfibeln während der vier Jahrzehnte vom Abzug der Goten (473) bis das Auftauchen der Langobarden (ca. 510) gut verfolgbar, bis diese Gegenstände ihre praktische Rolle bis Anfang des 6. Jahrhun­derts verlierend als einen Rang, eine Rechtsstellung innerhalb der Gemeinschaft be­zeichnende Zierate dienten. Dieser Gegenstandstyp blieb nur beim gemischten - ver­mutlich donauswebisch-herulischen - Volk der Hegykő-Gruppé (Abb. 4-5) der Funkti­on entsprechend im Gebrauch (Tomka 1980, 27.; Bona 1993a, 128.; Bona 1998, 110.). Momentan wäre es schwer, die genaue Funktion der Fibel von Répcelak zu bestimmen (Sie könnte unten den Vorstoß verschlossen, oder einen Gürtelanhänger verziert haben). Der Grund ist, dass man über die sicher nicht gotischen Fund­komplexe vom Ende des 5. Jahrhunderts, in denen sich auch eine prachtvolle Gürtel­schnalle zum Fibelpaar gesellte, wegen der nicht fachgemäßen Freilegung oder des Grabraubs über keine Beobachtungen verfügt und sich die Rekonstruktionen der gepi­dischen Adlerschnallen nicht auf Fibelpaare beziehen (Nagy 2002, Abb. 17). Es wäre ebenso schwer, die ethnische Zugehörigkeit der Träger der Schmucksachen zu bestim­men, aber das Gotische ist auszuschließen - wie auch die diesbezügliche Ansicht von Attila Kiss nicht akzeptiert wurde. Auf stilkritischem Grund wird es nämlich in den seit 443

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