Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)

Lívia Bende: Bestattungssitten in der zweiten Hälfte der Awarenzeit in der durch die Flüsse. Körős, Tisza und Maros umgebenen Landschaft

ARRABONA 2006. 44 / 1. TANULMÁNYOK in unserem Untersuchungsgebiet. Während die Lanze, die überwiegend in Pferdegrä­bern zum Vorschein kam, ist in Tiszafüred vielleicht der kennzeichnendste Fundtyp, gibt es nur einige Vertreter dieses Waffentyps in unserem Gebiet. Zugleich sind aber Bögen mit Knochenversteifung und Köcher (wenn auch nicht in großer Zahl) vorhan­den, die aber in Tiszafüred vollkommen fehlen (vgl. Garam 1995, 324-354). Der ein­zige Grabobolus aus Gold, nämlich eine runde, gepresste Goldplatte, kam auf dem Fundort Endrőd-Doboskert in einem zerstörten, aber für diesen Fundkreis (Garam 1978) kennzeichnend reichen Frauengrab ans Tageslicht. Die genaue Fundstelle ist aber wegen der Fundumstände unbekannt. Die im Mártély-Csanyi-part B freigelegten Grab mit Lanzenbeigabe gefundene runde, gepresste bronzene Imitativprägung (Far­kas 1892, 414-416, Tafel B 14) könnte ebenfalls ein Obolus gewesen sein. Das Vorkommensverhältnis der Keramikbeigaben bleibt im Allgemeinen unter 9% der untersuchten Gräber. Untersucht man die Zusammenhänge der Keramikbeigaben und der Geschlechter, ist es auffällig, dass die Zahl der Frauengräber die der Männer­und Kindergräber sowohl im Verhältnis zu allen, zu den anthropologisch bestimmten Gräbern als auch zur Mehrheit der Gräberfelder überträgt. Die Keramikbeigaben befinden sich in mehr als fünfzig Prozent der Bestattungen in der Fußgegend. Neben den Schädel gestellte Gefäße konnten häufig, aber wesentlich seltener als in der Fußgegend, beobachtet werden. Gefäße am Oberkörper kamen in verschwindend geringer Zahl vor. In Szegvár-Szőlőkalja ist die bestimmende Rolle der Fußgegend als die Stelle der Gefäßbeigaben (85%) wegen der großen Zahl der Gräber mit Gefäßbeigabe noch auffälliger. Obwohl die Kopfgegend in dieser Hinsicht nur die zweithäufigste Stelle ist, ist sie aber für einige Fundplätze trotzdem kennzeichnend. All das hat auch eine chronologische Lehre zur Folge: Die Ablegung der Gefäße neben den Schädel war in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts im untersuchten Gebiet und Material am meisten kennzeichnend und ihre Häufigkeit nimmt gegen Ende dieser Epoche stetig ab. Es kann mit der Tatsache im Einklang sein, dass die überwiegende Mehrheit der Gefäße, aufgrund von 230 Gräbern mit Gefäßbeigaben von 80 Fundorten, noch neben den Schädel gestellt wurde (Lőrinczy 1998, 352). Die Analyse der Erdausfüllung der Gefäße von Pitvaros 4 wies einerseits aus, dass die Gefäße keine Speisereste enthielten. (Keine Hirschbreireste kamen vor.) Es gab jedoch viele Kornfrüchte von Getreidearten, die wegen ihrer Bruchstückhaftigkeit nicht identifiziert werden konnten. Außerdem kamen verkohlte Gerstenkörner vor. Die archäobotanischen Ergebnisse wurden durch die der Untersuchungen der Mikro­und Makrofossilien teils bekräftigt, teils ergänzt. Es wurde klar, dass die Pilzsporen in manchen Proben dominieren. Der überwiegende Teil dieser Pilze gehören zu sol­chen Arten, die die Getreidearten schädigen. Außerdem gab es auch solche Proben, in denen sehr viele und verschiedene Pollen, zumeist die von Insektenblütlern, in vielen Fällen die von Pflanzen mit hartem Blütenschaft und dauerhafter Blüte, zu finden waren. Die sporenreichen Proben enthielten nie viel Pollen. Die Pollen konn­ten weder aus der Luft noch durch Einsickerung in großer Konzentration in die Gefäße gelangen. Ihre Anwesenheit in diesem Maße ist nur durch das Mitgeben von Blumen in das Gefäß, oder einfach ins Grab vorstellbar. Man soll also mit der mehr­fachen Funktion der Gefäße rechnen: Außer Getränk und Speise konnten sie auch Getreide enthalten, sogar als Vase dienen. Das Beigeben des Pferdegeschirrs ist zweifellos in der durch die Flüsse Körös, Tisza und Maros umgebenen Landschaft, bzw. in deren Nähe in der größten Zahl bekannt, obzwar es auch jenseits der Theiß nördlich der Körös, in der Landschaft Nyírség, südlich der Maros, bzw. zufälligerweise westlich der Donau vorkommt 94

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