Arrabona - Múzeumi közlemények 44/1. Ünnepi köte a 65 éves Tomka Péter tiszteletére (Győr, 2006)
Balogh Csilla: Avar kori kettős- és többes temetkezések a Duna-Tisza közén
ARRABONA 2006. 44/1. TANULMÁNYOK traf ich auf eine Vielfalt bei sämtlichen Aspekten (Orientierung, Form des Grabes, Art der Anordnung im Grab - Lage der Toten, ihre Lage zueinander -, Ritualelemente und Beigaben), weshalb ich im Falle der einzelnen Anzeichen nur Tendenzen und keine Gesetzmäßigkeiten feststellen konnte. Als Vergleich dienten mir die Merkmale der im Bereich Kisalföld /Kleine Tiefebene/ (Tomka 2003) und dem Gebiet zwischen Körös-Tisza-Maros (Bende 2004) bekannten ähnlichen Bestattungen. Verglichen mit diesen, können die Bestattungen des Donau-Theiß-Zwischenstromlandes wie folgt charakterisiert werden: 1, Innerhalb eines Friedhofes macht der Anteil der Doppelgräber (und Dreifachgräber) 1-2 % aus, aber in herausragenden Fällen 4,8 und 7,5 % (Tabelle 1). 2. Die meisten Gräber sind Nordwest-Südost-orientierte Schachtgräber, jedoch gibt es darunter auch Sockel- und Nischengräber und Gräber als Pfahlbauten. 3. Der Rauminhalt der Mehrheit der Gräber liegt zwischen 1-3 m 3 , die größten Gräber sind zwei Sockelgräber. Die Maße der im Grab bestatteten Toten standen jeweils in direktem Verhältnis mit dem Rauminhalt des Grabes, aber die Maße der Gräber und die Anzahl der bestatteten Toten stehen nicht unbedingt miteinander im Verhältnis. 4. In den untersuchten Fallen ist die Anwendung des gemeinsamen Sarges ausschließlich, im Gegensatz zu denen im Kisalföld, wo die Anwendung von separaten Särgen öfter vorkommt (Tomka 2003, Liste l.A). Die Särge sind ohne Bänder und Klemmen. 5. Die Toten wurden gewöhnlich auf dem Rücken liegend, in gestreckter Lage begraben, die Anzahl der davon abweichenden Positionen kann vernachlässigt werden. 6. Am häufigsten hat man Frauen und Kinder oder Säuglinge in ein gemeinsames Grab gelegt (50 %), erheblich ist auch das Vorkommen von Frau-Mann-Gräbern (21,5%). In nahezu gleichem Verhältnis (10 %) treten die Bestattungen von Mann-Kind/Säugling und Kind-Kind auf. Selten sind die Mann-Mann-Gräber (3,7 %), eine Frau-Frau-Bestattung ist in einem Fall bekannt. In nahezu gleichem Verhältnis treten sie im Kisalföld (Tomka 2003, 21.) und auch im Körös-Tisza-Maros Zwischenstromland auf (Bende 2004, 314.). 7. Die Skelette können aufgrund ihres Verhältnisses zueinander in zwei Gruppen unterteilt werden: in der einen hat man durch die Anordnung der Toten auch die gefühlsmäßige Verbundenheit der im gemeinsamen Grab ruhenden demonstriert (hauptsächlich Frau-Mann- und FrauKind/Säugling-Gräber), in der anderen Gruppe bemühten sich die die Bestattung Vornehmenden um die optimale Ausnutzung des verfügbaren Platzes. 8. In den meisten Gräbern waren die Toten parallel angeordnet. Die Bestattung mit entgegengesetzer, Kopf-Fuß- Lage kam in viel kleinerem Verhältnis vor im Gegensatz zum Kisalföld, wo diese Anordnung wesentlich häufiger ist. (Tomka 2003, Liste 2). 9. Die rechte Seite der Gräber ist konsequent die Seite des Mannes oder des Älteren, ebenso wie im Körös-Tisza-Maros Zwischenstomland (Bende 2004, 314.), jedoch bedeutete dies nur selten, aufgrund der Grabbeigaben, dass die auf der rechten Seite liegenden Toten auch die von höherem Rang waren. Im Gegensatz hierzu ist im Kisalföld die linke Seite die Hauptseite (Tomka 2003, 22.). 10. In den behandelten Bestattungen ist das unter- bzw. übergeordnete Verhältnis nicht typisch, oder zumindest nicht nachweisbar. 11. Keramikbeigaben sind nicht charakteristisch für die Doppel- und Dreifachgräber, aber treten sie an einem Fundort auf, dann in den meisten der Doppel- und Dreifachgräber. Was am ehesten für die Bestattungen von Erwachsenen-Kind zutrifft und gewöhnlich zum Erwachsenen gehört, das sind dem Grab beigelegte handgeformte Topgefäße 12. In nahezu der Hälfte der Gräber fand man Tierknochen, hauptsächlich von Geflügel, die man den Toten als Speisegaben neben die Beine legte. Das Vorkommen von Eiern ist nicht charakteristisch. 13. Aufgrund der Funde treten die Doppel- und Dreifachbestattungen in jeder sozialen Schicht der Friedhöfe auf, mit Ausnahme der Bestattungen von höchstem Rang. Die Mehrzahl der Gräber kann auf die zweite Hälfte der Awarenzeit, und auch hier vorrangig auf die Phase SpA3 datiert werden. Csilla Balogh 86